Verein befördert zwei eigene Talente. Wird gegen den VfB eine Schallmauer durchbrochen? Goretzka schont sich für den HSV.

Pfeiffer unterschreibt Profivertrag beim HSV

Der HSV hat einen weiteren Nachwuchsspieler mit einem Profivertrag ausgestattet. Patric Pfeiffer wurde vom Bundesliga-Dino bis 2021 gebunden. Der bisherige Jugendfördervertrag des 18 Jahre alten Abwehrspielers lief bis 2018.

"Patric hat sich bei den Trainingseinheiten bei den Profis sehr gut präsentiert. Er hat insgesamt eine tolle Entwicklung genommen und bringt alle Voraussetzungen mit, sich auch im Herrenbereich durchzusetzen", sagte Sportchef Jens Todt zur Vertragsverlängerung mit dem U-18-Nationalspieler.

Bruchhagen erhöht den Druck

Heribert Bruchhagen hat den Druck auf die Profis und Trainer Markus Gisdol vor dem Heimspiel gegen den VfB Stuttgart erhöht. "Wir spielen gegen einen Aufsteiger, und es besteht die Notwendigkeit, zu Punkten zu kommen", sagte der 69-Jährige vor der Partie am Sonnabend (15.30 Uhr, im Liveticker auf abendblatt.de).

Der HSV hat sieben der vergangenen acht Partien verloren, dennoch will Bruchhagen auf der Trainerposition weiter auf Kontinuität setzen. Das spürt auch Gisdol. Das besonnene Umfeld sei eine "gute Basis, um uns zu befreien und in bessere Tabellenregionen vorzustoßen", sagte der 48-Jährige. Gisdol will die magere Bilanz mit erst sieben Punkten für sich ausblenden. "Ich kenne schwierige Situationen", sagte er am Donnerstag: "Für mich ist es wichtig, nicht in Problemen zu denken, sondern in Lösungen."

HSV-Boss Bruchhagen: "Wir sind alle angespannt"

weitere Videos

    Arp darf auf Startelf-Debüt hoffen

    Fiete Arp darf gegen Stuttgart auf sein Startelf-Debüt hoffen. "Wir brauchen kein Geheimnis daraus zu machen, dass es die Überlegung gibt", sagte Gisdol über einen möglichen Einsatz des Sturmjuwels von Beginn an. Der 17-Jährige war mit seinem Tor gegen Hertha (1:2) als jüngster Torschütze der Hamburger Bundesligageschichte in die HSV-Annalen eingegangen.

    Bereit für sein erstes Bundesligaspiel von Beginn an: Hamburgs Supertalent Fiete Arp
    Bereit für sein erstes Bundesligaspiel von Beginn an: Hamburgs Supertalent Fiete Arp © Imago/Michael Schwarz

    Grundsätzlich gelte bei der Kader-Nominierung das Leistungsprinzip, unabhängig vom Alter, betonte Gisdol. Es könne "immer befruchtend" sein, junge Spieler ins Wasser zu schmeißen. Gleichwohl solle den Talenten wie Arp oder Tatsuya Ito nicht zu früh zu viel Verantwortung übertragen werden. Diese müssten eher die Älteren übernehmen, "damit sich die Jungen unter dem Radar, der Leistung der anderen entwickeln können", so Gisdol.

    Wichtig sei nun in dieser Hinsicht, dass die etablierten Spieler "wieder stabiler" würden, sagte Gisdol. Dazu zählten auch André Hahn und Bobby Wood. "Sie geben Gas und wollen mit aller Macht aus ihrem Leistungstief kommen", sagte der Trainer. Er habe die Erfahrung gemacht, dass Spieler mit harter Arbeit wieder besser würden: "Ich sehe, dass sie fleißig sind."

    Die Liste der jüngsten Bundesliga-Torschützen

    1. Nuri Sahin/Borussia Dortmund

    17 Jahre, 2 Monate und 21 Tage

    2. Julian Draxler/Schalke 04

    17 Jahre, 6 Monate und 12 Tage

    3. Timo Werner/VfB Stuttgart

    17 Jahre, 6 Monate und 16 Tage

    4. Christian Pulisic/Borussia Dortmund

    17 Jahre, 6 Monate und 30 Tage

    5. Lars Ricken/Borussia Dortmund

    17 Jahre, 8 Monate und 1 Tag

    6. Ibrahim Tanko/Borussia Dortmund

    17 Jahre, 8 Monate und 7 Tage

    7. Jann-Fiete Arp/Hamburger SV

    17 Jahre, 9 Monate und 22 Tage

    8. Kai Havertz/Bayer Leverkusen

    17 Jahre, 9 Monate und 25 Tage

    9. Mark-Andre Kruska/Borussia Dortmund

    17 Jahre, 10 Monate und 22 Tage

    10. Rüdiger Abramczik/Schalke 04

    17 Jahre, 10 Monate und 25 Tage

    1/10

    Stuttgart ohne Badstuber beim HSV

    Der VfB muss auch in Hamburg auf Abwehrchef Holger Badstuber verzichten. Der 28-Jährige hatte sich im Pokalspiel beim 1. FC Kaiserslautern eine Zerrung im Adduktorenbereich zugezogen und war schon am vergangenen Sonntag im Derby gegen den SC Freiburg ausgefallen.

    Neben Badstuber fehlen weiterhin die verletzten Christian Gentner, Anastasios Donis, Marcin Kaminski, Carlos Mane und Matthias Zimmermann sowie der gesperrte Santiago Ascacibar. Der Einsatz von Orel Mangala (Muskelverhärtung) ist fraglich. "Es wird eng", sagte Trainer Hannes Wolf.

