Die Hamburger steigern sich im zweiten Durchgang, bringen sich dann aber selbst um den Erfolg. Walace musste im Hotel bleiben.

Cadiz/Hamburg. Auch im zweiten Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Spanien blieb der HSV ungeschlagen. Beim 1:1 am Sonntag gegen den SC Freiburg wurde allerdings deutlich, dass die sichtbar entkräfteten Hamburger im spielerischen Bereich noch reichlich Nachholbedarf bis zum Rückrundenstart in der Bundesliga beim FC Augsburg (13. Januar) haben.

Kyriakos Papadopoulos (68. Minute) brachte den HSV im Estadio Municipal de La Linea de la Concepcion nach einer Ecke von Sejad Salihovic in Führung, Amir Abrashi (86.) schaffte den Ausgleich. Für den HSV-Tross geht es am Montagvormittag mit einem Charterflugzeug zurück in die Heimat.

Pollersbeck zeichnet sich aus

Mit Spannung wurde vor allem der Auftritt von Julian Pollersbeck erwartet, dem Trainer Markus Gisdol eine Bewährungschance im offenen Torwart-Duell gab. Nachdem der im Sommer für 3,5 Millionen Euro aus Kaiserslautern verpflichtete Keeper in der ersten Halbzeit beschäftigungslos blieb, war er nach der Pause die wenigen Male zur Stelle, wenn er geprüft wurde.

So bewahrte Pollersbeck den HSV beim Stand von 0:0 gegen den heranstürmenden Nils Petersen (60.) vor einem Rückstand, als er den Versuch des Stürmers mit dem Fuß parierte. Wenig später schmiss sich der herauslaufende Torhüter erfolgreich in den Schuss von Marco Terrazzino, der allerdings zuvor im Abseits stand. Beim Gegentor kurz vor Schluss war Pollersbeck machtlos.

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Hunt und Salihovic verleihen Spiel Struktur

In einer umkämpften Partie, die von langen Bällen geprägt war, sah es über weite Strecken nach einer müden Nullnummer aus. In der ersten Halbzeit schafften es beide Mannschaften, nicht einmal aufs Tor zu schießen und boten eine ähnliche fußballerische Magerkost wie schon beim letzten Aufeinandertreffen Anfang Dezember, als sich beide Clubs mit einem 0:0 trennten.

Erst mit der Hereinnahme von Spielmacher Aaron Hunt und Sejad Salihovic zur Pause gewann der HSV an spielerischer Sicherheit und agierte zunehmend zielstrebiger. Dass es drei Tage nach dem 2:1-Erfolg gegen Malaga dennoch nicht zum zweiten Sieg im Trainingslager reichte, lag an der fehlenden Zuordnung beim Gegentreffer. Torschütze Abrashi konnte unbedrängt im Strafraum einköpfen. Vasilije Janjicic stand bestenfalls noch in der Nähe, von Innenverteidiger Papadopoulos fehlte jede Spur.

Walace nicht mal mehr im Kader

Janjicic könnte dennoch der Gewinner der Vorbereitung sein. Der 19 Jahre alte Schweizer sammelte bereits gegen Malaga 76 Spielminuten, diesmal durfte er sich über die volle Distanz beweisen. Sein Konkurrent im defensiven Mittelfeld, Streik-Profi Walace, stand hingegen nicht mal mehr im Kader und absolvierte stattdessen eine individuelle Einheit in Jerez de la Frontera.

Gisdol scheint eine harte Linie gegen den Brasilianer, der seinen Urlaub eigenmächtig um drei Tage erweitert hatte, zu fahren. Ob Walace zum Rückrundenauftakt gegen Augsburg wieder voll in die Mannschaft integriert sein und zum 18-köpfigen Aufgebot gehören wird, erscheint derzeit mehr als fraglich.