Hamburg. Was für ein Debakel für den HSV: Der Aufsteiger demontierte die Rothosen nach Belieben. Jetzt geht es am Dienstagabend nach Freiburg.
Was für eine Blamage! Nach der guten Leistung aus dem Leverkusen-Spiel in der Vorwoche hat, der HSV eine böse Heimschlappe gegen den RB Leipzig eingesteckt. Der schlechte Saisonstart ist perfekt. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia war vor allem in der Offensive harmlos und hatte nur eine gute Chance. Schon weit vor Abpfiff verließen viele enttäuschte Fans das Stadion. Am Dienstag steht der HSV beim Auswärtsspiel in Freiburg schon gehörig unter Druck. Am kommenden Sonnabend kommen dann die Bayern in den Volkspark.
Douglas Santos feiert Debüt
Der HSV begann zwar offensiv und kam vor 52.998 Zuschauern im Volksparkstadion gut in die Partie, gegen selbstbewusste Gäste war es aber schwer. Coach Ralph Hasenhüttl musste Lukas Klostermann (Kreuzbandriss) ersetzen. Bereits nach drei Minuten gab Yussuf Poulsen eine gute Vorlage, doch Forsberg konnte sie nicht nutzen. Nach einer Viertelstunde rettete der gebürtige Leipziger René Adler nach einem Kopfball von Bernardo.
RB stand gut in der Abwehr und machte es dem HSV schwer, in den Strafraum vorzudringen. Sie versuchten es immer wieder über die schnellen Flügelspieler, Leipzig setzte auf seine Konterstärke.
Höhepunkte des Spiels
Hunt hat Führung auf dem Fuß
Zu einer klaren Torchance kamen die Gastgeber erst in der 45. Minute, als Aaron Hunt nach Flanke von Filip Kostic frei vor Keeper Peter Gulacsi vergab. Schiedsrichter Robert Kampka (Mainz) zog sich bei seiner Bundesliga-Premiere den Unmut der heimischen Anhänger, Spieler und Labbadia zu, weil er häufig unterbrach und die Gäste mehrmals bevorzugte.
Leipzig stellte sich mit zunehmender Spieldauer besser auf das Flügelspiel der Hanseaten ein. Gotoku Sakai (60.) versuchte es mit einem Distanzschuss, der aber über die Latte flog. Als Adler den auf ihn zustürmenden Werner touchierte, gab es zu Recht Strafstoß. Forsberg verwandelte sicher und gab nur wenige Minuten später die Freistoßvorlage für Orban, der aus spitzem Winkel einköpfte. Adler hatte keine Chance.
HSV-Einwechslungen zu spät
Labbadia wechselte den vom FC Barcelona gekommenen Alen Halilovic ein, doch bevor der Techniker zum Zuge kommen konnten leistete sich Djourou einen Fehlpass. Forsberg reagierte schnell und setzte Werner ein, der zum 3:0 verwandelte. Dem geschockten HSV gelang danach gar nichts mehr. Das Tor von Selke war der unrühmliche Schlusspunkt.
Die HSV-Spieler in der Einzelkritik
Die besten Bilder vom Spiel HSV gegen Leipzig
Stimmen zum Spiel:
Bruno Labbadia: „Wir ärgern uns unfassbar darüber, wie wir das Spiel verloren haben. Hätten Sie mir in der 60. Minute gesagt, wir verlieren das Spiel hier 4:0, hätte ich das nicht für möglich gehalten. Entscheidend war, dass wir es heute versäumt haben, das Tor zu machen.“
Lewis Holtby: „Wir haben 4:0 gegen Leipzig verloren - das sagt doch alles. Mir tut es für jeden von uns Leid, der heute unsere Farben tragen musste.“
Timo Werner (RB Leipzig): „In der ersten Halbzeit haben wir uns schwergetan, weil Hamburg wirklich gut gespielt hat. In der zweiten Hälfte haben wir es besser gemacht und unsere Chancen gut genutzt. Dass wir am Ende 4:0 gewinnen, ist natürlich unglaublich.“
Emil Forsberg (RB Leipzig): „Wir haben Hamburg in der zweiten Halbzeit mit unserem Pressing geschockt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft und unsere heutige Leistung.“
Die Aufstellungen
HSV: Adler - G. Sakai, Djourou, Spahic, Douglas Santos - Jung, Holtby - N. Müller, Hunt (70. Halilovic), Kostic (83. Gregoritsch) - Wood (83. Waldschmidt)
Trainer: Labbadia
RB Leipzig: Gulacsi - Bernardo, Orban, Compper, Halstenberg - Ilsanker, Demme - Keita (46. Werner), Sabitzer (62. Kaiser) - Y. Poulsen (80. Selke), Forsberg
Trainer: Hasenhüttl
Tore: 0:1 Forsberg (66., FE), 0:2 Werner 72.), 0:3 Werner (77.), 0:4 Selke (90.+2)
Schiedsrichter: Dr. Kampka (Mainz)
Zuschauer: 52.998
(mit Material von dpa)