Der ehemalige HSV-Kapitän Rafael van der Vaart wurde in Dänemark in die Reserve abgeschoben. Ekdal in der „kicker“-Elf des Spieltags.

Ekdal nach Mega-Sprint ausgezeichnet

Er lief, lief und lief und war einfach nicht aufzuhalten: Als in Köln schon die zehnte Minute der Nachspielzeit angebrochen war, entdeckte Albin Ekdal plötzlich seine zweite Lunge und zog bei seinem 50-Meter-Sprint auf der rechten Außenbahn allen davon, um auf Lewis Holtby querzulegen, der nur noch zum entscheidenden 3:1 einschieben musste. „Ich glaube, viele wissen gar nicht, wie schnell ich eigentlich bin“, sagte der Schwede anschließend.

Selbst beim Jubeln war Ekdal nicht aufzuhalten
Selbst beim Jubeln war Ekdal nicht aufzuhalten © imago/DeFodi

Ekdal machte nicht nur wegen seiner Vorlage ein starkes Spiel. Der Mittelfeld-Regisseur lief immer wieder die Lücken im Zentrum zu und verteilte die Bälle geschickt. Das Fachmagazin „kicker“ belohnte den 28-Jährigen mit der Note 2 und der Nominierung für die Elf des Spieltags. „Das hast du dir verdient, Albin“, twitterte der HSV.

Van der Vaart in Reserve abgeschoben

Ist Rafael van der Vaart jetzt sogar für einen dänischen Erstligisten nicht gut genug? Der frühere HSV-Kapitän wurde bei seinem Verein FC Midtjylland in die Reserve abgeschoben. „In der momentanen Situation ist Rafa nicht gut genug, um einen Platz im ersten Team zu haben. Er hatte Probleme mit Verletzungen und nachdem er Vater geworden ist, hat er langsamer gemacht. Der Trainer denkt, dass diese Maßnahme nötig ist“, erklärte Club-Präsident Claus Steinlein gegenüber dänischen Medien.

Mit der niederländischen Handballerin Estavana Polman (25) ist van der Vaart (34) vor zwei Monaten Vater eines Mädchens geworden. Die Kleine heißt Jesslynn.
Mit der niederländischen Handballerin Estavana Polman (25) ist van der Vaart (34) vor zwei Monaten Vater eines Mädchens geworden. Die Kleine heißt Jesslynn. © imago/Apress

Das sieht van der Vaart, der 2016 von Betis Sevilla in die idyllische Region Dänemarks wechselte, offenbar anders. „Ich versuche jeden Tag, mein Bestes zu geben, aber das scheint nicht gut genug zu sein. Ich verstehe gar nichts mehr, ich gebe 100 Prozent jeden Tag, ich mache meinen Job.“ Doch das scheint momentan nicht genug zu sein für den Tabellen-Vierten der Alka Superliga.

Papa erklärt seine Schwalbe

Es war einer der Aufreger in der knapp 13-minütigen Nachspielzeit beim Freitagsspiels des HSV in Köln. Beim 2:1-Anschlusstreffer der Gastgeber ging Kyriakos Papadopoulos plötzlich wie ein sterbender Schwan zu Boden und monierte eine Tätlichkeit von FC-Angreifer Jhon Córdoba. Doch der Videobeweis überführte den Griechen, über den Hohn und Spott in den sozialen Netzwerken für seine peinliche Schwalbe einprasselte. Aushilfsschiedsrichter Sören Storks zeigte ihm zudem die Gelbe Karte.

Unmittelbar danach reagierte Papadopoulos noch mit Unverständnis über die Entscheidung des Unparteiischen. Inzwischen hat er seinen Fehler aber eingesehen. „Es war ein extrem emotionales Spiel. Da habe ich mich kurz vor Schluss zu dieser Aktion hinreißen lassen“, sagte er der „Bild“.

Gisdol fehlt beim HSV-Training

Es war eine überschaubare Truppe, die am Montagvormittag in die Trainingswoche beim HSV startete. Denn wegen der Länderspielpause fehlten gleich neun Nationalspieler (Wood, Ekdal, Kostic, Papadopoulos, Mavraj, Sakai, Waldschmidt, van Drongelen, Janjicic). Das Trainerteam stockte den dezimierten HSV-Tross mit zwei Nachwuchsspielern auf und belohnte U21-Knipser Törles Knöll (19/fünf Tore in fünf Spielen) sowie U19-Abwehrspieler Tobias Knost für ihre guten Leistungen im bisherigen Saisonverlauf.

Neben Pierre-Michel Lasogga, der momentan freigestellt ist, um in Leeds über einen Wechsel zu verhandeln, fehlte auch Trainer Markus Gisdol am Montag. Der Coach befand sich auf der Trainertagung in Hannover mit Bundestrainer Joachim Löw.