Nach Müllers Ausfall gehen Trainer Gisdol langsam die Optionen in der Offensive aus. Wird der HSV noch einmal aktiv?
Hamburg. Es war ein verbrauchter Abend für Aaron Hunt beim 3:1-Auswärtssieg in Köln. Seine Standards waren harmlos, seine Pässe landeten häufig beim Gegner und dann musste er auch noch nach knapp einer halben Stunde verletzt runter. Am Sonntag folgte dann die nächste Ernüchterung. Der 30 Jahre alte Spielmacher zog sich einen Muskelfaserriss zu und wird voraussichtlich drei Wochen ausfallen. Das ergab eine Untersuchung von HSV-Mannschaftsarzt Dr. Götz Welsch.
Für Hunt kam Luca Waldschmidt ins Spiel, der sich ähnlich wie Lewis Holtby Hoffnungen auf die Startelf nach der Länderspielpause gegen RB Leipzig (8.9./20.30 Uhr) machen kann. Gegen die Sachsen wird auch Abwehrchef Mergim Mavraj (Gelb-Rot) fehlen.
Die Bilder vom Sieg in Köln:
HSV stürmt beim 1. FC Köln an die Spitze
Hunts Ausfall dürfte die Transferbemühungen von Sportchef Jens Todt beschleunigen, einen Ersatz für Müller zu verpflichten. Laut „L’Equipe“ plant der HSV ein Angebot über 2,5 Millionen Euro für den 23-jährigen Senegalesen Opa Nguette vom FC Metz. „Unser Kader ist sehr groß, ich will nichts ausschließen. Es sind noch ein paar Tage zu arbeiten. Möglicherweise kommt es noch zu dem einen oder anderen Transfer. Vorwiegend möchten wir auch noch ein oder zwei Spieler abgeben. Wir sind in Gesprächen", sagte Club-Boss Heribert Bruchhagen am Sonnabend bei "Sky".
Lasogga und Santos vor dem Absprung
Mit möglichen Abgängen meinte Bruchhagen insbesondere Stürmer Pierre-Michel Lasogga und Linksverteidiger Douglas Santos. Beide standen gegen Köln erneut nicht im Kader. An Lasogga ist nach wie vor Englands Zweitligist Leeds United interessiert. Ein Wechsel zu Wochenbeginn ist aber nicht in Sicht. Möglich, dass der in Hamburg chancenlose Lasogga sich gegen den Absprung auf die Insel entscheidet. Zudem sind die Modalitäten des Transfers noch in der Schwebe.
Schneller könnte es bei Santos gehen. PSV Eindhoven will den Brasilianer ausleihen, der HSV ihn aber lieber verkaufen, um das Geld in die Verpflichtung von Augsburgs Konstantinos Stafylidis zu investieren. Der Grieche ist weiterhin die Wunschlösung von Todt.
Dass der 23-Jährige noch vor dem Testspiel am Mittwoch (18 Uhr) beim NTSV Strad 08 verpflichtet wird, gilt zwar nicht als ausgeschlossen. Spielen wird Stafylidis in Timendorf allerdings nicht. Der Noch-Augsburger wurde genau wie sein Kumpel und HSV-Verteidiger Kyriakos Papadopoulos von Griechenlands Nationaltrainer Michael Skibbe für die WM-Qualifikationsspiele gegen Estland (31. August) und Belgien (3. September) nominiert.