HSV-Fans zählen Beiersdorfer an und halten zu Kühne, Netzer bricht eine Lanze für den Vereinschef. Rudnevs tritt gegen den HSV nach.

Halilovic hielt 90 Minuten durch

Na, das war auch nicht gerade ein Erfolgserlebnis: HSV-Jungstar Alen Halilovic erlebte mit der kroatischen U21 in der Qualifikation zur EM 2017 in Polen eine 2:4-Niederlage in Schweden. Immerhin spielte Halilovic durch, ein gutes Zeichen auch für HSV-Coach Markus Gisdol, dass der aus Barcelona gekommene Techniker 90 Minuten gehen kann. Die Kroaten schafften nach zehn Spielen nur Platz drei hinter den Schweden und den Spaniern und verpassen dadurch die Europameisterschaft. Kroatien hätte gewinnen müssen, um die Play-offs zu erreichen.

Albin Ekdal und Emir Spahic haben ihre Heimspiele bei der Nationalmannschaft hingegen erfolgreich bestreiten können. Während Ekdal mit Schweden 3:0 gegen Bulgarien gewann, siegte Spahic mit Bosnien und Herzegowina 2:0 gegen Zypern. Beide HSV-Profis spielten 90 Minuten durch.

HSV-Fans zählen Beiersdorfer an

"Wer hat Schuld an der HSV-Krise?", fragte das Hamburger Abendblatt vor knapp einer Woche. Die Meinung der 2529 an der Umfrage teilnehmenden Leser fiel recht eindeutig aus: Dietmar Beiersdorfer habe den größten Anteil an der sportlichen Talfahrt. 57 Prozent stimmten für den HSV-Boss und Sportchef in Personalunion, auf Platz zwei des Sündenbock-Rankings folgen die Spieler (27 Prozent). Deutlich abgeschlagen dahinter belegen der vor zwei Wochen beurlaubte Trainer Bruno Labbadia (7), Mäzen Klaus-Michael Kühne (4), andere (3), Kühne-Berater Volker Struth (1) und Markus Gisdol (1) die weiteren Plätze.

Beiersdorfer ist aufgrund seiner schwammigen Aussagen zu Labbadia im Vorfeld der Beurlaubung des Ex-Trainers deutlich in die Kritik geraten. Außerdem wird der 52-Jährige dafür verantwortlich gemacht, den Kader womöglich falsch zusammengestellt zu haben. Bei den Sommer-Transfers legte Beiersdorfer großen Wert auf Verstärkungen für die Offensive und verpasste es dabei, einen Defensiv-Allrounder – wie ursprünglich angekündigt – zu verpflichten.

HSV halten zu Kühne

Anders als viele vermeintliche Experten dieser Tage stärken die Fans Kühne den Rücken. In einer weiteren Umfrage sprachen sich 78 Prozent der 1489 Teilnehmer dafür aus, dass der Logistikunternehmer das Recht habe, seine Meinung über die Hanseaten zu äußern. Gerade mal 22 Prozent sind der Meinung, der 79-Jährige habe zu viel Einfluss beim HSV. Anlass der Umfrage waren die emotionalen Worte Reiner Calmunds, der seinen Freund Kühne und dessen Rolle beim HSV vor den anwesenden Journalisten und Experten im Sport1-"Doppelpass" verteidigte.

Wood schon wieder in Hamburg

US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann hat vor dem Testspiel am Dienstag in Washington gegen Neuseeland neun Spieler vorzeitig nach Hause geschickt. Deshalb durfte auch der auf Hawaii geborene HSV-Stürmer Bobby Wood früher nach Hamburg zurückkehren. Eine Reise-Oddysee wie bei der letzten Länderspielpause, als der 23 Jahre alte Angreifer innerhalb weniger Tage 21.298 Kilometer in der Luft zurückgelegt hatte, bleibt ihm diesmal erspart. "Ein bisschen Jetlag hab ich noch, aber ansonsten bin ich fit", sagte Wood bei seiner Rückkehr in die Hansestadt. "Ich bin Klinsmann dankbar, dass ich mich früher auf Gladbach vorbereiten kann."

Netzer glaubt an den HSV

Der ehemalige HSV-Manager (1978 - 1986) Günter Netzer ist davon überzeugt, dass die Hanseaten in der Bundesliga bleiben. „Es sieht nicht schön aus. Das ist wahr. Traurig, was in den letzten Jahren passiert ist. Doch ich bin sicher, dass der HSV nicht absteigen wird“, sagte der 72-Jährige der „Bild“. Der ehemalige Nationalspieler ist der Meinung, dass der HSV durch die Jahre im Existenzkampf viel Erfahrung gesammelt hat und aus dem Tabellenkeller herauskommt. „Ein Abstieg wäre wirklich fürchterlich.“

Günter Netzer bewertet die Arbeit beim HSV deutlich positiver als so manch anderer Fußball-Experte
Günter Netzer bewertet die Arbeit beim HSV deutlich positiver als so manch anderer Fußball-Experte © dpa | Markus Scholz

Zur Kritik an HSV-Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer wegen der Entlassungen von Trainern und Sportdirektoren sagte Netzer: „Didi ist ein Top-Fachmann mit einem großen Herz für den HSV. Ein einwandfreier Charakter. Ich schätze ihn sehr und werde bald mal mit ihm einen Kaffee trinken.“

Vor dem Auswärtsspiel am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker bei abendblatt.de) bei Borussia Mönchengladbach, wo Netzer seine erfolgreichste Zeit als Spieler verbrachte, gibt er dem HSV noch einen Tipp: „Die Kontinuität sollte den Hamburgern ein Vorbild sein. Das ist sicherlich ein wichtiger Mosaikstein für den Erfolg.“ Der HSV steht mit nur einem Punkt aus sechs Partien am Tabellenende, Gladbach ist mit zehn Zählern Neunter.

