Ekdal droht nach Verletzung das Saison-Aus. Entwarnung bei Adler. Nagelsmann ist pflichtbewusst. Baggert Leverkusen an Wood?
Djourou nennt Vorwürfe gegen ihn "haltlos"
Spekulationen, seine kurzfristige Absage vor dem Spiel gegen Dortmund sei ein Signal, dass er unter Umständen nicht mehr für den HSV spielen wolle, ist Johan Djourou entschieden entgegengetreten: In einem via Twitter veröffentlichten Statement spricht der Verteidiger von "haltlosen Unterstellungen". Er sei schon mit "Pfeifferschem Drüsenfieber für diesen Club" aufgelaufen und hätte gern die verpassten Spiele gespielt.
Djourou führt weiter aus, dass er "immer alles für den HSV gegeben habe und verspricht, dass er dies auch "bis zu meinem Vertragsende" weiter tun werde. Spekulationen über einen möglichen Rückzug des Ex-Kapitäns waren durch Markus Gisdols Kommentar zu dessen Krankmeldung ins Kraut geschossen. Der HSV-Trainer hatte sich zur Verletzung Djourous nur einsilbig geäußert, ohne näher auf die Gründe einzugehen. Was genau dem Abwehrspieler, der seit 2013 beim HSV spielt, fehlt, dazu äußerte sich Djourou in seinem Statement nicht.
Ekdal fällt für Wochen aus
Der HSV muss möglicherweise für den Rest der Saison auf Albin Ekdal verzichten. Der Aushilfs-Innenverteidiger zog sich am Dienstag im Spiel bei Borussia Dortmund (0:3) einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel zu und fällt vier bis sechs Wochen aus. Die Saison endet am 20. Mai.
Hoffnung bei Adler
Die Personallage war ohnehin angespannt, nach der Pleite beim BVB hat sie sich noch einmal verschärft. Immerhin konnte bei René Adler, der sich beim dritten Gegentor durch einen Zusammenprall mit Pierre-Emerick Aubameyang verletzt hatte, am Tag danach leichte Entwarnung gegeben werden.
Der Torhüter hat "nur" eine Brustprellung erlitten, die Lunge ist zumindest nicht beeinträchtigt. Adler hatte auf dem Spielfeld Blut gespuckt und war nach dem Duschen in einem Dortmunder Krankenhaus untersucht worden. Bis zum Spiel gegen Hoffenheim Sonnabend (15.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de) wird es für den 32-Jährigen aber eng
Jung fällt aus, "Papa" soll spielen
Das gilt auch für Gideon Jung, der wegen muskulärer Probleme bereits nicht mit nach Dortmund gereist war. Kyriakos Papadopoulos soll dagegen wieder spielen können. Damit dürfte für Johan Djourou allenfalls ein Platz auf der Bank bleiben – sollte sich der Schweizer nach seiner kurzfristig zwickenden Leiste denn selbst wieder einsatzbereit melden.
Nach der nächtlichen Bus-Heimkehr aus Dortmund war für die Profis am Vormittag erst einmal Auslaufen angesagt. Die nächsten beiden Trainingseinheiten vor dem Hoffenheim-Spiel finden morgen und am Freitag dann wieder unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Pressekonferenz ist für Donnerstag um 13 Uhr angesetzt.
Mathenia trainiert intensiv
Der potenzielle Adler-Ersatz Christian Mathenia hat sich am Mittwoch schon einmal mit einer intensiven Trainingseinheit auf einen möglichen Einsatz gegen Hoffenheim vorbereitet. Für das Spiel sind bereits 50.000 Tickets verkauft.
Baggert Leverkusen an Wood?
Im Abstiegskampf soll wohl diese Meldung ein wenig für Unruhe sorgen: Nach Darstellung der "Sport Bild" soll Konkurrent Bayer Leverkusen ein Auge auf Bobby Wood geworfen haben.
Demnach habe Bayer-Manager Jonas Boldt den neben Nicolai Müller besten HSV-Schützen (je fünf Treffer) deshalb beim Sieg gegen Köln live im Volksparkstadion beobachtet.
