Janjicic ist krank, Ito und Salihovic werden bandagiert. Martínez fällt aus. Noch Karten für Bayern. Rekordmitglied feiert Jubiläum.

Todt und Papadopoulos im Gespräch mit Fans

Am Dienstagabend hat sich Sportchef Jens Todt von 18 bis 19.30 Uhr beim Fantalk im HSV-Restaurant "Raute" im Volksparkstadion den Fragen einiger Anhänger gestellt. Überraschungsgast war Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos, der mit den Gästen unter anderem über die Stimmung im Team sprach.

Noch Karten fürs Bayern-Spiel zu haben

"Wer spielt in jedem Stadion vor ausverkauftem Haus?", fragt die Bayern-Hymne "Stern des Südens" rhetorisch. Nun, am Sonnabend im Spiel beim HSV (18.30 Uhr/Sky, Liveticker auf Abendblatt.de) droht dem Rekordmeister ein ungewohntes Bild: leere Plätze auf der Tribüne. Tatsächlich sind für den Nord-Süd-Klassiker sind nach HSV-Angaben "noch wenige Karten in einzelnen Kategorien" erhältlich. Buchbar sind die Tickets im Online-Shop des HSV, sie werden dann an der Kasse hinterlegt.

Algners magisches Mitgliedschaftsjubiläum

87 – für HSV-Fans ist das eine magische Zahl. Im Jahr 1887 wurde der SC Germania gegründet, der älteste der drei Vereine, die sich 1919 zum Hamburger Sportverein zusammenschlossen. Elf Jahre nach der Fusion trat Oscar Algner (94) dem HSV bei – und ist noch immer Mitglied. Heute sind es auf den Tag genau: 87 Jahre. Kein anderer gehört dem Club länger an. Da darf man dem 13-fachen Großvater wohl gratulieren.

87? Da war doch noch etwas? Richtig: 1987, ein Jahrhundert nach der Gründung, gewann der HSV im DFB-Pokal seinen bis dato letzten bedeutenden Titel. Es wäre Algner zu wünschen, dass es nicht der letzte bleibt, den er miterlebt.

Schwere Play-off-Lose für HSV-Profis

Die Auslosung der europäischen Play-off-Spiele um die WM-Teilnahme hat den beiden vertretenen HSV-Profis schwere Gegner beschert. Albin Ekdal muss mit Schweden den viermaligen Weltmeister Italien aus dem Weg räumen, um sich für die Endrunde in Russland (14. Juni bis 15. Juli 2018) zu qualifizieren. Die Schweden haben dabei zunächst Heimrecht. Die Partien werden im Zeitraum vom 9. bis zum 14. November ausgetragen.

Kyriakos Papadopoulos (l.) und Albin Ekdal müssen auf dem Weg zur WM hohe Hürden nehmen
Kyriakos Papadopoulos (l.) und Albin Ekdal müssen auf dem Weg zur WM hohe Hürden nehmen © WITTERS | Tim Groothuis

Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos trifft mit den von Michael Skibbe trainierten Griechen auf Kroatien und darf dabei im Rückspiel vor eigenem Publikum spielen. Nordirland, in der WM-Qualifikation Gruppengegner von Weltmeister Deutschland, bekommt es mit der Schweiz zu tun. Dänemark muss für das Erreichen der Endrunde gegen Irland bestehen.

Bayern gegen HSV ohne Martínez

Rekordmeister Bayern München muss im Nord-Süd-Klassiker beim HSV am Sonnabend auf Javi Martínez verzichten. "Ich bin kein Freund davon, verletzte Spieler einzusetzen. Ich habe mit unserem Doc vereinbart, dass er die nächsten zwei Spiele nicht dabei ist", sagte Trainer Jupp Heynckes.

Javi Martínez verletzte sich im Spiel gegen Freiburg an der Schulter
Javi Martínez verletzte sich im Spiel gegen Freiburg an der Schulter © imago/GEPA pictures | GEPA pictures/ Thomas Bachun

Martínez hatte sich am vergangenen Sonnabend bei Heynckes' Premiere gegen den SC Freiburg (5:0) eine Verletzung des rechten Schultergelenks zugezogen. Der Spanier muss auch am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) im Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgow zusehen. Neben Martínez fehlten im Training am Dienstag die Rekonvaleszenten Manuel Neuer, Franck Ribéry und Juan Bernat. Dabei war Arturo Vidal, der nach seiner Muskelverhärtung zur Verfügung steht. Neben Vidal bieten sich Nationalspieler Sebastian Rudy und der Franzose Corentin Tolisso als Optionen für die Position von Martínez im defensiven Mittelfeld an.

