Hamburg/Dubai. Investor sendet vor dem ersten Treffen mit dem neuen HSV-Boss Bruchhagen ein Vertrauenssignal, aber auch eine Spitze.
Es war seine Premiere beim Neujahrsempfang des Hamburger Abendblatts, und diese nutzte Klaus-Michael Kühne für eine Ansage in seiner Rolle als HSV-Investor. "Es kommt immer auf die Rahmenbedingungen an, es kommt auf die Umstände an, es kommt auf die handelnden Personen an, es kommt auf die Chancen an, mit weiteren Investitionen was zu erreichen“, sagte Kühne am Montag im Hotel Atlantic zu den Bedingungen für eine erneute Finanzspritze noch in dieser Winter-Transferperiode.
Mit Trainer Markus Gisdol habe er deshalb bereits gesprochen. "Den Trainer unterstütze ich“, sagte der 79 Jahre alte Milliardär und Anteilseigner des Fußball-Bundesligisten. Gisdol mache seine Sache sehr gut, daher habe er auch großes Vertrauen in dessen Arbeit. Im Gegensatz zum neuen Sportchef Jens Todt kenne er den 47-Jährigen bereits persönlich. "Der Trainer hat seine Vorstellungen, was er machen kann. Ich hoffe, dass das Management ihn lässt. Dann werde ich auch weiter zur Verfügung stehen“, sagte Kühne.
Treffen mit Bruchhagen geplant
Am Montagnachmittag war ein Treffen mit Heribert Bruchhagen geplant, auf den Kühne bereits beim Abendblatt-Empfang stieß. Auch dem neuen HSV-Vorstandsvorsitzenden stellte Kühne seine finanzielle Unterstützung für eventuelle Transfers in Aussicht: "Wenn Herr Bruchhagen für so etwas empfänglich ist, dann gerne. Ich weiß halt nicht, was da läuft." Gisdol hätte im Verbund mit dem ausgeschiedenen Clubchef Dietmar Beiersdorfer gute Vorarbeit geleistet und seines Erachtens "die richtigen Spieler "ausgeguckt". Aber außer in einem Fall sei bislang noch nichts geschehen.
Kühne hofft auf Platz zehn
Kühne hatte dem HSV im vergangenen Sommer 38 Millionen Euro für die Kaderplanung zur Verfügung gestellt. Positive Effekte seien "bisher leider nicht sehr stark der Fall“ gewesen, monierte der Logistik-Unternehmer. Der HSV spielt als Tabellen-16. gegen den Abstieg. "Ich muss mich genau orientieren, wie es weitergeht.“ Eine Rückzahlung des Darlehens fordert Kühne nur im sportlichen Erfolgsfall. Vereinbart wurde laut HSV-Finanzvorstand Frank Wettstein, dass eine Rückerstattung nur erfolge, wenn der HSV in den nächsten sechs Jahren dreimal den Europacup erreicht.
Mit einem internationalen Startrecht rechnet Kühne in dieser Saison zwar nicht mehr, ein gesicherter Mittelfeldplatz zum Ende der Spielzeit wäre allerdings wünschenswert. "Platz zehn wäre anzustreben", sagte Kühne, der in diesem Sinne ankündigte: "Ich bin Optimist, habe einen dickes Fell und einen langen Atem."