Das Lazarett leert sich. Lasogga aus dem Kader gestrichen. HSV-Fans verzichten auf Anzeigen nach Leipzig-Vorfällen.
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Lasogga bleibt zu Hause
Mit 18 Mann fliegt der HSV nach München. Pierre-Michel Lasogga wurde aus dem Kader gestrichen. Ersatztorhüter Christian Mathenia (krank) und Kyriakos Papadopoulos (Schulter) bleiben zu Hause.
Mavraj und Sakai rechtzeitig fit
Aufatmen beim HSV, denn nicht nur das Hamburger Schmuddelwetter am Volksparkstadion ist überstanden: Mergim Mavraj und Gotoku Sakai sind pünktlich mit der Sonne zurück auf den Rasen gekehrt. Die beiden Abwehrspieler konnten gestern gar nicht oder nur eingeschränkt mit der Mannschaft trainieren. Während Mavraj (Prellung, grippaler Infekt) die Einheit abbrechen musste, setzte der Japaner (grippaler Infekt) wegen ähnlicher Symptome komplett aus.
Die Personalsituation der Hamburger hat sich damit deutlich entspannt. Auch Torjäger Bobby Wood, dessen Einsatzchancen Trainer Markus Gisdol auf der Pressekonferenz vor dem Bayern-Spiel (Sonnabend, 15.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker) auf 55 Prozent beziffert hatte, mischte beim Abschlusstraining wieder voll mit und machte dabei einen guten Eindruck.
Am Donnerstag standen drei Stammkräfte der Viererkette noch auf der Kippe, nun scheinen zumindest Kapitän Sakai und der Abwehrchef Mavraj einsatzfähig. Der an der Schulter lädierte Kyrioakos Papadopoulos wird voraussichtlich durch Johan Djourou ersetzt. Seine persönliche Bilanz gegen die Münchner ist allerdings noch ausbaufähig. In sieben Duellen holte der Schweizer lediglich einen Punkt bei einem Torverhältnis von 3:25 Toren.
Ribéry im Bayern-Kader
Auch bei den Bayern lichtet sich das Lazarett: Superstar Franck Ribéry steht im Kader des FC Bayern gegen den HSV. Der 33 Jahre alte Franzose hat seine Muskelverletzung im Oberschenkel überwunden. "Er ist bereit. Er hat sehr gut trainiert diese Woche. Ich denke, dass er auf der Bank startet", sagt Trainer Carlo Ancelotti.
Verzichten muss der 57 Jahre alte Italiener in seinem 1000. Pflichtspiel als Trainer auf Routinier Xabi Alonso. "Alonso hat ein kleines Problem mit den Adduktoren, er steht nicht zur Verfügung. Er ist nicht bei 100 Prozent. Wir wollen kein Risiko eingehen", sagte Ancelotti, der mit dem Spanier aber wieder am Mittwoch (1.3.) im Pokal-Viertelfinale gegen Schalke 04 rechnet.
Ancelotti warnt vor dem HSV
Für Ancelotti wird das Spiel gegen den HSV sein 1000. auf der Bank sein. "Ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Jubiläum erreiche", sagte der Bayern-Coach, der zuletzt mit seiner Stinkefinger-Affäre nach dem 1:1 bei Hertha BSC für Schlagzeilen gesorgt hatte: "Ich hoffe, dass ich morgen meine Emotionen besser kontrollieren kann. Gegen Hertha war es ein Fehler."
Gegen den HSV halten die Bayern alle Vereinsrekorde in der Heim- und Gesamtbilanz. Die letzten sechs Heimpartien gewann der Rekordmeister mit 36:3 Toren, die letzten beiden mit 13:0. Gegen kein anderes Bundesligateam übersteigt die Heim-Tordifferenz der Münchner die 100 (148:45 Tore). Dennoch warnt Ancelotti vor den wiedererstarkten Hamburgern. "Der HSV hat ein gutes Team, sie haben schnelle Stürmer. Wir müssen morgen bei 100 Prozent sein."
Gisdol redet Lasogga stark
Neue Hoffnung für Pierre-Michel Lasogga? Markus Gisdol meint, dass der Stürmer wieder wichtig werden kann und noch Tore für den HSV schießen wird. Zum Artikel geht's HIER.
Vorfälle in Leipzig: keine weitere Anzeige
Trotz einer öffentlichen Stellungnahme des HSV-Fanprojekts zu den Vorfällen von Leipzig, bei dem es zu Auseinandersetzungen zwischen Hamburger Gästefans und RB-Ordnern gekommen war, ist keine weitere Anzeige gegen das Leipziger Sicherheitspersonal bei der Polizei Sachsen eingegangen, versicherte Polizeisprecher Uwe Voigt auf Anfrage. Die einzige Anzeige, die bei den Beamten eingegangen ist, wurde direkt nach dem Spiel von einem schwer verletzten Anhänger des Bundesliga-Dinos aufgenommen.
Nach Abendblatt-Informationen lehnen es die beteiligten HSV-Fans pauschal ab, Anzeigen bei der Polizei zu erstatten und das, obwohl diese jederzeit und auch in Hamburg aufgegeben werden können.
Das Fanprojekt hatte zum Teil schwere Vorwürfe gegen die Leipziger Ordner erhoben. Demnach hätten die Sicherheitskräfte "gezielt auf Leute eingeschlagen" und seien dabei vermummt und mit Quarzhandschuhen vorgegangen. Ein HSV-Anhänger sei sogar "bewusstlos geprügelt" worden. Die Polizei habe dabei tatenlos zugesehen, lautet der Vorwurf der städtischen Einrichtung, den die Beamten allerdings dementieren. Komplett gegensätzlich schildert die Firma Peas, die das Sicherheitspersonal für diese Partie einsetzte, die Vorfälle und spricht sogar von "Notwehr".