Diekmeier vergaß vor lauter Kampf das Fußballspielen. Hahn rannte sich die Seele aus dem Leib. Holtby empfahl sich für mehr.

Hamburg. Angeführt von Überflieger Timo Werner hat RB Leipzig den Aufschwung des HSV gebremst und eine glänzende Generalprobe für das Champions-League-Debüt gefeiert. Beim 0:2 (0:0) im Volkspark am Freitagabend zeigten die Sachsen den vergeblich kämpfenden Gastgebern die Grenzen auf, der HSV muss damit weiter auf den 500. Heimsieg in der Bundesliga warten.

Naby Keita brachte Leipzig in der 67. Minute per Fernschuss in Führung, der kaum zu stoppende Werner machte vor 50 321 Zuschauern den verdienten Sieg perfekt (75.). Die HSV-Spieler in der Einzelkritik.

Mathenia: Dürfte das Wochenende damit verbringen, sich zwei Zentimeter längere Fingerspitzen zu wünschen. Damit hätte er den Keita-Schuss wahrscheinlich locker gehalten.

Diekmeier: Warf sich in alles, was vor seine Füße flog. Blöd nur, dass er dabei häufig das Fußballspielen vergaß.

Papadopoulos: Der Kapitän berauschte sich an seinen eigenen Zweikämpfen und hatte Timo Werner lange Zeit im Griff. Am Ende konnte aber auch der Grieche die Leipziger „Rakete“ nicht stoppen.

Jung: Verlor Gegenspieler Augustin nie aus den Augen – und kam doch häufig zu spät gegen den quirligen Franzosen.

Van Drongelen (bis 71.): Der junge Niederländer gab alles, doch gegen diese Leipziger reicht das eben nicht.

Sakai (ab 71.): Er kam, sah und verlor. Auch der Japaner konnte Werner mit einem Foul nicht mehr stoppen.

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Ekdal (bis 73.): Der Schwede wirkte nach der Länderspielreise nicht so frisch wie zuletzt beim 3:1 in Köln.

Schipplock (ab 73.): Hätte nach zehn Sekunden das 1:1 machen können – und sah dann nur noch dem 0:2 hinterher.

Walace: Verlor den entscheidenden Zweikampf vor dem 0:1 gegen Keita. Und danach komplett seine Linie.

Hahn: Rannte sich erneut die Seele aus dem Leib. Am Ende wurde aber auch er von den roten Bullen überrannt.

Holtby: Der Verkaufskandidat ist wieder Startelfspieler – und dürfte das nach großem Kampf erst einmal bleiben.

Kostic (bis 37.): Vergab zunächst die größte Chance, musste dann mit muskulären Problemen früh vom Platz.

Waldschmidt (ab 37.): Der frisch gebackene U-21-Nationalspieler konnte Kostic nicht ansatzweise ersetzen.

Wood: Der Reisestress schien den US-Amerikaner nicht gestört zu haben. Wohl aber die Zuspiele seiner Kollegen. Der Stürmer wurde zu häufig allein gelassen.