In Leverkusen könnte der US-Nationalspieler offenbar Chicharito ersetzen sollen, falls der mexikanische Torjäger beim Werksclub bei verpasster Qualifiaktion fürs internationale Geschäft seine Sachen packt.
Woods Vertrag in Hamburg läuft noch bis 2020. Zuletzt wurde mehrfach über zwei Ausstiegsklauseln berichtet, nach denen der 24-Jährige im Abstiegsfall für fünf Millionen Euro wechseln könnte und bei Klassenerhalt wiederum für zwölf Millionen Euro zu haben wäre.
Bayer Leverkusen beobachtet Hamburgs Angreifer Bobby Wood. Der US-Amerikaner könnte Chicharito ersetzen, falls der Mexikaner beim Verpassen des internationalen Geschäfts gehen sollte.
Wie die "Sport-Bild" berichtet, soll der HSV Wood mit einer Gehaltsaufstockung auf 1,5 Millionen Euro zum Bleiben zu bewegen. Der Stürmer war erst im Sommer für 3,5 Millionen Euro von Union Berlin an die Elbe gewechselt.
HSV verweigert Schweiger-Aktion
Am 32. Spieltag will Til Schweiger mit seiner Stiftung "Til Schweiger Foundation" auf den Trikots der Erst- und Zweitligaclubs werben. Dafür stellt Hermes dem in Hamburg lebenden Regisseur, Schauspieler und Gastronom die Ärmelfläche zur Verfügung.
Der HSV hat sich allerdings wie bislang fünf weitere Vereine aus der Bundesliga dazu entschieden, nicht an der freiwilligen Aktion teilzunehmen, Schließlich unterhält der HSV mit dem "Hamburger Weg" auch eine eigene Stiftung, die sich für soziale Projekte einsetzt.
Logo der "Til Schweiger Foundation"
HSV statistisch ebenbürtig
"Ich glaube, 3:0 spiegelt nicht unbedingt das ganze Spiel wider", klagte Markus Gisdol nach der Niederlage von Dortmund. Und der HSV-Trainer hatte damit nicht einmal Unrecht.
Denn statistisch betrachtet war seine Mannschaft dem Gastgeber tatsächlich nahezug ebenbürtig. Zwar hatte der BVB klar mehr Ballbesitz (58 Prozent), doch in den übrigen Kriterien war Hamburg mehr oder weniger gleichauf.
Einzelkritik: Wood hätte Star des Abends werden können
17 Dortmunder Torschüssen standen 16 der Gäste gegenüber, auch das Eckball-Verhältnis war fast ausgeglichen (6-4). Flanken schlugen die Rothosen sogar mehr als die Borussia (13-9).
Auch läuferisch legte der HSV eine größere Gesamtdistanz hin (116,8-115,5 Kilometer). In den Zweikämpfen zog der Dino wiederum leicht den Kürzeren (47-53 Prozent).
Die Bilder des Spiels:
HSV verliert unglücklich hoch in Dortmund
Tuchel ist "hin- und hergerissen"
"Es hört sich blöd an, aber bis zur 80. Minute haben wir ein wirklich gutes Auswärtsspiel gemacht", sagte Markus Gisdol nach dem Spiel bei "Sky" angesichts der Ausgleichschancen durch Bobby Wood (63.) und zweimal Filip Kostic (64./74.).
"Da waren wir knapp dran, einen Punkt mitzunehmen. Jetzt haben wir verloren und es sind zwei Spieler fraglich. Deswegen ist es jetzt gerade ein bisschen blöd.“
Dennis Diekmeier sagte: "Wir haben in der zweiten Halbzeit probiert, das Ergebnis zu drehen. Leider haben wir kein Tor mehr gemacht. Es ist im Endeffekt sehr ärgerlich, dass wir jetzt mit null Punkten hier stehen.“
Dass mehr für den HSV drin war, sah auch Thomas Tuchel so. "Ich bin in der Bewertung hin- und hergerissen", sagte der BVB-Trainer: "Wir haben viele Chancen herausgespielt. Es war aber fahrlässig, wie wir spielen. Es war eine Achterbahnfahrt."
