Clubchef Bruchhagen spricht ein Machtwort in Sachen Wood. HSV darf keinen Ärmelsponsor akquirieren. Will Freiburg Waldschmidt?
Sakai gegen Syrien nur Zuschauer
Ohne HSV-Kapitän Gotoku Sakai musste sich die japanische Nationalmannschaft bei ihrer Generalprobe für das WM-Qualifikationsspiel am kommenden Dienstag im Irak mit einem Unentschieden begnügen. In der Hauptstadt Tokio reichte es für den WM-Mitgastgeber von 2002 gegen Syrien nur zu einem 1:1 (0:0).
In Tokio waren die Gäste vier Minuten nach der Pause durch Mardik Mardikian in Führung gegangen, Yasuyuki Konno traf in der 58. Minute für Japan zum Ausgleich. Japans Trainer Vahid Halilhodzic verzichtete auf HSV-Verteidiger Sakai, dafür kamen die Bundesliga-Legionäre Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Genki Haraguchi (Hertha BSC) und Yuya Osako (1. FC Köln) zum Einsatz, Kagawa verletzte sich allerdings früh an der Schulter.
Auch Janjicic schmort auf der Bank
Vasilije Janjicic saß am Mittwoch ebenfalls über 90 Minuten nur auf der Bank. Der 18-Jährige, der im April und Mai seine ersten vier Bundesliga-Einsätze für den HSV erleben durfte, wurde beim 4:0-Sieg der Schweizer U-19-Nationalmannschaft gegen Liechtenstein in Rapperswil-Jona nicht eingesetzt. Nächste Chance für Janjicic in der Schweizer Auswahl ist erst am 29. August in Solothurn gegen die Slowakei.
Bus-Attacke: Suche nach Tätern erfolglos
Am 16. April wurde der HSV-Mannschaftsbus vor dem Nordderby in Bremen mit Farbbeuteln, Eiern und Glasflaschen attackiert. Die Suche nach den Angreifern blieb erfolglos. "Obwohl wir umfangreiches Videomaterial und Zeugenaussagen ausgewertet haben, konnten wir bisher keine Verdächtigen ermitteln", sagte ein Polizeisprecher der "Bild"-Zeitung.
Der Fall wurde jetzt an die Staatsanwaltschaft weitergegeben, sie entscheidet über das weitere Vorgehen. Der Angriff nur wenige Tage nach dem Mordanschlag auf den Dortmunder Mannschaftsbus hatte bundesweit für Empörung gesorgt.
HSV-Altstars spielen in Lübeck
Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des SC Buntekuh tritt die HSV-Altliga am 8. Juli bei den Altherren des Lübecker Clubs an. Zum Kader des Bundesliga-Dinos gehören unter anderenn Peter Hidien, Bernd Wehmeyer, Stefan Schnoor, Claus Reitmaier und Peter Nogly. Wer letztlich auflaufen wird, entscheidet sich kurzfristig. Los geht es um 15.30 Uhr auf dem Sportplatz am Lübecker Koggenweg.
Bruchhagen dementiert Kühne-Kürzungen
HSV-Chef Heribert Bruchhagen will auch künftig auf Förderer Klaus-Michael Kühne setzen. „Herr Kühne hat sich in der Vergangenheit als großer Förderer des HSV erwiesen. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass er das in der Zukunft nicht mehr macht“, erklärte Bruchhagen. Der Vorstandsvorsitzende reagierte damit auf Spekulationen, wonach der 80 Jahre alte Milliardär, der im Vorjahr rund 30 Millionen Euro in den Kader investierte und weiteres frisches Geld zugesagt hat, die Zahlungen einstellen könnte.
Fest steht, dass der HSV seinen Lizenzspieler-Etat von derzeit 56 auf rund 48 Millionen Euro senken muss und will. Bruchhagen sieht diese Vorgabe des Aufsichtsrats als verpflichtend an. Andererseits fordert Trainer Markus Gisdol weitere Verstärkungen, um das erneut knapp vor dem Abstieg bewahrte Team zu stabilisieren. Bruchhagen und Sportchef Jens Todt sind derzeit bemüht, den goldenen Mittelweg zu finden.
Clubchef: Wood bleibt!
„Der Trainer hat ein klares Konzept vorgelegt. Aber nicht alles ist möglich. Man muss das Machbare im Auge behalten“, betonte Bruchhagen, dessen Club in Ex-Nationalkeeper René Adler und Ex-Kapitän Johan Djourou zwei scheidende Großverdiener von der Gehaltsliste streichen kann. Weitere wie Pierre-Michel Lasogga sollen folgen.
Umgekehrt stehen zwei Personalien auf der Agenda ganz oben. Torjäger Booby Wood soll für eine Vertragsverlängerung eine erhebliche Gehaltsaufstockung erhalten. „Er wird im nächsten Jahr für uns spielen“, bestätigte Bruchhagen dem Abendblatt. Und der nur ausgeliehene Abwehrchef Kyriakos Papadopoulos soll fest von Bayer Leverkusen verpflichtet werden.
