Das Formtief der HSV-Profis ist gravierend. Besonders Torwart Adler fällt deutlich ab. Abendblatt-Leser bestätigen diese Ansicht.

Hamburg. Nicht nur in der Tabelle, auch in der allgemeinen Bewertung der Spieler hinkt der HSV der Bundesliga-Konkurrenz hinterher. Nach sechs Spieltagen beträgt etwa die vom Fußball-Fachmagazin „kicker“ vergebene Durchschnittsnote der HSV-Profis 4,28. So schlecht fiel die Bewertung einer Mannschaft in 54 Jahren Bundesliga noch nie aus.

Selbst die Akteure des historisch erfolglosen Vereins Tasmania Berlin erreichten nach zwei Siegen in der Saison 1965/66 einen besseren Schnitt – wenngleich der „kicker“ damals allgemein bessere Noten vergab. Aktuell folgen die Spieler von Bremen (4,28), Darmstadt (4,08) und Ingolstadt (3,86) auf den weiteren Plätzen.

Für die Ermittlung des Durchschnittswerts wurden lediglich die Noten der Profis berücksichtigt, die in mindestens 50 Prozent der Spiele bewertet wurden. So fließt Matthias Ostrzoleks Leistung beispielsweise nicht mit ein, da er nur an den ersten beiden Spieltagen eingesetzt wurde. Der Linksverteidiger hätte nach einer 4,5 gegen Ingolstadt und einer 5 gegen Leverkusen die Durchschnittsnote der Hamburger allerdings noch schlechter ausfallen lassen.

Adler mit dem größten Absturz

Bekanntlich ist der HSV Tabellenletzter mit der harmlosesten Offensive sowie der schlechtesten Defensive. Mit einem Punkt nach sechs Spielen stellte der Dino zudem den schlechtesten Saisonstart seiner Clubgeschichte aus der Saison 2011/12 ein.

Dennoch ist es teilweise unerklärlich, in welches Formtief die Spieler kollektiv gefallen sind. René Adler erreichte letzte Saison noch die drittbeste Bewertung vom „kicker“ hinter Henrikh Mkhitaryan und Robert Lewandowski. Momentan wird er trotz seiner 1 gegen Bayern ligaweit als zweitschwächster Torwart (3,33) aufgelistet – immer noch die beste Durchschnittsnote aller HSV-Spieler. Auch ein Filip Kostic, immerhin mit großen Vorschusslorbeeren als teuerster Transfer der Vereinsgeschichte aus Stuttgart verpflichtet, fiel im Vergleich zum Vorjahr deutlich ab.

Unter den 13 am schlechtesten bewerteten Mittelfeldspielern werden gleich sechs HSV-Profis aufgeführt. Albin Ekdal und Gideon Jung bilden sogar das Schlusslicht. Nicht viel anders sieht es bei den Abwehrspielern aus. Auch auf dieser Position sind die HSV-Profis fast ausschließlich am Ende der Liste zu finden. Abwehrchef Emir Spahic und Kapitän Johan Djourou, der am Dienstag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, kassierten nach dem Leipzig-Spiel mit der Note 6 sogar die Höchststrafe. Den Mittelfeldspielern Aaron Hunt (in Freiburg) und Ekdal (in Berlin) erging es zuvor bereits genauso.

Abendblatt-Leser benoten HSV-Spieler ähnlich

Die Noten spiegeln auch in etwa die Bewertung der Abendblatt-Leser wider. Auch hier führt Adler (3,2) die keinesfalls ruhmreiche Liste an. Die nächste Chance, sich vom letzten Tabellenplatz zu entfernen und die eigene Bilanz aufzubessern, haben die HSV-Spieler am Sonnabend bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de).