Längenfeld/Hamburg. Der HSV schuftet im Trainingslager für die neue Saison. Es könnte bei Transfers besser laufen. Doch Gisdols Botschaft ist eine andere.
Das Trainingslager kurz vor der Ankunft 200 Kilometer weiter verlegt, den Wunschspieler in einer Nacht- und Nebel-Aktion beobachtet (mit Privatjet hingeflogen), den dann doch nicht gewollt. Die große Torwart-Kontroverse um Europameister Julian Pollersbeck und Christian Mathenia, zwei dringendst benötigte Innenverteidiger noch nicht bei der Mannschaft – wenn denn überhaupt schon irgendwo auf der Fußball-Welt identifiziert: Der HSV hat’s in der Vorbereitung auf die Saison 2017/2018 nicht so leicht wie gedacht. Und was macht Trainer Markus Gisdol: gute Miene und warme Worte zum bösen Spiel.
„Sehr optimale“ Bedingungen habe man in Österreich gehabt, sagte Gisdol am Montag. Als könnte man „bestens“ noch steigern. „Ein nahezu perfektes Trainingslager“ unter diesen Bedingungen sei das gewesen. „Ich empfehle, das fest zu buchen. Wir sind Schritte vorwärtsgekommen, taktisch und mannschaftlich“, hat Gisdol beobachtet.
Gisdol: Negative Gedanken rauben Energie
Dass die beiden dringend benötigten Defensivkräfte noch nicht die so bedeutsame Vorbereitung mitgemacht hätten, diese Gedanken würden ihm nur Energie rauben. Das weist Gisdol von sich. Aber er hat genau hingeschaut bei seiner Mannschaft, die er erst im September des vergangenen Jahres übernommen hatte und vor dem Abstieg bewahrte, also noch keine gesamte Sommervorbereitung lang kennt. Und da hat er gesehen nach diesen harten Trainingswochen: „Der Kopf ist leer, die Beine schwer.“ Jetzt wird es zwei Tage frei geben. Ein Mittel auch gegen einen Lagerkoller?
Der Ergebnisdruck – nichts anderes kannte Gisdol bislang beim HSV – ist zurzeit weg. Als gäbe es Tore, Punkte, Tabelle gar nicht. Das ist auch für ihn ein Brustlöser. Fast schon philosophisch sagte er dem "Kicker": „Ich sehe mich als einen Fußball-Entwickler, der ein Team formieren, schulen, antreiben und gewissermaßen auch etablieren möchte“, sagte der HSV-Trainer.
Pokalspiel des HSV ausverkauft
Um Tore wird es wieder am 13. August in Osnabrück gehen. Das DFB-Pokalspiel des HSV beim Drittligisten VfL ist jetzt ausverkauft. Die restlichen 5000 Tickets für den freien Verkauf sind nach VfL-Angaben am Montag innerhalb von drei Stunden abgesetzt worden. Das Stadion an der Bremer Brücke wird mit 15 .800 Zuschauern gefüllt sein.