Hamburg. Kein anderer Bundesligaprofi blockte so viele Torschüsse wie Papadopoulos – und keiner warf so oft zum Gegner wie Diekmeier.

17. Platz, 15 Punkte, 15:25 Tore – die Halbzeitbilanz des HSV in der Bundesliga ist schon wieder die eines Absteigers. Aber es gab in der Hinrunde auch positive Zahlen, die es verdient haben, erwähnt zu werden. Und kuriose. Eine Auswahl.

1
Platz, den der HSV durch den 3:1-Sieg am zweiten Spieltag in Köln belegte – erstmals seit dem 3. Oktober 2009. Die Tabellenführung hatte allerdings nur gut 20 Stunden Bestand.

2
Zahl der Funken sprühenden Interviews, die HSV-Investor Klaus-Michael Kühne zwischen dem peinlichen Pokalaus in Osnabrück (1:3) und dem Bundesliga-Auftakt gegen Augsburg gab. Darin verhöhnte er die Mannschaft als „Luschen“ und Pierre-Michel Lasogga als „Flop des Jahrhunderts“. Kurzzeiteffekt: siehe unter 1. Langzeiteffekt: siehe Einleitung.

3
Zahl der Scorerpunkte, die Aaron Hunt (ein Tor, zwei Vorlagen) und Dennis Diekmeier (drei Vorlagen) in der Hinrunde gesammelt haben. Das Duo liegt damit in der teaminternen Wertung gemeinsam auf Platz eins – und in der Bundesliga auf Platz 77.

7
So viele Gelbe Karten hat Kyriakos Papadopoulos in der Hinrunde gesehen. In der Bundesliga ist nur Stuttgarts Santiago Ascacíbar so oft verwarnt worden.

8
Zahl der Tore, die Michael Gregoritsch in der Hinrunde erzielt hat – für den FC Augsburg. Der HSV hatte den Österreicher im Sommer freiwillig abgegeben.

12,1
Kilometerstrecke, die Aaron Hunt durchschnittlich in 90 Minuten zurücklegt. Kein anderer HSV-Profi ist auf dem Feld so viel unterwegs – Platz 19 in der Bundesliga.

Die Entdeckung der Bundesliga-Hinrunde: Jann-Fiete Arp
Die Entdeckung der Bundesliga-Hinrunde: Jann-Fiete Arp © Witters

17
Meistzitierte Altersangabe der Hinrunde. HSV-Ausnahmetalent Jann-Fiete Arp kam als erster in diesem Jahrtausend geborener Spieler in der Bundesliga zum Einsatz und stieg dank zweier Tore auf Anhieb zum Stammspieler auf. Am 6. Januar wird der 17-jährigste HSV-Spieler seit Uwe Seeler volljährig – mitten im HSV-Trainingslager in Spanien.

20,5
Prozentsatz, auf den Kühne seine Anteile an der Fußball AG aufgestockt hat. Der HSV hat eine Kanzlei beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, um den Verdacht der Einflussnahme des größten Anteilseigners auf das operative Geschäft auszuräumen. Kühne hatte in oben genannten Interviews durchblicken lassen, er habe für die Finanzierung des Transfers von André Hahn zur Bedingung gemacht, dass der Vertrag mit Bobby Wood verlängert wird.

Kyriakos Papadopoulos (r.) wirft sich in den Schuss von Dortmunds Christian Pulisic
Kyriakos Papadopoulos (r.) wirft sich in den Schuss von Dortmunds Christian Pulisic © WITTERS | Tim Groothuis

25
Zahl der gegnerischen Torschüsse, die Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos in der Hinrunde abgeblockt hat – so viele wie kein anderer Spieler in der Bundesliga.

60,3
Laut Spox/Opta der Prozentsatz der Schüsse aufs HSV-Tor, die Christian Mathenia abwehren kann. In der Liga ist das der schwächste Hinrundenwert. Am oberen Ende der Skala: Bremens Jiri Pavlenka (79,2 Prozent).

64,4
Durchschnitt der Zweikämpfe in Prozent, die Dennis Diekmeier gewinnt – Bestwert beim HSV.

128
So viele Einwürfe von Dennis Diekmeier sind beim Gegner gelandet. Kein anderer Bundesligaprofi leistete sich so viele Fehlwürfe wie der rechte Verteidiger des HSV. Diekmeier pulverisierte damit den Negativrekord seines Mitspielers Douglas Santos, der in der Hinrunde der vergangenen Saison 49-mal danebengezielt hatte.

1400
Prozentsatz, um den Fiete Arp laut „Transfermarkt“ seinen Wert seit Oktober gesteigert hat – von 500.000 auf 7,5 Millionen Euro. Bei keinem anderen Bundesligaprofi ist die Preisentwicklung so inflationär verlaufen.

50.212
Durchschnittlicher Besuch im Volksparkstadion in den ersten neun Heimspielen der Saison – ein Rückgang um gut 2000 im Vergleich zur Vorsaison. Damit steuert der HSV auf den niedrigsten Zuschauerschnitt seit 13 Jahren zu, zumal die attraktivsten Heimspiele bereits absolviert sind.

13,4
Millionen Minus des HSV im abgelaufenen Geschäftsjahr in Euro. 2016 hatte das Defizit noch bei 0,2 Millionen Euro gelegen. Ein Lochrissen vor allem die Ausgaben für neue Spieler: 52,6 Millionen Euro.