Übernimmt Labbadia Werder?

HSV-Fans mag es trösten: Nordrivale Werder Bremen steht nach acht Bundesliga-Spieltagen mit vier Punkten und null Siegen als Tabellenvorletzter noch schlechter da. Am Sonntag kommt es für Werder beim Tabellenletzten 1. FC Köln (ein Punkt) zum Kellerduell. Für Alexander Nouri (38) dürfte es im Fall einer Niederlage trotz aller Treuebekenntnisse sein letztes Spiel als Werder-Trainer sein.

Bruno Labbadia wird von der
Bruno Labbadia wird von der "Bild"-Zeitung als möglicher Werder-Trainer ins Spiel gebracht © imago/Sven Simon | Anke Waelischmiller

Die Suche nach einem Nachfolger könnte nach Hamburg führen: Die "Bild"-Zeitung bringt den vor einem Jahr beim HSV entlassenen Bruno Labbadia ins Spiel. Der 51-Jährige, der den HSV 2015 vor dem Abstieg gerettet hatte, soll bereits im Februar als Nouri-Nachfolger gehandelt worden sein, als Werder vier Spiele nacheinander verlor. Labbadia bestritt zwischen 1996 und 1998 für die Bremer 63 Bundesligaspiele (18 Tore).

Janjicic krank, Ito und Salihovic haben Fuß

Nach dem blauen Montag ist der HSV heute wieder am Arbeitsplatz anzutreffen. Um zehn Uhr wird am Volkspark trainiert, um 15 Uhr ein zweites Mal – dann im Kraftraum. Neben Nicolai Müller (Kreuzbandriss) fehlt auch Vasilije Janjicic, der sich einen Infekt eingefangen hat. Jonas Behounek trainiert individuell.

Die Vormittagseinheit mit Kleinfeldturnier war für Tatsuya Ito frühzeitig beendet. Der japanische Dribbelkönig bekam im Zweikampf mit Bakery Jatta einen Schlag gegen das rechte Schienbein. Nach kurzer Behandlung versuchte es Ito noch einmal, humpelte aber schließlich vom Platz.

Später gab es vom HSV Entwarnung: Am Mittwoch kann Ito wieder mitmischen. Als die Mannschaft bereits beim Auslaufen war, wurde auch Sejad Salihovic am rechten Bein behandelt. Der Freistoßspezialist verschwand mit einer dicken Bandage am Knöchel in der Kabine. Eine reine Präventionsmaßnahme, hieß es später aus HSV-Kreisen.

Bis zum Nord-Süd-Klassiker gegen Bayern München am Sonnabend sind noch drei weitere Trainingseinheiten vorgesehen, wie üblich an den beiden Tagen vor dem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Bruchhagen diskutiert nicht über Gisdol

Trainer Markus Gisdol genießt auch nach dem sechsten sieglosen Spiel des HSV hintereinander die Rückendeckung von Heribert Bruchhagen. In der „Hamburger Morgenpost“ sagte der Vorstandschef: „Wir werden eine Trainerdiskussion nicht verhindern können, wenn es weitere Niederlagen gibt.“ Für Bruchhagen ist deshalb entscheidend, „dass wir uns überhaupt nicht daran beteiligen, mit keinem Satz“.

HSV-Vorstandschef HSV-Boss Bruchhagen schwärmt für Jupp Heynckes

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    Dennoch nimmt Bruchhagen die Krise beim HSV ernst: „Es ist Fakt, dass wir in Osnabrück, Hannover oder Mainz gegen Gegner verloren haben, gegen die das nicht nötig gewesen wäre. Da müssen wir Antworten finden, warum das so war.“ Nervös werde er nicht: „Ich habe so viele Jahre im Abstiegskampf hinter mir, ich lasse mich sicher nicht aus der Ruhe bringen.“

    Nach dem 2:3 bei Mainz 05 vom vergangenen Wochenende droht dem HSV am Sonnabend im Heimspiel gegen Bayern München neues Ungemach. Bei den vergangenen sieben Auftritten im Volkspark gab es vier Niederlagen und nur drei Unentschieden. Der letzte Sieg datiert vom 26. September 2009. Unter Trainer Bruno Labbadia gewann der HSV 1:0.

