Hamburg. Bruchhagen berät sich mit Netzer und Wolfgang Kleins Ex-Frau, wie der verstorbene Macher angemessen gewürdigt werden kann.
Wolfgang Klein hat den HSV mit seinem Tod nicht nur in tiefe Trauer, sondern auch in gewisse Ratlosigkeit gestürzt. Der promovierte Rechtsanwalt, der den HSV in seiner bislang erfolgreichsten Ära von Dezember 1979 bis November 1987 mit Charme, Charisma und Autorität führte, war am Freitag an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 76 Jahren gestorben.
Er wolle „bloß kein Brimborium, keine Schweigeminute, keinen Trauerflor, auch keine Trauerfeier, keine Traueranzeigen, kein Begräbnis“, hatte Klein in einem seiner letzten Gespräche dem amtierenden HSV-Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen gesagt. Der Club steckt jetzt in einem Dilemma. Einerseits möchte – und wird – der Verein den letzten Willen des Verstorbenen respektieren, andererseits gilt es, einen der bedeutendsten Präsidenten der bisherigen Vereinsgeschichte angemessen zu würdigen.
Unter Klein gab es den letzten Titel
In der Ära Klein wurde der HSV 1982 und 1983 deutscher Meister, gewann 1983 den Europapokal der Landesmeister (1:0 gegen Juventus Turin), stand 1980 im Endspiel dieses Wettbewerbes (0:1 gegen Nottingham Forest), 1982 im Uefa-Pokal-Finale (0:1 und 0:3 gegen IFK Göteborg) und wurde 1987 deutscher Pokalsieger (3:1 gegen die Stuttgarter Kickers) – vor 30 Jahren der bislang letzte Titel.
Bruchhagen berät sich mit Kleins Ex-Frau
Bruchhagen will sich jetzt mit Günter Netzer und Kleins Ex-Frau Renate, zu der der Verstorbene bis zuletzt ein gutes Verhältnis pflegte, beraten, wie der HSV Klein im Bundesligaspiel am Mittwoch gegen Dortmund und darüber hinaus gedenken kann.
Netzer, in der Ära Klein HSV-Manager, sagte der „Bild“-Zeitung: „Ein sehr enger Freund von mir ist von uns gegangen. Es ist ein großer Verlust. Wir hatten eine tolle Beziehung, aus der eine große Freundschaft entstand. Wolfgang war ein großer Mann und Präsident.“