Hamburg. “Die Summe war nicht hinnehmbar“, sagt HSV-Chef Dietmar Beiersdorfer zu den Forderungen des VfL. Auch Trainer Gisdol äußert sich.
Um 20.40 Uhr ging der HSV an die Öffentlichkeit. Und das mit einer großen Überraschung: Christian Hochstätter wird nicht neuer Sportchef der Hamburger. Der HSV nimmt Abstand von einer Verpflichtung des 53 Jahre alten Managers. Man habe dem VfL Bochum abgesagt, so die Version des Bundesligisten.
Damit geht nach tagelangen Verhandlungen die monatelange Suche nach einem neuen Manager weiter. „Die Ablöseforderung des VfL war nicht hinnehmbar“, sagte Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer. „Wir werden nicht zusammenkommen.“
Hochstätter äußert sich zu Verhandlungsende
Nahezu zeitgleich ließ auch Hochstätter seine Version verlauten. Er habe dem HSV am Sonntag abgesagt, teilte der Manager mit. „Ich hatte das Gefühl, die beiden Vereine können sich nicht einigen. Deswegen habe ich die Entscheidung getroffen beim VfL Bochum zu bleiben“, sagte Hochstätter der „Bild“.
Eigentlich hatten alle Beteiligten damit gerechnet, dass der Deal an diesem Montag perfekt gemacht wird. Am Abend trifft sich der Aufsichtsrat des HSV. Dabei soll es auch um die Zukunft von Clubchef Beiersdorfer gehen. Der 52-Jährige hatte gehofft, mit der Verpflichtung von Hochstätter endlich ein Ergebnis präsentieren zu können. Doch am Wochenende entwickelten sich die Verhandlungen in eine andere Richtung. Der HSV war bereit, für Hochstätter rund 500.000 Euro Ablöse zu zahlen.
VfL Bochum wollte den Preis nicht senken
Der Sportvorstand des VfL, der seinen Vertrag in Bochum erst Mitte September bis 2020 verlängert hatte, wollte unbedingt nach Hamburg und war sich mit Beiersdorfer einig über einen Vertrag bis 2019. Doch Bochum wollte in den Verhandlungen mit dem Preis nicht runtergehen. „Wir sind nicht die Getriebenen“, sagte Hans-Peter Villis, der Aufsichtsratschef des VfL, noch am Freitag.
Am Wochenende wurde schließlich klar, dass beide Parteien nicht zueinander finden. „Christian Hochstätter hat uns am Sonntag informiert, dass er im Bochumer Aufsichtsrat keine Chance sieht, dass man sich einigt“, sagte Beiersdorfer. Damit hatte sich das Thema für den HSV erledigt.
Trainer Markus Gisdol äußert sich
"Für mich ändert sich mit der heutigen Entscheidung nicht viel", sagte HSV-Trainer Markus Gisdol am Sonntagabend im Interview mit Gerhard Delling im NDR-Sportclub, betonte aber: "Für uns wäre es gut, wenn wir mehr Unterstützung bekämen." Auf die Frage, ob er in die Sportchef-Suche mit eingebunden werde, antwortete Gisdol: "Nicht im Detail. Ich werde von Dietmar Beiersdorfer aber über die Kandidaten informiert."
Auch zu den Gerüchten, der erst im Sommer von Barcelona nach Hamburg gewechselte Alen Halilovic wolle den HSV verlassen und in die Primera Division zurückkehren, äußerte sich der Trainer des Tabellenletzten klar: "Wenn er den Verein zum Winter verlassen will, soll er sich schnell melden. Wir brauchen Gewissheit."