Die Personallage beim HSV spitzt sich zu: Durch den Ausfall des Stammtorwarts steht sein Konkurrent vor dem Debüt beim HSV.

Hamburg. Markus Gisdol brauchte schon einen Spickzettel, um die lange Verletztenliste vorzutragen. "Aktuell ist es immer ein bisschen viel", stellte der HSV-Trainer noch mit einem leichten Grinsen fest. Bei den anschließenden Nachrichten, die er zu verkünden hatte, verfinsterte sich seine aber Miene deutlich. René Adler, Albin Ekdal und Emir Spahic werden bei 1899 Hoffenheim (Sonntag, 15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) ausfallen. Cléber und Luca Waldschmidt sind fraglich.

Adler, der wegen einer Schleimbeutel-Entzündung im rechten Ellenbogen seit Tagen nicht mit der Mannschaft trainieren konnte, werde sogar den Rest des Jahres pausieren müssen, so Gisdol. "Eine Operation ist unumgänglich", sagte der Coach über den seit Wochen konstantesten Hamburger. Diese soll am Montag erfolgen.

Wenn es beim HSV neben dem neuen Kapitän Gotoku Sakai einen gab, der sich in den vergangenen Wochen gegen die sportliche Talfahrt gestemmt hat, war es zweifellos Torhüter René Adler (31). Mit seinen Paraden hielt er die Mannschaft in neun von zehn Partien mindestens bis zur 60. Minute im Spiel, dann brach der HSV häufig ein. Mit Ausnahme der Dortmund-Pleite (2:5) kassierten die Hanseaten 16 von 18 Gegentoren im Schlussdrittel.

Mathenia steht vor HSV-Debüt

Durch Adlers Ausfall rückt in Sinsheim einer in den Fokus, der seit seinem Wechsel im Sommer noch kein Pflichtspiel für den HSV absolviert hat. Christian Mathenia (24) wird aller Voraussicht nach gegen Gisdols Ex-Club zwischen den Pfosten stehen. "Es ist eine tolle Chance für ihn, die er sich verdient hat. Er hat ordentlich Druck auf Adler ausgeübt. Ich freue mich für ihn", sagte der Coach.

Neben Adler, unter den Abendblatt-Lesern mit einem Schnitt von 3,1 notenbester Spieler, werden auch Mittelfeldspieler Albin Ekdal (Sprunggelenk) und Abwehrchef Emir Spahic (Meniskusquetschung und Adduktoren) nicht rechtzeitig fit. "Emir wird wohl zwei bis drei Wochen pausieren müssen", so Gisdol. Der Einsatz von Spahics erstem Vertreter Cléber (Knie) ist ebenfalls fraglich. "Hinter ihm steht noch ein großes Fragezeichen", sagte der Trainer, der somit erneut gezwungen ist, in der Defensive zu improvisieren.

Waldschmidt droht auszufallen

In der Offensive wird aller Voraussicht nach Luca Waldschmidt passen müssen. Der bei den Fans wegen seiner vorbildlichen Einstellung beliebte Angreifer muss momentan wegen einer Kapselverletzung kürzertreten. "Vielleicht nehmen wir ihn nicht mit nach Hoffenheim", sagte Gisdol. Die Verletzung sei auch der Grund gewesen, weshalb Waldschmidt beim letzten Spiel gegen den BVB nicht in der Startelf stand.

Da Bobby Wood noch seine Rotsperre absitzt, hat Waldschmidts Konkurrent Pierre-Michel Lasogga seinen Platz in der Spitze sicher. In diesem Kalenderjahr traf der bullige Stoßstürmer allerdings nur beim Heimspiel gegen Werder Bremen, als er den HSV mit einem Doppelpack zum 2:1-Sieg schoss.