Die Hamburger beschäftigen sich mit einem Nationalspieler. Was an dem Gerücht dran ist und wer noch auf der Einkaufsliste steht.
Hamburg. Magere 15-mal durften die HSV-Fans in der Hinrunde über ein Tor ihrer Mannschaft jubeln. Seltener lösten nur die Spieler des 1. FC Köln (10 Treffer) und von Werder Bremen (13) ein Glücksgefühl verbunden mit einem Torschrei bei ihren Anhängern aus. Gründe für die desaströse Ausbeute gibt es viele: Wenige Torchancen (nur Werder, Stuttgart und Frankfurt schießen seltener aufs Tor), mangelnde Effizienz (Fiete Arp, Filip Kostic und André Hahn führen die interne Torjägerliste mit mauen zwei Treffern an) sowie fehlende Torgefahr aus dem Mittelfeld.
Um die sportliche Situation zu verbessern, wurde Sportchef Jens Todt beauftragt, nach einem neuen Spielmacher zu fahnden. Das Anforderungsprofil ist dabei klar. Der neue Mann soll dem in der Hinserie oftmals ideenlosen Offensivspiel neue Impulse verleihen, den HSV-Fans häufiger einen Torjubel ermöglichen sowie auf mehreren Positionen einsetzbar sein. Soweit, so klar?
Naturgemäß sind Spieler, die diese Qualitätsansprüche erfüllen, im Winter nur schwer zu verpflichten. Auf seiner Mission soll Todt nun auf den Namen Patrick Twumasi (23) gestoßen sein. Das berichtet zumindest das kasachische "kazfootball". Der Nationalspieler Ghanas ist seit 2015 beim kasachischen Erstligisten FC Astana aktiv, wo er häufig als Rechtsaußen eingesetzt wird.
Twumasi zeigte sich treffsicher
In der abgelaufenen Saison (in Kasachstan wird von März bis November gespielt) spielte Twumasi stark auf und erzielte 13 Tore in 30 Einsätzen. Außerdem bereitete er sechs weitere Treffer vor. In der diesjährigen Champions-League-Qualifikation, in der Astana in der letzten Runde an Celtic Glasgow (0:5 und 4:3) scheiterte, trumpfte Twumasi ebenfalls groß auf und traf fünfmal in sechs Spielen. In der anschließenden Gruppenphase der Europa League schoss der schnelle Außenstürmer seinen Club mit vier Toren in die Zwischenrunde.
Neben dem HSV sollen auch Spartak Moskau sowie Bursaspor an Twumasi interessiert sein. Der türkische Erstligist wollte Twumasi bereits im vergangenen Sommer verpflichten. Ein Transfer scheiterte aber an der von Astana geforderten Ablöse in Höhe von zwei Millionen Euro. Eine ähnliche Summe wäre auch für das kommende Transferfenster (1. bis 31. Januar) fällig.
HSV will weiterhin Mehmedi
Für die Hamburger wäre das finanzielle Gesamtpaket inklusive Gehalt durchaus zu stemmen. Dennoch ist ein Transfer von Twumasi eher unrealistisch, da der HSV nach einer Sofortverstärkung sucht. Deutlich heißer ist daher das Gerücht um Leverkusens Admir Mehmedi, der die Liga kennt, aber noch keine Freigabe von der Werkself erhält. Somit müssen sich auch die Fans auf ein langes Poker im Winter einstellen.