Hamburg. KPMG-Vorstand Michael Krall soll in das HSV-Gremium – direkt als Chef? Seine Gesellschaft prüft die Jahresabschlüsse des HSV.

In der jüngeren Vergangenheit gab es vor allem Absagen rund um die geplante Neubesetzung des HSV-Aufsichtsrats zu vermelden. Nach Karl J. Pojer (Hapag-Lloyd Cruises) hatte auch Jens Luther (HEK) erklärt, dass er für das Kontrollgremium des HSV nicht zur Verfügung stehen werde. Nach Abendblatt-Informationen steht nun aber ein prominenter Neuzugang auf der finalen Liste: Michael Krall.

Michael Krall ist stellvertretender Sprecher des Vorstands der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG
Michael Krall ist stellvertretender Sprecher des Vorstands der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG © KPMG AG | KPMG AG

Seit mehr als 30 Jahren arbeitet Krall (60) bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Hamburg. 2007 bis 2010 war er als COO (Chief Operating Officer) für das Qualitätsmanagement, seit 2010 im Vorstand für Finanzen und Infrastruktur zuständig. Seit 2014 ist er als stellvertretender Vorstandssprecher verantwortlich für die Umsetzung der Wachstumsstrategie.

Krall scheidet bei KPMG aus

Dass Krall Ende des Jahres altersbedingt aus der Firma ausscheidet, birgt zwei große Vorteile: So wird ein Interessenskonflikt vermieden, da KPMG seit Jahren die Jahresabschlüsse des HSV prüft. Noch viel wichtiger aber: Krall wäre der natürliche Kandidat für den Posten des Aufsichtsrats-Vorsitzenden, den Andreas Peters freiwillig abgibt.

Neben Jens Meier, der als HSV-Präsident automatisch dem Aufsichtsrat angehört, sollen aus dem bisherigen Sechserrat auch Felix Goedhart und Peters weitermachen. Für die nötige sportliche Kompetenz konnte Meier den früheren HSV-Profi Marcell Jansen gewinnen. Nicht öffentlich war gestern somit nur noch ein Name auf der Liste.

Die Hauptversammlung des HSV (Mehrheitseigner ist der HSV e.V.) wird den neuen Aufsichtsrat voraussichtlich auf ihrer nächsten Sitzung im Januar (Termin noch offen) wählen.

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