Trotz einer Preissenkung ist das HSV-Saisonabo das teuerste. Fankurve der Bayern bleibt günstig. Aufsteiger mit satter Erhöhung.
Hamburg. Der HSV ist endlich Erster! Allerdings nicht aus sportlicher Sicht, sondern bei den Ticketpreisen. Dauerkartenbesitzer der Hamburger müssen tiefer in die Tasche greifen als die vermeintlich treusten Fans der Bundesliga-Konkurrenz. Denn nach dem Abstieg von Darmstadt 98 sind die Saisonabos des HSV ligaweit am teuersten. Bislang hatten die Lilien (240 Euro) diesen Spitzenplatz inne.
Wie das Fußball-Nachrichtenportal „sportbuzzer.de“ ermittelte, ist der HSV zwar der einzige Erstligist, der seine Dauerkartenpreise gesenkt hat, doch der Gesamtpreis für eine Heimspiel-Flatrate ist nirgendwo so hoch wie in Hamburg. 224 Euro ruft der HSV für die billigste Dauerkarte auf der begehrten Nordtribüne auf. Damit zahlen die treuen Anhänger der Rothosen auf der Fankurve 1,70 Euro weniger als in der vergangenen Saison. Schon deutlich abgeschlagen mit 211,50 Euro folgt Borussia Dortmund auf Platz 2 in dieser Kategorie.
Die teuerste Dauerkarte für das Volksparkstadion kostet 806,70 Euro. Eine ähnliche Summe ruft die zweitplatzierte Eintracht aus Frankfurt mit 803 Euro auf.
Dauerkartenpreise der Bundesligisten 2017/18
Vier Jahre Wartezeit für Nordtribünen-Dauerkarte
Gemessen an der Heimbilanz und der gebotenen Fußballkost ruft der HSV damit eine stattliche Summe auf. Zwar gewann die Elf von Trainer Markus Gisdol in der Rückrunde sechs von neun Heimspielen, doch nach der schwachen Hinrunde finden sich die Hamburger in der Heimtabelle nur auf Rang zehn wieder.
Doch ausschlaggebend für das teure Jahresabo ist nicht der sportliche Erfolg. Der HSV ist vor allem Führender bei den Ticketpreisen, weil die Fans solche Beträge zahlen. Stolze 22.000 Dauerkarten hat der Club bereits abgesetzt und ist damit nicht mehr weit vom erklärten Ziel (28.500) entfernt.
93 Prozent der letztjährigen Dauerkarten-Inhaber haben ihr Abo verlängert. Alleine auf der Warteschlange für die Nordtribüne sind 1500 Fans aufgelistet. Um ein Jahresabo für den Stehplatzbereich zu erhalten, müssen die HSV-Fans derzeit bis zu vier Jahre ausharren. Und das trotz der vor der abgelaufenen Saison eingeführten Mindestnutzung, wodurch knapp 600 Dauerkartenbesitzer ihr Vorkaufsrecht entzogen bekamen.
Bayern-Dauerkarte bleibt günstig
Am günstigsten steht man wie schon seit Jahren beim VfL Wolfsburg (130 Euro). Die zweitbilligste Dauerkarte ist für 140 Euro beim FC Bayern erhältlich. Beide Vereine haben ihre Dauerkartenpreise nicht erhöht und widersetzen sich damit gegen den allgemeinen Trend.
Am meisten zahlen die Fans bei den Aufsteigern Hannover 96 und dem VfB Stuttgart drauf. Die Niedersachsen haben die Gebühr um 26,4 Prozent erhöht, bei den Schwaben sind es 22 Prozent.