Der 33 Jahre alte Österreicher beendet nach der Vertragsauflösung mit dem HSV seine Karriere. Seinem letzten Arbeitgeber gibt der Verteidiger bei seinem Statement nochmal einen mit.

Wien/Hamburg. Nach seiner Vertragsauflösung beim Fußball-Bundesligisten Hamburger SV hat der 40-malige österreichische Nationalspieler Paul Scharner das Ende seiner Karriere verkündet. „Mein Ausscheiden beim Hamburger Sport-Verein nehme ich zum Anlass, mich aus dem Profi-Fußball zu verabschieden und neue Wege zu gehen“, schrieb der 33-Jährige in einer E-Mail an verschiedene Medien Österreichs.

In einem Interview mit dem Österreichischen Rundfunk (ORF) sagte Scharner: „Ich habe mich dafür entschieden, meine Karriere zu beenden. Aus Respekt zu mir selber und meiner Familie.“

Am Montagabend bekräftigte Scharner seinen Entschluss in der Sendung „Sport und Talk im Hangar-7“ bei ServusTV: „Der erste Gedanke ist nach dem FA-Cup Sieg mit Wigan Athletic hochgekommen, nach einem großen Erfolg Schluss zu machen. Durch das Kuddelmuddel beim HSV hat sich die Entscheidung beschleunigt“, sagte der Abwehrspieler: „Natürlich bin ich mit anderen Zielen zum HSV gekommen. Das Gastspiel bei Wigan ist nur entstanden, weil der HSV in Geldnöten ist. Im Sommer hat der Trainer mir zugesichert, dass jeder wieder bei Null startet. Dann kam die Abschiebung zur U23.“

„Ich habe meine Forderungen durchgesetzt“

Der Österreicher kam bei den Hanseaten lediglich zu vier Einsätzen. Nach Differenzen mit Trainer Thorsten Fink sollte er nur noch im Regionalliga-Kader der Norddeutschen trainieren. Der eigentlich bis 2014 laufende Kontrakt war vor einer Woche nach heftigen Streitigkeiten aufgelöst worden. Dass der HSV Scharner eine sechsstellige Abfindungssumme zahlen wird, gilt als sicher, die genaue Höhe ist unbekannt. Sie soll bei etwa 500.000 Euro liegen. „Mit der Abfindung lässt es sich ganz gut leben, ich habe meine Forderungen durchgesetzt“, sagte Scharner.

Scharner bestritt in seiner Karriere 40 Länderspiele für Österreich. Aus der Auswahl war der als schwierig geltende Profi 2012 nach einer Stammplatzforderung und einem Streit verbannt und lebenslang gesperrt worden.