Hamburg. Der Ex-Hoffenheimer im ersten Interview nach dem Blitz-Transfer. Der HSV reagiert mit der Verpflichtung auf die Verletzungsmisere.
Die Überraschung deutete sich bereits am Dienstag an, als Sejad Salihovic den Medizincheck im Athleticum des UKE absolvierte. Nun ist alles fix: Nachdem letzte Details am Mittwoch geklärt wurden, hat der zuletzt vereinslose Mittelfeldspieler Sejad Salihovic einen leistungsbezogenen Einjahresvertrag beim HSV unterschrieben. „Sejad ist ein erfahrener Bundesliga-Spieler, der über Jahre hinweg seine Qualitäten unter Beweis gestellt hat und auf mehreren Positionen variabel einsetzbar ist. Er kann uns auch kurzfristig eine Hilfe sein“, erklärt Sportchef Jens Todt die Maßnahme.
Salihovic: "Ich habe lange nicht gespielt"
"Ich habe am Montag den Anruf von Jens Todt bekommen. Letztendlich war ich denn auch sehr erfreut darüber, dass so eine Anfrage von so einem großen Verein kommt", antwortete Salihovic nach dem ersten Training am Volkspark auf die Frage, wie der Transfer zustande gekommen sei. "Ich wollte unbedingt zurückkommen in die Bundesliga, habe nie ans Aufhören gedacht und bin einfach dankbar", sagte der 32-Jährige, der selbst noch etwas überrumpelt von der schnellen Verpflichtung schien.
Der Bosnier will aber offenbar keinen Zweifel daran lassen, bereit für seine neue Aufgabe beim Bundesliga-Dino zu sein: "Ich war lange nicht so fit wie jetzt und ich habe auch sehr, sehr hart trainiert in den letzten Wochen", beteuerte der Neuzugang, gestand aber: "Ich habe auch lange nicht gespielt." Er wolle sich daher erst einmal hintenanstellen und insbesondere die jungen Spieler mit seiner Erfahrung unterstützen.
Salihovic, den Markus Gisdol noch aus seiner Zeit als Trainer in Hoffenheim kennt, war nach neun Jahren bei der TSG und einem zweijährigen Abenteuer in China zuletzt beim Schweizer Erstligisten St. Gallen unter Ex-HSV-Coach Joe Zinnbauer aktiv. Seit dem 1. Juli war der Standardspezialist vereinslos, wodurch es für die Hanseaten möglich war, ihn auch nach Ende der Transferfrist unter Vertrag zu nehmen. „Ich freu mich extrem für ihn, er ist ein ganz toller Typ, der sehr offen ist“, sagte Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann. Eine Wiederverpflichtung habe in Hoffenheims Überlegungen „natürlich“ eine Rolle gespielt.
Salihovic erhält Nummer von van der Vaart
Nach den Verletzungen von Filip Kostic (ausgeprägter Muskelfaserriss), Nicolai Müller (Kreuzbandriss) und Aaron Hunt (Muskelfaserriss) machten die Club-Verantwortlichen eine Vakanz im Mittelfeld aus, die durch die Verpflichtung von Salihovic gefüllt wurde. Ob der Bosnier bereits am Freitag beim Auswärtsspiel in Hannover (20.30 Uhr/Eurosport Player und im störungsfreien Abendblatt-Liveticker) in den Kader rückt, ist noch unklar.
Beim HSV erhält Salihovic die Rückennummer 23, die in der jüngeren Clubgeschichte in Alen Halilovic und Ex-Kapitän Rafael van der Vaart die Trikots prominenter Vorgänger zierte.