Hamburg. Neben Torwart Pollersbeck, Papadopoulos, Schulz und Hahn könnte eine Überraschung aus Dortmund für das Abwehrzentrum kommen.
Besser spät als nie: Nachdem der Aufsichtsrat grünes Licht für Neuzugänge gegeben hat und seine ursprüngliche Haltung, vor dem Einkaufen Spielerabgänge vorzubereiten, gelockert hat, greift nun auch der HSV mit der Unterstützung von Investor Klaus-Michael Kühne auf dem Transfermarkt ein.
Bereits seit Monaten bastelt die Bundesliga-Konkurrenz an ihren Spielerkadern für die kommende Saison. Der VfL Wolfsburg hat beispielsweise nach seiner Rettung in der Relegation bereits für 34 Millionen Euro eingekauft und 25 Millionen Euro eingenommen. Stadtrivale FC St. Pauli hat seine Kaderplanung sogar schon weitestgehend abgeschlossen.
Transfers: Gisdol ist der Chef
Aufgrund des Klassenerhalts am letzten Spieltag hatte der HSV wie schon in den vergangenen Spielzeiten erst spät Planungssicherheit. Doch anders als in den Jahren zuvor achtet der Aufsichtsrat diesen Sommer strenger darauf, dass das Verhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben stimmt.
Das Ergebnis: Da der HSV auch mit der neuen Transferstrategie auf seinen Ladenhütern sitzen bleibt, steht knapp zwei Wochen vor dem Trainingsauftakt noch kein Transfer fest. Zumindest die Liste der Zugänge soll nun nicht länger leer bleiben. Sportchef Jens Todt darf die Einkaufsliste von Trainer Markus Gisdol abarbeiten – sofern das finanzielle Gesamtpaket (Ablöse und Gehalt) realisierbar ist.
Papadopoulos-Verhandlungen vor dem Abschluss
Intern haben sich die Clubverantwortlichen bereits darauf verständigt, auf welchen Positionen Handlungsbedarf besteht. Den größten Notstand haben Vereinsboss Heribert Bruchhagen, Todt und Gisdol zweifellos im Abwehrzentrum ausgemacht. Nach jetzigem Stand startet der HSV ohne Innenverteidiger in die Vorbereitung, da Mergim Mavraj (Albanien) und Gideon Jung (U21) nach ihren Länderspielen einen längeren Urlaub gewährt bekommen.
Der Sommerfahrplan des HSV
Oberste Priorität genießt daher die Verpflichtung von Kyriakos Papadopoulos (25). Die griechische Mentalitätsbestie will zum HSV, der HSV will den Griechen. Und auch Bayer Leverkusen signalisiert Bereitschaft, den Abwehrkoloss zu bestimmten Konditionen abzugeben. Todt sieht die Verhandlungen "auf einem sehr guten Weg".
Kommt auch Subotic?
Die "Sport-Bild" meldet in ihrer Mittwochausgabe bereits Vollzug. Demnach sei lediglich noch offen, wie sich die von Leverkusen geforderte Ablöse – ursprünglich zehn Millionen Euro – aufteilt. Der HSV biete ein Fixum von sechs Millionen Euro plus vier Millionen Euro Erfolgsprämien, Bayer poche auf einen Sockelbetrag von sieben Millionen Euro. Laut "Bild" hat sich Todt mit Papadopoulos' Berater Paul Koutsoliakos auf einen Vertrag bis 2020 geeinigt – so lange ist der Grieche bislang in Leverkusen gebunden.
Nach Abendblatt-Informationen ist auch Neven Subotic (28) weiterhin ein Thema beim HSV. So wäre der Innenverteidiger von Borussia Dortmund nicht nur bereit, sich auf einen möglichen Abstiegskampf einzulassen. Er nähme auch Gehaltsabstriche im Vergleich zu seinem hoch dotierten BVB-Vertrag in Kauf. Der Serbe dürfte mit Freiburgs Marc-Oliver Kempf (22) um einen Kontrakt beim HSV konkurrieren.
HSV hat zwei Gladbacher auf Wunschliste
Im Tor konkretisiert sich die Verpflichtung von U-21-Nationalkeeper Julian Pollersbeck (22). Dem Vernehmen nach überweisen die Hanseaten 3,5 Millionen Euro plus Boni an Zweitligist Kaiserslautern. "Wir sind in den Verhandlungen sehr weit", sagte Todt, "können aber noch keinen Vollzug melden." Letzte Vertragsdetails sind noch offen, sollten aber im Verlauf der kommenden Tage geklärt werden.
Den Platz vor Pollersbeck links in der Viererkette soll der Gladbacher Nico Schulz (24) einnehmen. In der Offensive will sich HSV außerdem mit dem Ex-Hamburger André Hahn (26) verstärken.
Doch welchen Profi lockt Markus Gisdol zuerst in den Volkspark? Spielen Sie einmal HSV-Entscheider, und wählen Sie Ihren Transferfavoriten aus. Doch beachten Sie dabei: Es kann nur für einen Spieler abgestimmt werden.