HSV-Fan löst Wette ein und lässt sich Raute auf die Brust tätowieren. Fans bangen erneut um Live-Spiel bei Eurosport.
HSV-Fan lässt sich Raute auf Brust stechen
Pizarro bestätigt HSV-Anfrage
Eine Werder-Ikone beim HSV? Kein unvorstellbares Szenario. Schließlich entschied sich auch Aaron Hunt, der zehn Jahre für Bremen seine Schuhe schnürte, 2015 für einen Wechsel nach Hamburg. Jaroslav Drobny, Ailton, Frank Rost, Raphael Wicky und Rodolfo Cardoso sind weitere prominente Beispiele von Spielern, die für beide Nordrivalen aktiv waren. Doch dieser Schritt ist nicht für jeden Profi selbstverständlich. So lehnte der langjährige SVW-Torjäger Claudio Pizarro einst eine Anfrage des HSV dankend ab.
"Es gab für mich auch die Möglichkeit, zum HSV zu gehen, aber als jahrelanger Werder-Spieler kann ich das nicht machen. Das würden mir die Bremer niemals verzeihen“, sagte der Peruaner bei Sport1. Auch wenn Pizarro keinen Zeitpunkt der Verhandlungen nannte, meinte er nach Abendblatt-Informationen die Situation vor vier Jahren im Winter 2013, als sich der HSV mit Sportchef Frank Arnesen bei dem Stürmer erkündigte.
Das HSV-Interesse wurde kurz nach der historischen 2:9-Pleite der Hamburger beim FC Bayern, wo Pizarro damals unter Vertrag stand und mit vier Toren glänzte, publik. Pizarro besaß damals nur noch einen Kontrakt bis Saisonende, weshalb Arnesen seine Chance für den HSV witterte. Doch der Peruaner forderte einen Zweijahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von zehn Millionen Euro. Für den HSV wäre dieses Paket nicht zu stemmen gewesen. Letztlich erhielt Pizarro aber ohnehin ein lukratives Angebot der Bayern – und verlängerte beim Rekordmeister.
Eurosport arbeitet auf Hochtouren
Beim 3:1-Sieg in Köln schauten viele daheimgebliebene HSV-Fans in die Röhre – trotz Abonnements streikte vielerorts der Eurosport-Player. Der Pay-TV-Sender reagierte auf die technische Panne mit einer Gutschrift über zehn Euro.
Doch vor dem zweiten Freitagsspiel des HSV heute gegen Leipzig (20.30 Uhr) fürchten offenbar etliche Nutzer erneut ein böses Erwachen bei der Live-Übertragung des Exklusiv-Anbieters.
Zumindest auf der Facebook-Seite des Eurosport-Players häufen sich aktuell wieder die Beschwerden. "Warum komme ich nach der Registrierung nicht rein", schreibt einer stellvertretend für augenscheinlich weitere Nutzer mit demselben Problem.
"Morgen ist es dann schon das zweite Fußballspiel, was wir nicht sehen können", mutmaßt ein anderer: "Wofür haben wir Geld bezahlt?" Auch auf die versprochene Gutschrift warten nach Durchsicht der Beschwerden noch mehrere Abonnenten.
Warum Wirte vor dem nächsten HSV-Spiel zittern
Beim Eurosport-Mutterkonzern Discovery ist man sich der zum Teil weiterhin unzufriedenen User bewusst. "Der Support ist sehr intensiv damit beschäftigt, dass sich alle Kunden noch bis heute Abend anmelden können", sagte Discovery-Sprecher Timo Ditschkowski dem Abendblatt am Freitagmittag. Das Team sei dafür extra aufgestockt worden.
Die Anmeldeprobleme seien jedoch "User-spezifisch", der Großteil der Abonnenten könne sich inzwischen verlässlich einloggen. Auch das technische Problem, das zu Übertragungsausfällen beim HSV-Spiel in Köln gesorgt hatte, sei behoben.
Dafür tat sich am Freitag eine neue Baustelle für Eurosport auf. Zwischendurch wurden potentielle Neukunden für die Registrierung falsch umgeleitet. Das Problem wurde jedoch schnell behoben. "Es können wieder wie gewohnt Abos abgeschlossen werden", versicherte Ditschkowski.
Bei Kunden, die weiterhin auf die versprochene Rückerstattung von zehn Euro warteten, handele es sich indes um Inhaber eines Halbjahres-Abos. Während Jahres-Abonnenten ihr Geld bereits erhalten haben, solle dies bei Nutzern der Monats-Variante bis Oktober geschehen sein.
Werner gibt Gomez-Lob zurück
Leipzigs Torjäger Timo Werner fühlt sich vom Lob seines Nationalmannschaftskollegen Mario Gomez geschmeichelt. "Mario Gomez ist ein fantastischer Stürmer und war immer auch eines meiner Vorbilder. Deswegen freut mich ein solches Kompliment natürlich", sagte der 21-Jährige im Sport1-Interview vor Spiel beim HSV.
