Rotenburg. Beim Trainingslager in Rotenburg/Wümme kristallisieren sich im Augenblick zwei Personalien heraus – in unterschiedliche Richtungen.

Bereitet Aaron Hunt seinen Abschied beim HSV vor? Der 30-jährige Mittelfeldspieler verriet gegenüber dem Internetportal „transfermarkt.de“, dass er bereits mit einem anderen Verein eine Einigung erzielt habe und „zeitnah“ wechseln könne. „Sportchef Jens Todt weiß über alles Bescheid, die Sache liegt jetzt bei ihm“, sagte Hunt. „Ich kann aber auch genauso gut noch ein Jahr hier bleiben. Damit habe ich kein Problem. Der Verein muss sich entscheiden, was er möchte.“

Ein Verbleib in Hamburg über sein Vertragsende 2018 hinaus sei jedenfalls kein Thema. Welche Wechseloption Hunt hat, wollte er nicht verraten. Die bislang kolportierten Vereine wie der kasachische Club FC Astana sowie Trabzonspor und Antalyaspor aus der Türkei seien aber aus dem Rennen. Dem Vernehmen nach soll Osmanlispor FK, ein Erstligist aus Ankara, das Rennen um Hunt gemacht haben.

Hunts Wechsel würde den Etat deutlich entlasten

Beim HSV würde man dem Spielmacher bei einem Wechsel wohl keine Steine in den Weg legen. Mit einem geschätzten Jahresgehalt von drei Millionen Euro würde Hunt den Etat deutlich entlasten. Außerdem zieht Trainer Markus Gisdol einen Systemwechsel auf ein klassisches 4-4-2 ohne echten „Zehner“ in Erwägung.

Vorstandschef Heribert Bruchhagen stellt allerdings klar, dass dem Verein noch nichts Unterschriftsreifes vorliege. „Wir haben aktuell keine Angebote für unsere Spieler“, sagt der Club-Boss im Trainingslager in Rotenburg und dementiert damit auch Spekulationen um einen möglichen Abgang Nicolai Müllers.

Nikolai Müller soll unbedingt gehalten werden

Anders als bei Hunt stehen die Zeichen beim Rechtsaußen ohnehin nicht auf Abschied. Müller soll mit aller Macht gehalten werden. Darüber sind sich die Verantwortlichen einig. „Jens Todt hat die Gespräche ausschließlich in eine Richtung geführt, nämlich über eine Vertragsverlängerung“, sagt Bruchhagen. An der Haltung der Hamburger ändern auch die Millionen, mit denen der finanzstarke VfL Wolfsburg lockt, nichts. „ Müller abzugeben können wir uns gar nicht erlauben, denn die sportliche Qualität steht über allem. Wir werden uns nicht schwächen“, so Bruchhagen.

Vielmehr will sich der HSV in dieser Transferperiode noch mit einem Innen- und einem Linksverteidiger verstärken. „Wir brauchen keine Ergänzungen mehr für die Breite des Kaders, sondern bezahlbare Qualität“, fordert Bruchhagen, der alle Neuzugänge bis zum Pokalspiel am 13. August in Osnabrück zusammenhaben will.