Mainz/Hamburg. Der langjährige Torwart verfolgt die Entwicklung beim HSV sehr eng. Nach seinem Karriereende hat René Adler in Hamburg etwas vor.
Mit seinem Wechsel zum FSV Mainz 05 ist der ehemalige HSV-Torwart René Adler offensichtlich noch nicht ganz glücklich – auch wenn die Mainzer ihn loben und er sich klar zu seiner neuen Fußball-Heimat bekennt. Für ihn gehe es nicht darum, wo die "besten Restaurants oder wie nah der Flughafen" sei, sagte Adler im ZDF-Sportstudio. Er sei mehr mit seinen Mannschaftskollegen zusammen als mit seiner Frau. Allerdings zerrt die sportliche Situation an ihm. Auf die Frage von Katrin Müller-Hohenstein, ob er alles richtig gemacht habe, sagte Adler: "Man braucht nur auf die Tabelle zu schauen." Und da ist der HSV (zwei Siege) deutlich vor Mainz (zwei Niederlagen).
Dennoch sagte Adler, hätten ihm beim HSV die Ex-Mainzer Lewis Holtby und Nicolai Müller zugeraten, nach Mainz zu gehen. Adler: "Ich wäre ja blöd, wenn ich sie nicht gefragt hätte."
René Adler nach der Karriere wieder nach Hamburg
Hamburg, Hamburg, immer wieder Hamburg: Der frühere HSV-Torwart Adler will nach seiner Bundesliga-Karriere unbedingt wieder an die Elbe zurück. Das sagte Adler schon im Vorfeld seines Auftrittes im ZDF Sportstudio am Sonnabend. Zwar gefalle ihm der „kleine“ Verein Mainz 05 gut, aber er habe mit seiner Frau Lilli Hollunder in Hamburg viele Freunde gefunden und wolle auch beruflich in der Hansestadt Fuß fassen.
Vor der Saison war Adler zu den Mainzern gewechselt. Fünf Jahre hatte Ex-Nationaltorwart Adler beim HSV verbracht und statt der erhofften Europapokal-Träume Albträume erleben müssen. Zweimal Relegation und einmal die nötige Qualifikation für die Bundesliga am letzten Spieltag knapp vermieden – das zerrt an den Nerven selbst gestandener Profis.
René Adler will Torwarthandschuhe entwickeln
Adler hatte aber auch häufig Ärger mit Verletzungen. Eine sorgte auch dafür, dass der ehemalige Keeper von Bayer Leverkusen nicht zur WM 2010 nach Südafrika mitfahren konnte. Für ihn kam Manuel Neuer ins Tor der Nationalmannschaft von Joachim Löw. Der Rest ist Geschichte.
Adler sagte, er wolle sich bald in der Entwicklung von Torwarthandschuhen engagieren. Hier liegt auch ein mögliches Berufsfeld für ihn. Sein BWL-Studium hatte er eingefroren.
Mit Mainz 05 könnte Adler ebenso in den Abstiegskampf rutschen. Doch schon vor der Saison war für ihn klar, dass er einen Wechsel nach China wie beispielsweise Anthony Modeste und andere Stars ihn wagten, nicht in Frage käme. Doch er sagt auch klar: „Ich finde es nullkommanull Prozent verwerflich, wenn jemand wegen der Gehältern nach China oder England wechselt. Ich habe mich aber mit meiner Familie für Mainz entschieden.“
Adler sagte, Borussia Dortmund habe im Fall Ousmane Dembélé und dessen Wechsel zum FC Barcelona alles richtig gemacht. Aber für Dembélé gelte: "Das hätte man charmanter lösen können." Gleichwohl wollte Adler die unfassbare Ablösesumme von 105 Millionen Euro plus nicht weiter kommentieren. Das klinge wie Spielgeld für ihn. Und doch: "Jeder Fußballer in diesem Geschäft profitiert von Angebot und Nachfrage."
Das Bayern-Gerücht...
Der Videobeweis geht Adler schon nach zwei Spieltagen auf die Nerven. Er selbst soll beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart Simon Terodde gefoult haben, was nach dem Videobeweis zu einem Elfmeter führte. Doch Terodde verschoss.
"Es gibt so viele Ungereimtheiten. Wenn schon einer als Supervisor da sitzt, muss er die Dinge klar beurteilen. Der Videobeweis geht mir jetzt schon auf die Nerven."
Adler ließ auch seine Schlagfertigkeit mal wieder heraus. Gab es ein konkretes Angebot des FC Bayern an ihn, will Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein wissen. Adler trocken: "Nee, gab es nicht. Es gab nur ein konkretes Gerücht.