BVB-Bilanz nun komplett ausgeglichen
Die Bundesliga-Bilanz gegen den BVB ist nach dem 100. Duell nun ebenfalls komplett ausgeglichen. Beide Vereine haben je 36 Mal gegeneinander gewonnen (bei 28 Unentschieden). Auch das Torverhältnis ist mit 179-179 exakt gleich.
Beide haben damit gegen keinen anderen deutschen Club so viele Tore geschossen wie gegen den jeweils anderen. In Dortmund hat bislang nur Eintracht Frankfurt ebensoviele Treffer kassiert wie der HSV (101).
Pierre-Emerick Aubameyang schraubte sein Torkonto gegen Hamburg auf acht, Gonzalo Castro auf fünf und Shinji Kagawa auf zwei Treffer.
Rekord-Quote für "Sky Sport News HD"
Die ausnahmsweise frei empfangbare Übertragung des Spiels durch "Sky Sport News HD" hat sich für den Spartensender gelohnt: Durchschnittlich 1,83 Millionen Zuschauer (0,6 Prozent Marktanteil) bedeuteten nach Senderangaben einen neuen eigenen Rekord.
Neun Strafanzeigen rund um das Spiel
Rund 5000 Fans hatten den HSV ins mit 81.360 Zuschauern ausverkaufte Dortmunder Stadion begeleitet. Rund um das Spiel blieb es weitestgehend ruhig.
Insgesamt berichtete die Dortmunder Polizei dennoch von neun Strafanzeigen – wegen Leistungskreditbetrug, Leistungsbetrug, Beleidigung, Körperverletzung, Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte.
Außerdem wurden zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Reisegewerbeordnung gestellt. Aus welchem Fanlager die Delikte begangen wurden, ließ die Polizei offen.
Nagelsmann will vor HSV-Spiel nicht feiern
Nach dem 1:0-Sieg gegen Bayern München – Hoffenheims erster Erfolg gegen den Rekordmeister überhaupt – bezeichnete sich TSG-Coach Julian Nagelsmann als einen "sehr stolzen Trainer".
Übermäßig feiern wolle er seinen Coup allerdings nicht. "Besaufen wird sich keiner - das kann ich garantieren", sagte Nagelsmann auch im Hinblick auf das nächste Spiel beim HSV.
"Überheblichkeit hat noch nie geholfen. Doch dafür gibt es keine Anzeichen in der Mannschaft. Wir bereiten uns professionell auf die kommende Aufgabe beim Hamburger SV vor", ergänzte der mit 29 Jahren jüngste Cheftrainer der Bundesligageschichte.
Bei den Spielern findet Nagelsmann offenbar bereits Gehör. "Hamburg wird jetzt auch noch ein schwieriges Spiel", sagte Verteidiger Niklas Süle nach dem Sieg gegen die Bayern.
Delaney fehlt wohl im Nordderby
Kurzer Blick noch weiter voraus: Am übernächsten, dem 29. Spieltag, geht es zum Nordderby bei Werder Bremen (Ostersonntag, 15.30 Uhr). Und vor dem Duell mit dem viertbesten Rückrundenteam gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht aus HSV-Sicht.
Denn während Thomas Delaney mit Muskelfaserriss ziemlich sicher auch für dieses Spiel ausfällt, soll mit Serge Gnabry ein anderer Leistungsträger just zu dieser Partie sein Comeback geben.
"Bisher war es eine unserer Stärken, dass wir solche personellen Ausfälle kompensieren konnten. Endlos lässt sich so etwas natürlich nicht ausdehnen", sagte Nouri am Mittwoch.
Nach dem 3:0-Sieg gegen Schalke wollen die Bremer indes weiter ausschließlich nach unten blicken. "Wir wissen, wo wir herkommen und was wir in den letzten Monaten durchgemacht haben", sagte Werder-Kapitän Zlatko Junuzovic.