    Die Partie beim HSV sieht Wolf als "große Chance" für den VfB, sich von unten zunächst etwas abzusetzen. "Wir wollen uns in eine positive Situation bringen. Jeder will eine ruhige Saison", sagte er und fügte lächelnd an: "Aber ich glaube nicht, dass es ruhig wird, das wäre eine Überraschung."

    Einigung mit zwei Talenten

    Tobias Knost bestritt einen Teil der Sommervorbereitung mit den Profis
    Tobias Knost bestritt einen Teil der Sommervorbereitung mit den Profis © Imago/Michael Schwarz

    Die langfristige Planung mit den eigenen Talenten steht beim HSV weit oben auf der Agenda. Mit zwei Jungspunden konnte jetzt offenbar eine Einigung erzielt werden: Neben Patric Pfeiffer (18 Jahre, bislang Vertrag bis 2018) soll laut "Bild" auch Tobias Knost (17, bislang 2019) für zwei Jahre unterschreiben.

    Pfeiffer (l., mit André Hahn) erzielte im Testspiel der Profis gegen den NTSV Strand sogar schon einen Treffer
    Pfeiffer (l., mit André Hahn) erzielte im Testspiel der Profis gegen den NTSV Strand sogar schon einen Treffer © Witters

    Beide Innenverteidiger laufen derzeit für die U19 in der A-Junioren-Bundesliga auf, sind U-Nationalspieler und durften bereits mit den Profis trainieren.

    Bleiben die angestrebten Vertragsverlängerungen mit Supertalent Fiete Arp (2019), Regionalliga-Torjäger Törles Knöll und Wirbelwind Tatsuya Ito (je 2018). Mit dem 20 Jahre alten Japaner soll noch in der ersten Novemberhälfte Einigung erzielt werden. "Tatsuya will sehr gerne in Hamburg bleiben", hatte Itos Berater Maurizio Morana Mitte zuletzt dem Abendblatt gesagt.

    Janjicic ist ein Jahr älter

    Vasilije Janjicic bei einer Autogrammstunde am Dienstag
    Vasilije Janjicic bei einer Autogrammstunde am Dienstag © WITTERS | ValeriaWitters

    Bis zum 30. Juni 2020 gebunden ist derzeit mit Vasilije Janjicic ein weiteres großes Talent – dann wäre der Schweizer 21 Jahre alt. Heute feiert der defensive Mittelfeldspieler, der bislang sechs Mal in der Bundesliga zum Einsatz kam, aber erst einmal seinen 19. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

    Todt stärkt Gisdol erneut

    Allen Unkenrufen zum Trotz stellt sich Jens Todt weiter hinter Markus Gisdol. "Unsere Reihen sind geschlossen. Und es ist kein Naturgesetz, dass beim HSV im Herbst die Trainer entlassen werden“, sagte der Sportchef der Morgenpost.

    Gisdol löste im vergangenen Herbst Vorgänger Bruno Labbadia ab, hat aber seit acht Spielen mit den Hanseaten nicht gewonnen und steht mit dem Team auf Relegationsplatz 16.

    Drei kuriose Statistiken gegen den VfB

    Am Sonnabend kommt Stuttgart ins Volksparkstadion – und gegen die Schwaben gibt es drei bemerkenswerte Statistikwerte:

    1.) Die Gesamtbilanz fällt mit 43 Siegen bei 20 Unentschieden und 39 Niederlagen zwar positiv aus, dennoch zieht der HSV im Torverhältnis den Kürzeren (153:160).

    2.) In den vergangenen fünf Gastspielen führte der VfB jeweils zur Pause – und konnte anschließend dreimal ohne Gegentreffer gewinnen. In einen Sieg drehen konnte Hamburg nur das Spiel in der Saison 2015/16 (3:2).

    3.) 15 Elfmeter bekam der HSV in der Bundesliga gegen Stuttgart zugesprochen. Der letzte liegt allerdings bereits neun Jahre zurück: Am 29. Oktober verwandelte Piotr Trochowski in der 17. Minute vom Punkt. Endstand damals: 2:0.

    HSV könnte Punkterekord ausbauen

    Und noch ein statistisches Schmankerl – für das der HSV aber noch selbst sorgen muss: Denn bei einem Erfolg gegen den Aufsteiger hätten die Rothosen erstmals gegen einen Bundesligagegner mehr als 100 Heimpunkte auf dem Konto. So oder so hält der HSV gegen den VfB seinen vereinseigenen Punkterekord von 149 Zählern.

    Goretzka schont sich für den HSV

    Während für Stuttgarts Kapitän Christian Gentner das Spiel in Hamburg trotz Rückkehr ins Training noch zu früh kommt, könnte ein anderer Leistungsträger des übernächsten Gegners rechtzeitig zum HSV-Duell wieder fit werden: Schalkes Leon Goretzka.

    Bei optimalem Heilungsverlauf sei der Nationalspieler im Spiel am 19. November wieder dabei, sagte Schalkes Sportdirektor Axel Schuster am Donnerstag. "Es wird eng für Hamburg, aber es ist nicht unmöglich", sagte er.

    Bei Goretzka wurde eine Stressreaktion im rechten Unterschenkel diagnostiziert, weshalb der 22-Jährige sowohl im Bundesligaspiel in Freiburg fehlen wird als auch seine Teilnahme an den Länderspielen gegen England (10. November) und Frankreich absagte (14. November).

    Laut Schuster braucht Goretzka, der wegen der Blessur schon die letzten drei Pflichtspiele verpasste, nun erst einmal Ruhe und Schonung.