    Sakai erklärt seine Ito-Kritik

    Die Worte von HSV-Kapitän Gotoku Sakai an die Adresse von Tatsuya Ito klangen deutlich. „Es hilft uns nicht weiter, wenn er nach 50 Minuten runtermuss“, hatte Sakai gesagt, nachdem sein japanischer Landsmann bei der 2:3-Niederlage in Mainz am Sonnabend wie schon im Nordderby gegen Bremen (0:0) nur eine Halbzeit durchgehalten hatte. Das sei kein Bundesliganiveau. Ein verbaler Wirkungstreffer – der aber wohl so gar nicht beabsichtigt war.

    Es sei alles ein sprachbedingtes Missverständnis, stellte Sakai jetzt in einem längeren Facebook-Eintrag klar. Er wolle „Tatsu“, der für ihn wie ein „kleiner Bruder“ sei, überhaupt nicht kritisieren. Er habe nur festgestellt, dass Itos Fitness noch nicht auf Bundesliganiveau sei und die Mannschaft aber 90 Minuten seine Leistung brauche. Aber lesen Sie selbst.

    Trainer Markus Gisdol hatte bereits am Sonntag ein Sprachproblem hinter der Sakai-Kritik vermutet und Ito in Schutz genommen: "Viele wissen gar nicht, dass er ein Jahr verletzt war. Wir wollten ihn eigentlich behutsam in der U21 aufbauen, auch da hatte er oftmals Probleme in der zweiten Hälfte. Er muss sich erst mal an das Tempo gewöhnen. Wir müssen ihm die Zeit geben, die sein Körper benötigt, um längere Spielzeiten tolerieren zu können."

    Am liebsten würde er Ito nur für die letzte halbe Stunde einwechseln. Das sei aber nicht möglich gewesen, weil es zu viele Stammspieler verletzt waren. Gisdol: "Ich bin froh, dass er 50 Minuten spielen kann, das wird sich auch noch verbessern. Es macht mir riesigen Spaß, den Jungen zu sehen. ich würde ihn gerne länger bringen. Er war leistungsmäßig überzeugend. Jede Minute, die er auf dem Platz war, hat uns gutgetan."

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    Altintas trifft auf Anhieb

    Erstmals durfte HSV-Leihgabe Batuhan Altintas für Malatyaspor in der türkischen Süper Lig ran – und gleich hat er getroffen. Sein Tor zum Endstand von 1:3 (0:3) bei Fenerbahce Istanbul war allerdings nicht mehr als der Ehrentreffer. Altintas war in der 54. Minute eingewechselt worden. Zuvor hatte der Stürmer lediglich einen siebenminütigen Einsatz im türkischen Pokalwettbewerb verbucht.

    Aogo gegen Videobeweis ...

    Der umstrittene Videobeweis in der Bundesliga sollte nach Meinung des früheren HSV-Nationalspielers Dennis Aogo am besten wieder abgeschafft werden. „Mittlerweile tendiere ich dazu, das Ganze wieder abzuschaffen – dass man den Sport Sport sein lässt und in Kauf nimmt, dass Menschen am Werk sind, die auch mal Fehler machen“, sagte der Linksverteidiger des VfB Stuttgart im Podcast „Zweierkette“ von Amazon Music.

    Dabei sei er zunächst ein „großer Befürworter des Videobeweises“ gewesen, sagte der 30-Jährige. „Wenn aber trotz Videoassistent noch Fehlentscheidungen getroffen werden, kann ich nicht so richtig damit leben.“ Aogo spielte von 2008 bis 2013 für den HSV.

    ... Veh dafür

    Armin Veh ist nicht gegen den Videobeweis, fordert aber mehr Transparenz für die Zuschauer im Stadion. "Die Szenen, die man in Köln kontrolliert, sollten auch die Zuschauer auf der Videoleinwand sehen und beurteilen können. Ich glaube, dass das die Diskussion merklich beruhigen würde. Ich finde, man sollte die Menschen damit im Stadion nicht allein lassen", sagte der frühere HSV-Trainer (2010/11) dem "Reutlinger General-Anzeiger".

    Zweifel an der Technik hat Veh nicht. "Ich begrüße den Videobeweis, weil er ganz ohne Zweifel für mehr Gerechtigkeit im Fußball sorgt. Wir sollten zur Kenntnis nehmen, dass wir uns in der Testphase befinden, es braucht Zeit, bis sich alles eingespielt hat. Da muss man auch einmal ein wenig Geduld mitbringen. Selbst im Fußball", sagte der 56-Jährige.