Der Trainer soll dem HSV-Investor sogar geantwortet und dabei eigene Wünsche formuliert haben. Bleiben diese allesamt unerfüllt?

Hamburg. Gerade hat sich die Lage um HSV-Investor Klaus-Michael Kühne („Die Luschen bleiben immer hier hängen“) wieder etwas beruhigt, da sorgt die nächste vermeintliche Enthüllung für Schlagzeilen. Wie die „Sport Bild“ erfahren haben will, soll der 80-Jährige nach dem Pokal-Aus in Osnabrück (1:3) eine Wut-Mail mit dem Betreff „Das Haus brennt lichterloh“ an Trainer Markus Gisdol geschrieben haben.

Der Coach, der ein gutes Verhältnis zu Kühne pflegt, soll umgehend geantwortet und zugleich eine Forderung gestellt haben. Dem Bericht zufolge soll Gisdol darin den Wunsch nach drei weiteren Neuzugängen geäußert haben: einen Links- und einen Innenverteidiger sowie einen Spielmacher, die nur mit der finanziellen Unterstützung des Milliardärs zu stemmen wären.

Vermutlich wird Gisdol allerdings – wenn überhaupt – nur für eine der drei Positionen Verstärkung erhalten. So soll nach den gescheiterten Bemühungen um Augsburgs Konstantinos Stafylidis der Franzose Jérôme Roussillon für rund fünf Millionen Euro aus Montpellier kommen. Klappt der Transfer, wird im Gegenzug allerdings auch Außenverteidiger Douglas Santos zur PSV Eindhoven wechseln. Doch momentan stocken die Verhandlungen mit dem französischen Erstligisten. Bis Donnerstag um 18 Uhr hat Sportchef Jens Todt noch Zeit, den Deal einzufädeln.

Die Story zum HSV-Deal in Shanghai

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    Todt vertraut Waldschmidt und Jatta

    Einen Offensivspieler wird der HSV aller Voraussicht nach hingegen nicht mehr verpflichten. Trotz des monatelangen Ausfalls von Leistungsträger Nicolai Müller (Kreuzbandriss), will der Club die dadurch entstandene Lücke intern schließen. „Wir wollen unseren Jungen keinen vor die Nase setzen“, sagte Sportchef Jens Todt und vertraut damit Talenten wie Luca Waldschmidt (21) und Bakery Jatta (19), der in dieser Saison noch nicht zum Einsatz kam.

    Zumindest Waldschmidt füllt momentan die Rolle des ersten Einwechselspielers aus und hat auch wegen seiner Vorlage zum 2:0 in Köln durch Bobby Wood maßgeblichen Anteil am perfekten Bundesligastart der Hamburger. Durch zwei Siege in Folge hat es der HSV zumindest kurzzeitig geschafft, wieder sportlich im Fokus zu stehen. Bis zur womöglichen Enthüllung der Kühne-Mail.

    Diese Spieler brachten dem HSV das meiste Geld:

    Diese Spieler brachten dem HSV das meiste Geld

    Er führt das Ranking an: Nigel de Jong (Niederlande) wechselte 2009 zu Manchester City und brachte dem HSV dadurch 18 Millionen Euro ein
    Er führt das Ranking an: Nigel de Jong (Niederlande) wechselte 2009 zu Manchester City und brachte dem HSV dadurch 18 Millionen Euro ein © Witters
    15 Millionen Euro waren Real Madrid 2008 die Dienste von de Jongs Landsmann Rafael van der Vaart wert
    15 Millionen Euro waren Real Madrid 2008 die Dienste von de Jongs Landsmann Rafael van der Vaart wert © Witters
    Mit einer Ablöse von bis zu 15 Millionen Euro (zwölf Millionen plus drei Millionen erfolgsabhängiger Zusatzzahlungen) von Zenit St. Petersburg avancierte Douglas Santos im Sommer 2019 zum teuersten Profi der deutschen Zweitliga-Geschichte.
    Mit einer Ablöse von bis zu 15 Millionen Euro (zwölf Millionen plus drei Millionen erfolgsabhängiger Zusatzzahlungen) von Zenit St. Petersburg avancierte Douglas Santos im Sommer 2019 zum teuersten Profi der deutschen Zweitliga-Geschichte. © Imago/Michael Schwarz
    Nach langem Transfer-Wirrwarr einigten sich der HSV und Bayer Leverkusen 2014 auf eine 14,5 Millionen Euro schwere Ablöse für Hakan Calhanoglu (Türkei)
    Nach langem Transfer-Wirrwarr einigten sich der HSV und Bayer Leverkusen 2014 auf eine 14,5 Millionen Euro schwere Ablöse für Hakan Calhanoglu (Türkei) © Witters
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    Für Khalid Boulahrouz (Niederlande) machte der FC Chelsea 2006 rund 13,2 Millionen Euro locker © Witters
    Im Sommer 2010 holte Manchester City Jerome Boateng (Deutschland) für 12,5 Millionen Euro vom HSV auf die Insel
    Im Sommer 2010 holte Manchester City Jerome Boateng (Deutschland) für 12,5 Millionen Euro vom HSV auf die Insel © Witters
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    Heung-Min Son (Südkorea) wechselte drei Jahre später für 10 Millionen Euro von der Elbe an den Rhein nach Leverkusen © Witters
    Auch für Innenverteidiger Jonathan Tah (Deutschland) stemmte der Werksclub im Juli 2015 kolportierte acht Millionen Euro Ablöse, die sich durch Prämien noch auf zwei Millionen erhöhen kann
    Auch für Innenverteidiger Jonathan Tah (Deutschland) stemmte der Werksclub im Juli 2015 kolportierte acht Millionen Euro Ablöse, die sich durch Prämien noch auf zwei Millionen erhöhen kann © Witters
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    Für Eljero Elia (Niederlande, r.) machte Juventus Turin 2011 stolze 9 Millionen Euro locker © Witters
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    1991 sanierte der Verkauf des deutschen Nationalspielers Thomas Dolls zu Lazio Rom den HSV. 15 Millionen D-Mark, also umgerechnet rund 7,65 Millionen Euro, kassierten die Hamburger für den späteren Trainer © Witters
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