Hamburg. Das Trainerteam des HSV hat geschlossen bis 2019 verlängert. Die Verträge gelten auch in der Zweiten Liga.

Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man sagen können, der HSV hat auf gutes Wetter gewartet. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich HSV-Trainer Markus Gisdol und sein Team am Mittwochmittag mit Sportchef Jens Todt im Volksparkstadion. Fototermin auf dem Spielfeld. Es gab etwas zu verkünden.

Wie erwartet hat der Club den im Sommer auslaufenden Vertrag mit Chefcoach Gisdol vorzeitig und liga­unabhängig bis zum 30. Juni 2019 verlängert. Das Gleiche gilt für die Verträge von Gisdols Co-Trainern Frank Fröhling und Frank Kaspari sowie von Torwarttrainer Stefan Wächter und Athletikcoach Daniel Müssig.

Tatsächlich wurde der Termin bereits in den vergangenen Tagen vorbereitet, als es auch im Volkspark noch durchgehend regnete. Zwischen den beiden Einheiten unterschrieben die Trainer nun am Mittwoch ihre Verträge in den Büros von Todt und Clubchef Heribert Bruchhagen. „Ich wünsche mir für den HSV Ruhe und Kontinuität und freue mich daher sehr über die Vertragsverlängerung von Markus Gisdol und seinem Team“, sagte Bruchhagen.

HSV hat eine Baustelle geschlossen

Sportchef Jens Todt, der den Vertrag mit Gisdol in den vergangenen Wochen ausgehandelt hatte, sagte: „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir in der bewährten Trainerkonstellation vertrauensvoll weiterarbeiten werden. Wir sind fest entschlossen, den eingeschlagenen Weg in den nächsten Jahren gemeinsam fortzusetzen.“

Der HSV hat damit eine Baustelle geschlossen, die quasi mit Gisdols Amtsbeginn am 26. September Bestand hatte. Als der 47-Jährige die Nachfolge von Bruno Labbadia angetreten hatte, unterschrieb er einen Vertrag auf eigenen Wunsch nur bis Saisonende. Der damalige Sport- und Clubchef Dietmar Beiersdorfer hatte Gisdol einen Zweijahresvertrag angeboten. Doch der wollte sich den HSV erst mal in Ruhe anschauen. Der Aufschwung, den der Club in den vergangenen drei Monaten erlebt hat, brachte Gisdol nun in eine gute Verhandlungsposition.

Gisdol: "Wir haben ein großes Ziel vor Augen"

Nun hat der Trainer für zwei weitere Spielzeiten unterschrieben – und das mitten in der prekären Lage des Abstiegskampfs. „Es gilt in der aktuellen Situation nach wie vor, fokussiert zu bleiben und alles dem sportlichen Erfolg unterzuordnen – wir haben ein großes Ziel vor Augen“, sagte Gisdol. Und das Ziel lautet Klassenerhalt. Als Fünfter der Rückrundentabelle hat sich der HSV wieder eine gute Ausgangsposition erarbeitet. Der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz beträgt bereits acht Punkte.

Allerdings hat der HSV auf Relegationsrang 16 noch immer zwei Punkte Rückstand auf die rettenden Plätze. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Club am Ende der Saison mal wieder in der Relegation gegen den Abstieg kämpft, ist groß. Auch deswegen unterschrieb Gisdol nun einen Vertrag, der auch für die Zweite Liga gilt. „Ich freue mich, dass der Verein auf mich zugekommen ist, auf Stabilität und Kontinuität setzen möchte und dass wir unsere Zusammenarbeit nun auch über diese Saison hinaus fortsetzen werden“, sagte Gisdol am Mittwoch.

Ob er bei einem Abstieg tatsächlich auch HSV-Trainer bleiben würde, ist eine hypothetische Frage, mit der sich der Club gar nicht lange beschäftigen will. HSV-Boss Bruchhagen ging es in den Verhandlungen mit Gisdol auch darum, in dieser Phase der Saison die anhaltende Diskussion um die Zukunft des Trainers zu beenden.

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    Sportlich hat der Schwabe genügend Argumente für die Verlängerung gesammelt – trotz anfänglicher Probleme. Nachdem er aus seinen ersten fünf Ligaspielen nur einen Punkt geholt hatte und im Boulevard bereits statistisch gesehen als „schlechtester HSV-Trainer der Bundesligageschichte“ bezeichnet wurde, hat er durch verschiedene Maßnahmen die Kurve bekommen. 25 Punkte holte er aus seinen 20 Spielen. Mit einem Schnitt von 1,33 Punkten pro Spiel ist er damit besser als seine Vorgänger Bruno Labbadia (1,2), Josef Zinnbauer (1,0), Mirko Slomka (0,89), Bert van Marwijk (0,88) und Thorsten Fink (1,28).

    Von diesen Trainern hatte nur Labbadia seinen Vertrag zwischenzeitlich verlängert. Gerade einmal 14 Monate ist das her. Im Trainingslager von Belek. An einem Tag, an dem es regnete. „Wir haben eine richtige Bergtour vor uns“, sagte Labbadia damals, nachdem er um ein Jahr verlängert hatte.

    Es sollte noch genau neun Monate dauern, dann war Labbadia wieder weg. Vielleicht hat man sich beim HSV erinnert, dass man gute Nachrichten besser bei gutem Wetter verkündet.

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