Toptalent Arp vor Vertragsverlängerung
Toptalent Jann-Fiete Arp sieht seine Zukunft offenbar weiter beim HSV. „Er wird bei uns bleiben. Das hat sein Berater Jürgen Milewski mir und Sportchef Jens Todt zugesagt“, sagte Bruchhagen der „Bild“-Zeitung: „Und er wird bei uns eine Entwicklung nehmen.“
Angreifer Arp (17) hatte zuletzt bei der U-17-EM für Furore gesorgt und das Interesse anderer Clubs auf sich gezogen. Sein Vertrag beim HSV läuft noch bis 2018, Trainer Markus Gisdol schwärmte zuletzt in höchsten Tönen von ihm. „Es ist kein Geheimnis, er ist ein supergroßes Talent. Ihn müssen wir mit aller Macht bei uns behalten“, sagte Gisdol: „Er kann ein toller Spieler werden. Wenn er weiter Gas gibt, werden wir in Hamburg viel Freude an ihm haben.“
Der HSV will den Vertrag mit Arp möglichst bald verlängern. Im Gespräch ist ein Monatsgehalt von 40.000 Euro. Der Stürmer ist der prominenteste Bewohner der neuen Nachwuchsakademie des HSV am Volksparkstadion, die am Dienstag offiziell eröffnet wurde.
Alles Emirates oder was?
Für den HSV versiegt in der kommenden Saison offenbar eine Einnahmequelle. Bisher nahm der Club über die Zentralvermarktung der Trikotärmel durch die Deutsche Fußball-Liga (DFL) gut 200.000 Euro pro Saison ein. Das war der Anteil an den insgesamt acht Millionen Euro, die der Logistiker Hermes für den Werbeplatz auf allen Trikots der Ersten und Zweiten Bundesliga zahlte.
Künftig dürfen die Clubs sich selbst einen Ärmelsponsor suchen und so auf Zusatzeinnahmen hoffen. Der HSV kann sich aber offenbar nicht mal eben mehr Geld aus dem Ärmel schütteln. Laut „Sport-Bild“ besitzt Hauptsponsor Emirates ein Exklusivrecht für das gesamte Trikot der Hamburger.
HSV will offenbar Nanizayamo
Nach Recherchen der Online-Plattform „Fußballtransfers“ hat der HSV ein Auge auf den französischen Linksverteidiger Mickaël Ange Nanizayamo geworfen. Der U-19-Nationalspieler steht noch bis 2018 beim Zweitligisten FC Tours unter Vertrag, die Ablöse beläuft sich laut französischen Medien auf 1,5 bis zwei Millionen Euro.
Allerdings werden dem HSV nur Außenseiterchancen eingeräumt. Favorit ist demnach Eintracht Frankfurt, der FC Schalke bereite ebenfalls ein Angebot vor. Auch der englische Erstligist Crystal Palace soll interessiert sein, Nanizayamo (19) bevorzuge jedoch einen Wechsel nach Deutschland.
Waldschmidt für Philipp?
Auf der Suche nach einem Nachfolger für den nach Dortmund abgewanderten Maximilian Philipp denkt der SC Freiburg wohl auch über HSV-Retter Luca Waldschmidt nach. Das berichtet die „Sport-Bild“. Geld, einen Transfer zu finanzieren, sollte vorhanden sein – allein für Philipp dürften die Freiburger 20 Millionen Euro kasssieren.
Fragt sich nur, ob der HSV Waldschmidt (21) auch ziehen ließe. Der Angreifer kam vergangene Bundesligasaison zwar nur auf 348 Spielminuten, sein einziges Tor zum 2:1 gegen Wolfsburg war allerdings für den HSV das wertvollste.
HSV = Harvestehuder SV
Wenn es nach dem Wohnort ginge, könnte Harvestehude fast eine ganze Bundesligamannschaft aufstellen. Nach Recherchen der „Bild“-Zeitung haben gleich zehn Profis des HSV ihren Wohnsitz in dem noblen Stadtteil am nordwestlichen Alsterufer: René Adler, Johan Djourou, Michael Gregoritsch, Aaron Hunt, Mergim Mavraj, Christian Mathenia, Nicolai Müller, Douglas Santos, Bobby Wood und Walace. Auch Trainer Markus Gisdol hat sich in Harvestehude niedergelassen.
Gleich nebenan wohnen Luca Waldschmidt (Eppendorf), Albin Ekdal und Pierre-Michel Lasogga (beide Winterhude). Den kürzesten Weg zum Volkspark hat Gideon Jung, der U-21-Nationalspieler lebt in Eidelstedt. Dennis Diekmeiers Wohnung befindet sich in Niendorf, die von Filip Kostic in Nienstedten. Gotoku Sakai ist gewissermaßen kein echter Hamburger, der Kapitän wohnt außerhalb der Stadt in Halstenbek.