Der US-Stürmer spricht offen darüber, dass ihn Fußball lange kaum interessierte. Nun leistet er einen Schwur für den Klassenerhalt.

Hamburg. Bobby Wood ist aus dem HSV-Spiel nicht mehr wegzudenken. Durch sein Tempo und seine Abschlussstärke hat er sich zur unumstrittenen Nummer eins im Sturm der Hamburger gemausert. Darüber hinaus ist er ein wichtiger Anspielpartner für die gesamte Mannschaft. Mit dem Rücken zum Tor verarbeitet der US-Nationalstürmer geschickt auch lange Bälle, bis die Flügelspieler nachrücken und von Wood bedient werden.

Dabei war lange Zeit gar nicht klar, dass der 24-Jährige überhaupt Profifußballer wird. Denn in seiner Kindheit war Wood Welten vom Fußballbusiness entfernt. Gegenüber dem amerikanischen Internetportal „The Players Tribune“ berichtet der Angreifer, wie er mit der Sportart vertraut wurde. Es war reiner Zufall: „Meine Mutter musste viel arbeiten und als sie hörte, dass eine Frau, die mich immer mit zur Schule nahm, ihren Sohn im Fußballteam eingeschrieben hatte, wurde ich auch angemeldet“, erzählt Wood.

Bei seinem ersten Training stach er im Vergleich zu den anderen Jugendlichen deutlich hervor. „Ich bin dort mit ein paar Zehn-Dollar-Schuhen vom Discounter aufgekreuzt, hatte Schienbeinschoner, die bis zum Knöchel gingen, und statt Stutzen hatte ich normale Socken, die viel zu kurz waren. Ich war ein Neuling, sah lächerlich aus und hatte überhaupt keine Ahnung, was ich da eigentlich mache“, sagt der auf Hawaii geborene Stürmer.

Wood kannte Zidane und Beckham nicht

Seine erste Fußball-Weltmeisterschaft verfolgte Wood im Alter von zehn Jahren im Jahr 2002 – jedoch ohne eine große Begeisterung für die Sportart und deren Protagonisten zu hegen. „Alle trugen Trikots, hatten ihre Gesichter bemalt, gaben ihr Herz für ihr Team – ich habe das damals nicht verstanden. Ich habe nicht verstanden, was dieser Sport den Menschen gibt. Oder was er mir geben könnte.“

Die damaligen Top-Stars seien ihm deshalb auch kein Begriff gewesen. „Für mich hätte Zidane auch ein Tennisspieler sein können. Und David Beckham? Wer? Ich weiß, es klingt verrückt, aber ich war eben ein Strandjunge, der in all das irgendwie hineingeworfen wurde.“

Wood spürt die Bedeutung der HSV-Uhr

Mittlerweile habe sich das geändert. Wood spüre vor allem die Bedeutung für einen Traditionsclub wie den HSV zu spielen. „Wenn wir den Platz betreten, schaue ich hinauf zur Uhr, die jede Sekunde zählt, seit der Verein in der ersten Liga spielt, seit der Gründung. Ich fühle die Tradition um den Club und was er für die Stadt bedeutet. Ich will alles geben für diesen Verein. Die Uhr soll für immer ticken.“

Bereits am Sonntag (17.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker) kann der bei den Fans beliebte Stürmer wieder einen Blick auf die Uhr im Volksparkstadion werfen, wenn der HSV die Borussia aus Mönchengladbach empfängt.

Matz ab nach dem Heimsieg gegen Gladbach

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