Ob der Neuzugang im Kader steht, entscheidet Gisdol nach dem Training. Er lässt auch offen, wer zwischen den Pfosten stehen wird.

HSV-Trainer Markus Gisdol freut sich auf das Duell am Freitagabend zu Hause gegen Bayer 04 Leverkusen. In der Abschluss-Pressekonferenz erklärte der Coach zudem, dass der brasilianische Neuzugang Walace durchaus im Kader stehen könnte.

"Es wird sicherlich ein ganz intensives Spiel gegen eine der besten Pressing-Mannschaften der letzten Jahre", so Gisdol, der aber nicht übersehen hat, dass der kommende Gegner "sicherlich im Moment auch Probleme hat".

Wer trägt die Binde?

Wer für den gelb-gesperrten Kapitän Gotoku Sakai am Freitagabend (20.30 Uhr im Abendblatt-Liveticker) die Binde tragen wird, sei laut Gisdol noch völlig offen. "Wer die Binde trägt, ist nicht wichtig", so Gisdol. Eventuell könnte sogar Neuzugang Mergim Mavraj eine Alternative sein. "Ich habe mir dazu noch gar keine Gedanken gemacht. Ich entscheide das kurz vor dem Spiel. Wir brauchen mehrere Spieler auf dem Platz, die Verantwortung übernehmen müssen", erklärte Gisdol.

Wichtig für Gisdol ist, dass sich die Einstellung im Gegensatz zum vergangenen Auftritt in Ingolstadt radikal ändern muss. "Die war gegen den FCI nicht in Ordnung. Die Mannschaft muss die Chance haben, es wieder gut zu machen. Wir müssen jetzt nach vorne schauen, dem Gegner ist es egal, wie wir in der Vorwoche gespielt haben. Es geht am Freitag wieder von null los."

Walace in guter Verfassung

Neben Sakai wird am Freitag auch Stürmer Pierre-Michel Lasogga verletzt fehlen. Ob Walace schon im Kader stehen wird, entscheidet Gisdol erst nach der letzten Trainingseinheit im Anschluss an die Pressekonferenz. "Er wird nicht von Beginn an spielen, damit würde ich ihm auch keinen Gefallen tun. Nach dem Abschluss-Training werde ich entscheiden, ob er morgen Abend schon im Kader stehen wird. Walace hat sich im Training gut präsentiert und macht körperlich sogar einen sehr guten Eindruck. Aber er wird nicht auf einen Schlag allein unsere Probleme beheben können. Ich bin aber froh über die Verstärkung im defensiven Mittelfeld."

Adler oder Mathenia?

Der Trainer erklärte auch, dass René Adler wieder fit und durchaus eine Option sei. "Die Entscheidung, wer spielt, fällt nach dem Abschlusstraining", so der HSV-Trainer.

Zuschauerschwund beim HSV

Nur etwa 45 000 Zuschauer dürften am Freitag die Partie gegen Bayer Leverkusen verfolgen. Eine Marke, die im Volksparkstadion in den vergangenen zehn Jahren nur ein einziges Mal unterboten wurde. Gisdol hat diese negative Entwicklung auch wahrgenommen und unterstrich noch einmal, wie wichtig die Unterstützung durch die eigenen Anhänger ist. "Wir haben jetzt noch neun Heimspiele in dieser Saison. Zusammen mit unseren Fans haben wir das gemeinsame Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Mannschaft muss sich mit guten Leistungen den verlorenen Kredit der Fans zurückholen."

Das mangelnde Fan-Interesse sei auch ein Ergebnis der sportlichen Krise. "Unsere Situation ist nach wie vor äußerst prekär“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen. "Wir haben 13 Punkte. Deswegen planen wir natürlich zweigleisig."