Während der Transferperiode hätten Bruchhagen, Todt und Gisdol an der Wettbewerbsfähigkeit des Kaders gezweifelt.
Hamburg. HSV-Aufsichtsratsboss Andreas Peters steht nicht erneut für den Posten des Kontrollchefs zur Verfügung. Es sei bereits zu Beginn seiner Amtszeit Anfang des Jahres vereinbart gewesen, "dass ich das mitunter zeitintensive Amt des Vorsitzenden aus beruflichen und familiären Gründen nicht dauerhaft wahrnehmen werde", wird der Rechtsanwalt auf der vereinseigenen Website zitiert.
Ende des Jahres endet die Amtszeit des amtierenden Kontrollgremiums des HSV, und das Vereinspräsidium sowie dessen Beirat entscheiden über die künftige Besetzung. Peters folgte im Februar als Aufsichtsratschef auf Karl Gernandt, der im vergangenen Dezember aufgrund "bewusster Indiskretionen innerhalb unseres Gremiums" überraschend zurückgetreten war und seitdem als einfaches Mitglied des Rats fungiert.
Peters: Transfer-Wünsche nicht umgesetzt
Bezüglich der Transferaktivitäten des Vereins stellt Peters Sportchef Jens Todt ein positives Zeugnis aus, auch wenn "nicht alle Wünsche umgesetzt" wurden, womit der ausgebliebene Transfer eines Linksverteidigers gemeint sein dürfte. "Die nicht unerheblichen Investitionen sollten uns jedoch in die Lage versetzt haben, im Wettbewerb zu bestehen", hofft Peters.
Insgesamt gab der HSV knapp 20 Millionen Euro an Ablösesummen für die Neuzugänge Kyriakos Papadopoulos, André Hahn, Julian Pollersbeck und Rick van Drongelen aus. "Der Kader ist kompakt gestaltet. Mannschaftliche Geschlossenheit und Quote der Leistungsträger scheinen aber erhöht und zugleich hat eine Reihe von jüngeren Spielern die echte Chance, sich für einen Einbau ins Team zu empfehlen", so Peters.
Kühne-Millionen sollen zur Ausnahme werden
Dass der HSV von seinem ursprünglichen Ziel, die Kaderkosten zu reduzieren, im Laufe des Transfer-Sommers abgewichen ist, hätte an der Überzeugungsarbeit der sportlichen Führung um Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, Todt und Trainer Markus Gisdol gelegen, die zwischenzeitlich an der Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaft gezweifelt hätten. "Zum anderen hat uns das erneute Engagement von Herrn Kühne einen größeren Spielraum bei den Kaderkosten ermöglicht", erklärt Peters.
Dennoch wünscht sich Peters für die kommenden Transferperioden, dass weitere Darlehen von Kühne "eher eine Ausnahme als die Regel" werden. So sei es beim HSV in der jüngeren Vergangenheit "nahezu selbstverständlich" gewesen, bei der Finanzierung von Neuzugängen "auf Herrn Kühne zu schauen". Das soll sich in Zukunft ändern.