Veh greift Beiersdorfer an

Anders als Netzer bewertet Ex-HSV-Trainer Armin Veh die Arbeit Beiersdorfers deutlich kritischer. „Es sieht so aus, als ob er keinen Plan hat“, sagte er im Sport1-„Doppelpass“. „Ein Verein darf jedoch nicht zu einem Spielzeug verkommen. Dieses Gefühl habe ich ab und an beim HSV.“

Ex-HSV-Trainer Armin Veh
Ex-HSV-Trainer Armin Veh © dpa | Frank Rumpenhorst

Vor allem Beiersdorfers Rolle seit der Entlassung des ehemaligen Sportchefs Peter Knäbel löst bei Veh Kopfschütteln aus. „Ich muss doch einen starken Vorstand haben, der bestimmt, wie das Geld eingesetzt wird. Ich kann nicht sagen: Ich mache jetzt den Sportchef und sechs Monate später sage ich, es ist mir doch zu viel – so kann ich keinen Verein führen.“

Rudnevs tritt gegen den HSV nach

Im Sommer endete Artjoms Rudnevs' Zeit beim HSV nach vier Jahren mit Höhen und Tiefen. Seitdem sucht der Lette sein Glück beim 1. FC Köln. Obwohl er in der aktuellen Saison drei Spieltage verletzungsbedingt verpasste, stand Rudnevs schon zweimal bei Pflichtspielen in der Startelf. Damit kommt er auf 179 Spielminuten – ein Wert, den er letztes Jahr im HSV-Trikot erst am 22. Spieltag erreicht hatte. „In Köln ist nach meinem Eindruck alles freundlicher. Ob in der Kabine oder auf dem Platz, alle haben jeden Tag Spaß – auch mit dem Trainer. In Hamburg war das anders“, sagte Rudnevs der "Bild".

Dennoch wolle er nach aktuellem Stand nicht jubeln, sollte er am 30. Oktober beim direkten Aufeinandertreffen gegen seinen Ex-Club treffen. Das liege vor allem an den Fans, bei denen Rudnevs große Beliebtheit genoss. "Die Fans waren überragend, hatten immer Respekt vor mir.“

Adler heiratet seine Lilli:

Adler heiratet seine Schauspielerin Lilli

HSV-Torwart René Adler und seine Frau Lilli haben sich das Ja-Wort gegeben
HSV-Torwart René Adler und seine Frau Lilli haben sich das Ja-Wort gegeben © dpa | Daniel Bockwoldt
Adler (31) und die Schauspielerin Lilli Hollunder (30) sind seit fünf Jahren ein Paar
Adler (31) und die Schauspielerin Lilli Hollunder (30) sind seit fünf Jahren ein Paar © dpa | Daniel Bockwoldt
Adler und seine Frau Lilli heirateten am Montag standesamtlich im Altonaer Rathaus
Adler und seine Frau Lilli heirateten am Montag standesamtlich im Altonaer Rathaus © dpa | Daniel Bockwoldt
So sieht ein glückliches Ehepaar aus: René Adler und Lilli Hollunder
So sieht ein glückliches Ehepaar aus: René Adler und Lilli Hollunder © dpa | Daniel Bockwoldt
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"Kicker"-Sonderheft zu Seelers 80.

Der HSV spielt an Uwe Seelers 80. Geburtstag zu Hause gegen Dortmund
Der HSV spielt an Uwe Seelers 80. Geburtstag zu Hause gegen Dortmund © dpa

Das Fußball-Fachmagazin "Kicker" bringt zum 80. Geburtstag von HSV-Idol Uwe Seeler ein Sonderheft über den DFB-Ehrenspielführer heraus. Auf 100 Seiten wird die Karriere des Stürmers vom Kriegskind zum Star im Dress des HSV und der deutschen Nationalmannschaft dokumentiert. Seeler war der erste Torschützenkönig der Bundesliga und der erste Fußballer des Jahres. Der in Norderstedt lebende Hamburger feiert am 5. November seinen runden Geburtstag, das Heft in der Reihe Legenden & Idole erscheint am 20. Oktober.

Kostic schlägt Gregoritsch

Diesmal blieb er ohne Torerfolg: Filip Kostic
Diesmal blieb er ohne Torerfolg: Filip Kostic © Getty Images | Srdjan Stevanovic

Mit einem im Sturm aufgestellten Filip Kostic hat Serbien in der WM-Qualifikation Österreich mit 3:2 geschlagen. Kostic wurde nach 66. Minuten beim Stand von 2:2 ausgewechselt, Michael Gregoritsch kam bei den Österreichern nicht zum Einsatz. Serbien (sieben Punkte) übernahm damit die Spitze in der Gruppe D vor den punktgleichen Iren, die 3:1 (1:1) in der Republik Moldau gewannen. Wales (fünf) und Österreich (vier) folgen dahinter.

Kostic trifft für Serbien in Moldawien: