Brasilianer trainiert erstmals. Jansen bindet sich an den HSV. Mathenia erlebt dramatische Stunden. Ex-HSVer wechselt zu Poldi.

Beiersdorfer schwärmt von Douglas Santos

Das Glück war ihm ins Gesicht geschrieben. Ob nun bei den gemeinsamen Selfies mit den Fans oder bei der Interviewrunde: HSV-Neuverpflichtung Douglas Santos strahlte. „Ich wollte in dieser Transferperiode unbedingt nach Europa. Ich bin froh, dass es mit dem HSV geklappt hat“, erzählt der Linksverteidiger. Der erste Kontakt zwischen Verein und Spieler wurde am vergangenen Freitag geknüpft. Nun hat der 22-Jährige einen Fünfjahresvertrag in der Tasche.

Der HSV soll nicht der einzige Verein gewesen sein, der an dem Brasilianer interessiert war. Santos berichtet von mehreren Angeboten. Doch er hatte beim HSV das beste Gefühl. Auch wenn er von dem deutschen Traditionsverein bislang nicht viel gehört hatte. „Ich beschäftige mich grundsätzlich nur mit dem Verein, für den ich gerade spiele“, sagt Santos, der Roberto Carlos und Marcelo als seine Vorbilder bezeichnet.

Der 1,75 Meter große Defensivspieler vom brasilianischen Top-Verein Clube Atlético Mineiro soll auf der Linksverteidigerposition Matthias Ostrzolek Konkurrenz machen. „Er ist ein ruhiger, bodenständiger Mensch, der einfach Lust auf Fußball hat. In Verbindung mit seinen fußballerischen Qualitäten stimmt mich das sehr positiv“, sagt Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer.

Liegen lernen: Douglas Santos bei seinem ersten Training im Kreise der neuen Kollegen
Liegen lernen: Douglas Santos bei seinem ersten Training im Kreise der neuen Kollegen © Witters

Dass das Geld gut angelegt ist, steht für Beiersdorfer außer Frage: „Brasilianische Linksverteidiger sind immer sehr offensiv. Aber er ist ein Spieler, der gut abschätzen kann, wann er nach vorne gehen kann und wann er hinten bleiben muss.“ Bei den Olympischen Spielen, wo Santos mit Brasilien die Goldmedaille gewann, habe er das eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Er spielte hinter Neymar, der sich kaum Gedanken um die Defensivarbeit gemacht haben dürfte. Das musste Santos machen“, erzählt Beiersdorfer.

Verwechslungsgefahr: Nicht nur hsv.de machte aus Douglas Santos zwischenzeitlich Douglas Costa
Verwechslungsgefahr: Nicht nur hsv.de machte aus Douglas Santos zwischenzeitlich Douglas Costa © Privat

Dennoch weiß Santos, dass der deutsche Fußball eine neue Herausforderung wird: „In Brasilien war der Fußball langsamer. Hier ist das Spiel schnell und taktisch geprägt, auch viel härter und intensiver. Ich hoffe, dass ich mich schnell zurechtfinde.“

Sein Landsmann Cleber, der in der Innenverteidigung spielt, soll ihm bei der Eingewöhnung helfen. „Ich bin überzeugt, dass die beiden sich gegenseitig guttun“, sagte Beiersdorfer. Douglas Santos, nicht zu verwechseln mit Bayerns Douglas Costa, hat sich schon mit Cleber ausgetauscht. „Er hat sehr positiv von der Stadt berichtet. Man soll hier gerade mit der Familie schön rausgehen und gut essen können“, sagt der Linksfuß, dessen Frau später nach Deutschland nachkommt.

Ex-HSVer wirbt neue Mitglieder an

Marcell Jansen hat sich "gerautet". Der 30-jährige Ex-Profi besiegelte seine Verbundenheit mit dem Club am Donnerstag mit der Vereinsmitgliedschaft und ist künftig das neue Gesicht der HSV-Mitgliederwerbung. Mit dem Slogan "Raute Dich! – Werde jetzt HSV-Mitglied!" wirbt der HSV seit August um neue Mitgliedschaften. Jansen hatte seine aktive Fußball-Karriere nach sieben Jahren bei den Hamburgern im Sommer 2015 im Alter von 29 Jahren beendet.

Douglas Santos absolviert erstes Training

In modischen neongelben Tretern hat der brasilianische Abwehrspieler Douglas Santos einen Tag nach seiner Verpflichtung sein erstes Training beim HSV bestritten. „Die Bundesliga habe ich schon in Brasilien verfolgt. Ich bin ein großer Fan und danke Gott, dass ich jetzt ein Teil davon sein kann“, sagte er in einem auf der Vereins-Webseite veröffentlichten Gespräch. „Ich bin auf jeden Fall sehr froh, diesen Schritt nach Hamburg machen zu können. Der Verein hat mich sehr nett empfangen und ich freue mich schon jetzt auf die Mannschaft, das Stadion und die Fans.“

Bei den Olympischen Spielen hat Santos mit der brasilianischen Auswahl die Goldmedaille gewonnen. „Es war ein großartiges Turnier und unbeschreibliches Gefühl“, sagte er. „Das Wichtigste neben dem Titel war, dass wir im Finale auch noch gegen Deutschland gewinnen konnten. Das hat uns und dem Land sehr viel zurückgegeben.“

Getränkehersteller bleibt für weitere drei Jahre

Der HSV wird die Kooperation mit Coca-Cola als offiziellem Getränke-Supplier zur Saison 2016/17 fortsetzen. Die Vereinbarung, die seit der Saison 2013/14 besteht, wird für weitere drei Jahre bis 2019 verlängert. "Wir freuen uns, die Partnerschaft mit einer herausragenden Marke wie Coca-Cola langfristig verlängert zu haben. Es ist das folgerichtige Ergebnis einer vertrauensvollen und zuverlässigen Zusammenarbeit, die wir unterdessen erfolgreich aktiviert haben", freut sich Joachim Hilke, Marketing-Vorstand des HSV.

De Jong wird Teamkollege von Podolski

Weltmeister Lukas Podolski bekommt im niederländischen Nationalspieler Nigel de Jong einen neuen Mitspieler. Der 31 Jahre alte defensive Mittelfeldspieler, einst Bundesliga-Profi beim HSV, wechselt von Los Angeles Galaxy zum Podolski-Club Galatasaray Istanbul. Der für seine Zweikampfhärte berühmte de Jong erhält am Bosporus einen Zweijahresvertrag bis 2018 und ein garantiertes Jahresgehalt von 2,5 Millionen Euro. De Jong hatte nur ein halbes Jahr in L.A. gespielt.

Mathenia bei Bombenalarm mittendrin

Eigentlich hätte er am Mittwochabend beim Testspiel gegen den Fünftligisten NTSV Strand (2:2) das Tor des HSV hüten sollen, doch Christian Mathenia schaffte es nicht rechtzeitig zurück nach Hamburg. Der 24-Jährige besuchte in Darmstadt seine alte Heimat und wollte seinem Nachmieter die Schlüssel übergeben. Anschließend wollte der HSV-Keeper am Mittwochmittag mit der 12-Uhr-Maschine von Frankfurt zurück in die Hansestadt, doch dazu kam es nicht:

Grund war der Bombenalarm am Frankfurter Flughafen. "Ich war schon durch die Sicherheits-Schleuse, als plötzlich Polizisten angestürmt und den gesamten Flughafen evakuiert haben", sagte Mathenia der "Bild"-Zeitung. Alles sei drunter und drüber gegangen, schließlich sei Panik ausgebrochen. "Wir sind um unser Leben gerannt", wird Mathenia zitiert. "Als ich aus dem Flughafen raus war, habe ich mir ein Taxi genommen und bin so weit weg gefahren, wie möglich." Erst am Abend konnte er eine Maschine nach Hamburg nehmen. Zum Testspiel an den Timmendorfer Strand schaffte er es dann aber natürlich nicht mehr.

Götz bleibt doch bei den Rothosen

Die Gerüchte hielten sich hartnäckig, doch ein Wechsel kam am Ende doch nicht mehr zustande. Ashton Götz bleibt vorerst im Kader von Trainer Bruno Labbadia. Der 23-Jährige hatte ein Angebot vom Ligakonkurrenten SV Darmstadt. Doch der pfeilschnelle Verteidiger konnte sich nicht auf einen Wechsel zu den 98ern verständigen. Beim Testspiel gegen den NTSV Strand stand Götz wieder kurzfristig im Kader und ist jetzt wieder eine Option mehr für Labbadia.