Wegen zwei Elfmeter-Pfiffen beim Barca-Wunder bedankt sich die spanische Presse bei Aytekin. Das Thema ist auch beim HSV ein sensibles.

Hamburg. Gut gespielt und doch verloren – so lautete das Fazit über die 1:2-Pokalniederlage gegen Borussia Mönchengladbach vor neun Tagen. In zwei Tagen hat der HSV die Möglichkeit, Revanche für das bittere Aus im DFB-Pokal zu nehmen, wenn Gladbach erneut im Volksparkstadion gastiert. Ob Markus Gisdol in der anstehenden Bundesligapartie auf Top-Scorer Nicolai Müller zurückgreifen kann, entscheidet sich wohl erst kurzfristig. Auch am Freitag konnte der grippegeschwächte Rechtsaußen nicht trainieren. "Es könnte eng werden", sagt Gisdol.

Ob Nicolai Müller gegen Gladbach spielen kann, entscheidet sich wohl erst wenige Stunde vor dem Anpfiff
Ob Nicolai Müller gegen Gladbach spielen kann, entscheidet sich wohl erst wenige Stunde vor dem Anpfiff © Witters | SebastianWidmann

Gisdol hat gehörig Respekt vor der Elf von Dieter Hecking. "Der Kader hat Champions-League-Qualität", sagt der Coach, der sich von den Stärken der Gladbacher am Donnerstagabend live im Fernsehen überzeugte. Allerdings nicht bei einer Partie in der Königsklasse, sondern in der Europa League gegen Schalke 04. "Wir werden alles versuchen, ihren Lauf zu brechen und können viel aus dem Gladbach-Spiel vor ein paar Tagen mitnehmen, um an ein paar Schräubchen zu drehen."

Die Hamburger wollen sich diesmal vor allem cleverer anstellen, nachdem man der besten Rückrundenmannschaft der Bundesliga vergangene Woche zwei Elfmeter durch tölpelhaftes Abwehrverhalten schenkte. Auch wenn sich vor allem Matthias Ostrzolek über die Strafstoßentscheidung nach seinem Foul echauffierte („Dann gibt es im Spiel zehn Elfmeter“), waren die Pfiffe des Unparteiischen Marco Fritz unstrittig.

Barca-Wunder: Presse bedankt sich bei Aytekin

Am Sonntag (17.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker) soll Deniz Aytekin für unstrittige Entscheidungen sorgen und möglichst eine Nebenrolle auf dem Platz einnehmen. Erst am Mittwoch geriet der 38-jährige Betriebswirt aus Oberaspach ungewollt ins Rampenlicht, als er mit zwei Elfmeter-Pfiffen einen nicht unwesentlichen Anteil am Fußball-Wunder des FC Barcelona einnahm. Barca drehte eine peinliche 0:4-Schlappe aus dem Hinspiel durch ein 6:1 im Rückspiel gegen Paris St. Germain.

Nach dem Spiel bedankte sich selbst die spanische Presse beim „Heim-Schiedsrichter“ Aytekin. „Seine Entscheidungen haben ganz direkt die Schlüsselmomente der historischen Aufholjagd von Barcelona gegen PSG beeinflusst. Er hat drei zweifelhafte Urteile zum Vorteil des katalanischen Clubs gefällt, die das Endergebnis des Spiels ausgemacht haben“, schrieb beispielsweise die Tageszeitung „AS“. Im Pariser Lager machte man den Deutschen ohnehin für das Ausscheiden aus der Champions League verantwortlich.