Gomez hatte nach dem 6:0 (4:0) im WM-Qualifikationsspiel gegen Norwegen ein Loblied auf Konkurrent Werner gesungen. Doppel-Torschütze Werner werde "die nächsten zehn Jahre den deutschen Sturm dominieren", so der Angreifer des VfL Wolfsburg.
Er wisse natürlich, sagte Werner, dass es gerade "sehr gut" für ihn laufe und er "eine entsprechende Form" habe. "Ebenso gut weiß ich aber auch, dass ich mich nicht darauf ausruhen kann und dass ich diese Leistungen auf diesem Niveau immer wieder bestätigen muss und will."
Als einen Grund für seine Leistungsexplosion sieht er den Wechsel nach Leipzig im vergangenen Sommer. "Der Wechsel zu RB war für mich die beste Entscheidung", sagte Werner. Er selbst habe eine sehr gute Saison gespielt, ebenso der Verein: "Die Spielphilosophie passt einfach optimal zu mir und meiner Spielweise", sagte Werner.
Ballack lässt die HSV-Kirche im Dorf
Der perfekte Saisonstart des HSV hat zumindest Michael Ballack noch nicht über die Maßen beeindruckt. "Zwei Spiele sind noch nicht so viel", sagte der langjährige Kapitän der deutschen Nationalmannschaft am Rande eines Sponsorentermins in München.
"Vielleicht sagt man auch intern, es sind schon wieder sechs Punkte gegen den Abstieg. Das wäre vielleicht solider", antwortete Ballack auf die lustig gemeinte Eingebung seines Interviewers, dass in Hamburg bereits der Rathausbalkon geschmückt werde.
"In Hamburg weiß man schon, dass das eine Momentaufnahme ist", sagte Ballack. "Ob das jetzt so weitergeht und wie, das muss man wirklich abwarten von Spiel zu Spiel."
Wood-Einsatz klärt sich kurzfrisitig
HSV-Trainer Markus Gisdol wird erst kurz vor dem Anpfiff entscheiden, ob er im Angriff auf Bobby Wood setzte. Der US-Stürmer war nach seiner Länderspielreise inklusive seines wichtigen Ausgleichstreffers gegen Honduras erst am Donnerstagvormittag in Hamburg gelandet.
Am Nachmittag stand der 24-Jährige dann schon wieder beim geheimen Abschlusstraining im Volksparkstadion auf dem Platz – und das ohne Schlaf.
Sollte sich der ansonsten gesetzte Angreifer doch nicht zu 100 Prozent fit fühlen, würde Sven Schipplock in die Startelf rücken. Ziemlich sicher auf der Bank wird dagegen wieder Douglas Santos Platz nehmen, der erstmals in dieser Saison einen Platz im Kader ergattern konnte.
Stellt der HSV einen Uralt-Rekord ein?
Mit dem dritten Saisonsieg in Folge könnte der HSV ein klein wenig Geschichte schreiben. Denn drei Dreier zum Start haben die Hamburger in ihrer langen Bundesligageschichte erst einmal vor mehr als 40 Jahren geschafft: 1974/75 gewann der HSV zum Auftakt gegen Mönchengladbach, Offenbach und Frankfurt.
Besonderer Anreiz für den Eintrag in die Geschichtsbücher: Ein Erfolg gegen Leipzig wäre der 500. Heimerfolg des HSV. Zum Vergleich: RB hatte insgesamt erst 36 Spiele in der Bundesliga. Die Favoritenrolle an diesem Abend sollte somit geklärt sein – auch wenn RB-Trainer Ralph Hasenhüttl diese in der Leipziger Abschluss-Pressekonferenz dem Gastgeber zuschob. "Das letzte Spiel haben sie klar dominiert", sagte er.
Orban ist gespannt auf die Taktik
"Wir nehmen den Gegner sehr Ernst", sagte Leipzigs Kapitän Willi Orban vor dem Spiel in Hamburg. "Ich bin gespannt, was wir für einen Plan bekommen von unserem Trainerteam."
Im Volksparkstadion freut sich der Verteidiger auch auf die Atmosphäre – nicht nur in den heimischen Blöcken. "Es werden auch viele Fans von uns dabei sein", prophezeit Orban. Rund 1800 Gästekarten wurden im Vorverkauf abgesetzt.
RB-Fanchef Hertzsch schwärmt vom HSV
Für den HSV bestritt Ingo Hertzsch 151 und damit den Großteil seiner 227 Bundesligaspiele. Heute kehrt der ehemalige Verteidiger als Fanbeauftragter von RB Leipzig ins Volksparkstadion zurück.
Für seinen langjährigen Arbeitgeber (1997 bis 2003) findet der 40-Jährige warme Worte. "Ich hatte als Profifußballer meine schönste Zeit beim HSV", sagte Hertzsch dem vereinseigenen "Bullen-TV", wobei er regelrecht ins Schwärme geriet: "Toller Verein, tolle Stadt, tolle Leute!"