Auf der Linie einer der besten Torhüter, häufen sich beim Herauslaufen seine Fehler und Fouls. So auch beim Pokalsieg in Halle.

Halle. Ricco Schmitt war sauer. Nicht über die Leistung seiner Mannschaft beim 0:4 in der zweiten DFB-Pokalrunde gegen den HSV. Es war die Szene in der 49. Minute, die den Trainer des Halleschen FC erregte. „Das war ein brutales Foul, das war gesundheitsgefährdend“, schimpfte Schmitt. Was war passiert? Der gerade eingewechselte Marvin Ajani war an der Außenlinie im vollen Sprint, als HSV-Torhüter René Adler völlig übermotiviert seinen Strafraum verließ und Ajani mit einem rüden Foul von den Beinen holte. Schiedsrichter Christian Dingert zeigte Adler Gelb. Der Kapitän hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn er Rot gesehen hätte.

Dieser Ansicht war auch Halles Trainer Schmitt – im Gegensatz zu Markus Gisdol. „Rot wäre ja ein Witz gewesen“, sagte der HSV-Coach. „Er kommt einen Schritt zu spät. So schlimm war das nicht. Für mich ging die Gelbe Karte in Ordnung.“

Unabhängig von der Entscheidung war es nicht die erste Szene in diesem Jahr, in der Adler außerhalb seines Fünfmeterraums alt aussah. Auf der Linie gilt der ehemalige Nationaltorwart zwar noch immer als einer der besten deutschen Torhüter, beim Rauslaufen häufen sich allerdings seine Fehler und Fouls. Ein Auszug der missglückten Adler-Ausflüge 2016.

15. Oktober, Mönchengladbach, 44. Minute: Adler eilt aus seinem Tor und ist einen Schritt schneller als Borussen-Stürmer André Hahn. Adler zieht sein Knie an und trifft den Gladbacher im Gesicht. Hahn blutet und muss getackert werden. Der HSV-Torhüter kommt ohne Verwarnung davon.

17. September, Hamburg, 56. Minute: Beim Stand von 0:0 gegen RB Leipzig kommt Adler aus dem Fünfer und holt RB-Stürmer Timo Werner von den Beinen. Gelb für Adler und Elfmeter für Leipzig. Emil Forsberg trifft und leitet den 4:0-Sieg der Gäste ein.

17. April, Dortmund, 52. Minute: Beim Stand von 0:2 verlässt Adler seinen Strafraum und foult BVB-Star Shinji Kagawa mit einer Notbremse. Rot für den HSV-Keeper. Am Ende ermauern sich die Hamburger zu neunt ein 0:3.

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Matz ab nach dem Spiel gegen Halle

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    19. März, Hamburg, 19. Minute: Hoffenheims Kevin Volland läuft alleine auf das HSV-Tor zu. René Adler entscheidet sich zum Rauslaufen, kommt aber wieder zu spät. Volland fliegt, Adler nicht. Es gibt zwar Elfmeter, doch Adler hat Glück, dass er nur Gelb sieht. Den Strafstoß verwandelt Kramaric zum 1:0, am Ende heißt es 3:1 für Hoffenheim.

    22. Januar, Hamburg, 37. Minute: Der HSV macht zum Rückrundenauftakt gegen den FC Bayern München ein richtig gutes Spiel. Bis Adler einen Ausflug wagt und Nationalstürmer Thomas Müller elfmeterreif foult. Robert Lewandowski trifft zum 1:0, am Ende gewinnen die Bayern 2:1.

    Und nun auch noch der Ausflug von Halle. Adler selbst wollte zu der Szene nicht viel sagen. Dabei war ihm wohl bewusst, dass er mit der Verwarnung mal wieder sehr gut bedient war.