6:1! Barca schafft das Fußball-Wunder gegen Paris

Wahnsinn! Barca dreht ein 0:4 aus dem Hinspiel und zieht doch noch ins Viertelfinale der Champions League ein
Wahnsinn! Barca dreht ein 0:4 aus dem Hinspiel und zieht doch noch ins Viertelfinale der Champions League ein © imago/VI Images
Nach dem letzten Treffer zum 6:1 gegen Paris lagen sich alle in den Armen
Nach dem letzten Treffer zum 6:1 gegen Paris lagen sich alle in den Armen © imago/Xinhua
Jeder einzelne Zuschauer im Stadion wird diese magische Nacht für immer in Erinnerung behalten
Jeder einzelne Zuschauer im Stadion wird diese magische Nacht für immer in Erinnerung behalten © imago/PanoramiC
Das Camp Nou verwandelte sich in ein Tollhaus
Das Camp Nou verwandelte sich in ein Tollhaus © imago/ZUMA Press
Fans feierten gemeinsam mit den Spielern
Fans feierten gemeinsam mit den Spielern © imago/VI Images
Und noch ein Jubelfoto, weil es so schön ist
Und noch ein Jubelfoto, weil es so schön ist © imago/Laci Perenyi
Barca-Trainer Luis Enrique rastete nach dem entscheidenden Treffer komplett aus und rutschte sogar auf den Knien mit seiner Anzughose auf dem Rasen
Barca-Trainer Luis Enrique rastete nach dem entscheidenden Treffer komplett aus und rutschte sogar auf den Knien mit seiner Anzughose auf dem Rasen © Getty Images | Michael Regan
Sein Gegenüber Unai Emery muss hingegen nach der Demütigung um seinen Job bangen
Sein Gegenüber Unai Emery muss hingegen nach der Demütigung um seinen Job bangen © Getty Images | Michael Regan
Paris war mit den beiden Elfmeterpfiffen von Schiedsrichter Deniz Aytekin naturgemäß nicht zufrieden
Paris war mit den beiden Elfmeterpfiffen von Schiedsrichter Deniz Aytekin naturgemäß nicht zufrieden © imago/Jan Huebner
Doch die Entscheidungen, wie hier beim Foul gegen Neymar, waren korrekt
Doch die Entscheidungen, wie hier beim Foul gegen Neymar, waren korrekt © imago/Agencia EFE
Superstar Lionel Messi steuerte einen Treffer zum historischen Triumph bei
Superstar Lionel Messi steuerte einen Treffer zum historischen Triumph bei © imago/BPI
Sein kongenialer Partner steuerte einen Doppelpack zum Fußball-Wunder bei
Sein kongenialer Partner steuerte einen Doppelpack zum Fußball-Wunder bei © imago/ZUMA Press
Der deutsche Nationalspieler Julian Draxler erlebte hingegen einen schwarzen Abend
Der deutsche Nationalspieler Julian Draxler erlebte hingegen einen schwarzen Abend © imago/Laci Perenyi
Matchwinner Sergi Roberto traf mutterseelenallein in der fünften Minute der Nachspielzeit
Matchwinner Sergi Roberto traf mutterseelenallein in der fünften Minute der Nachspielzeit © imago/BPI
Fair Play muss sein: Barca-Keeper Marc-André ter Stegen trösten seinen deutschen Konkurrenten Kevin Trapp
Fair Play muss sein: Barca-Keeper Marc-André ter Stegen trösten seinen deutschen Konkurrenten Kevin Trapp © imago/Jan Huebner
Luis Suárez eröffnete den Torreigen. In der 87. Minute stand es noch 3:1. Doch Barcelona sollte noch drei Tore schießen
Luis Suárez eröffnete den Torreigen. In der 87. Minute stand es noch 3:1. Doch Barcelona sollte noch drei Tore schießen © imago/Xinhua
Als Edinson Cavani in der 62. Minute zum 1:3 aus Sicht von Paris traf, wähnten sich die Franzosen schon im Viertelfinale
Als Edinson Cavani in der 62. Minute zum 1:3 aus Sicht von Paris traf, wähnten sich die Franzosen schon im Viertelfinale © dpa | Manu Fernandez
Selbst die Ersatzspieler stürmten auf den Rasen, um zu feiern. Doch es war noch lange nicht Schluss
Selbst die Ersatzspieler stürmten auf den Rasen, um zu feiern. Doch es war noch lange nicht Schluss © Getty Images | Michael Regan
Im Parallelspiel setzte sich Dortmund gegen Benfica Lissabon 4:0 durch. Bester Mann auf dem Platz war Pierre-Emerick Aubameyang
Im Parallelspiel setzte sich Dortmund gegen Benfica Lissabon 4:0 durch. Bester Mann auf dem Platz war Pierre-Emerick Aubameyang © Bongarts/Getty Images | Maja Hitij
Der Gabuner schnürte einen Dreierpack
Der Gabuner schnürte einen Dreierpack © imago/Nordphoto
Pulisic machte die Verletzung von Marco Reus vergessen
Pulisic machte die Verletzung von Marco Reus vergessen © imago/Thomas Bielefeld
BVB-Trainer Thomas Tuchel gab nach dem Spiel schmunzelnd zu, dass Dortmunds Gala im Vergleich zu Barcelonas paralleler Aufholdjagd langweilig war
BVB-Trainer Thomas Tuchel gab nach dem Spiel schmunzelnd zu, dass Dortmunds Gala im Vergleich zu Barcelonas paralleler Aufholdjagd langweilig war © WITTERS | UweSpeck
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Aytekin pfiff unberechtigten Elfmeter gegen HSV

Nun geht die Dienstreise für Aytekin von Barcelona weiter nach Hamburg, wo Elfmeter spätestens seit dem Pokal-Aus und dem nicht gegebenen Strafstoß beim 1:0-Sieg gegen Hertha BSC ein sensibles Thema sind.

Schiedsrichter Deniz Aytekin stand beim Fußball-Wunder von Barcelona im Fokus. Am Sonntag leitet er die Partie des HSV gegen Gladbach
Schiedsrichter Deniz Aytekin stand beim Fußball-Wunder von Barcelona im Fokus. Am Sonntag leitet er die Partie des HSV gegen Gladbach © Witters | FrancescAdelantado

Dass die Gedulg bei strittigen Pfiffen im Sechzehner vor allem unter den Fans langsam aufgebraucht ist, liegt auch an Aytekin. Am dritten Spieltag der vergangenen Saison zeigte der Unparteiische im Spiel des HSV in Köln zu Unrecht auf den Punkt und fiel auf eine Schwalbe von FC-Stürmer Anthony Modeste herein. Zu allem Überfluss stellte Aytekin auch noch den damaligen HSV-Verteidiger Emir Spahic wegen einer vermeintlichen Notbremse vom Platz. Modeste war es egal und der Franzose verwandelte den anschließenden Strafstoß zum 2:1 für die Kölner.

Ähnliches soll sich gegen Gladbach nicht wiederholen, sonst leidet der HSV erneut unter einem Elfmeter-Trauma.

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HSV-Profi Ostrzolek: "Gladbach ist das Team der Stunde"

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