Nach Madrid buhlt auch Tottenham um Çalhanoğlu, dem in Leverkusen die Bank droht. Westermann bei Ajax erneut nur auf der Bank.

Westermann bei Ajax-Aus außen vor

Bittere Pille für Heiko Westermann: Der Ex-HSV-Verteidiger wurde bei Ajax Amsterdams Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation nicht berücksichtigt und saß 90 Minuten auf der Bank. Die Niederländer verabschiedeten sich nach dem mageren 1:1 daheim nun beim russischen Vertreter FK Rostow mit 1:4 (0:1) sang- und klanglos von Europas größter Fußball-Bühne. Auch Torhüter Jasper Cillessen, der vor einem Wechsel zum FC Barcelona steht, konnte das Aus nicht verhindern.

Ilicevic wechselt nach Russland

Der ehemalige HSV-Profi Ivo Ilicevic wird künftig für den russischen Erstligisten Anschi Machatschkala am kaspischen Meer auflaufen. Wie der Verein am Mittwoch bestätigte, erhält der 29 Jahre alte Kroate einen Dreijahresvertrag bis 2019. Ilicevic spielte von 2011 bis 2016 für den HSV, sein auslaufenden Vertrag wurde allerdings nicht verlängert. Stattdessen verpflichteten die Hamburger in Filip Kostic einen neuen linken Außenbahnspieler für 14 Millionen Euro vom VfB Stuttgart.

Ilicevic wollte eigentlich in der Bundesliga bleiben. Doch mit den interessierten Vereinen Werder Bremen und Darmstadt 98 wurde er sich nicht über einen Vertrag einig, wodurch es jetzt für ihn nach Osteuropa geht.

Auch Tottenham buhlt um Çalhanoğlu

Nach dem vermeintlichen Angebot Atlético Madrids soll nun auch Tottenham an Ex-HSV-Profi Hakan Çalhanoğlu interessiert sein. Die "Spurs" sind bei der Suche nach einem Kreativspieler auf den Regisseur von Bayer Leverkusen aufmerksam geworden. Der 22-jährige soll einer der Kandidaten sein, die genau ins Profil der Londoner passen. Çalhanoğlus Berater Bektas Demirtas bestätigte gegenüber dem "Express": „Es ist richtig, dass Tottenham sein Interesse bei mir hinterlegt hat. Das prüfen wir.“

Tottenham-Coach Mauricio Pochettino hatte vor kurzem angekündigt, dass er vor dem Ende der Transferperiode am 31. August noch drei Spieler verpflichten will. Leverkusen-Trainer Roger Schmidt soll Çalhanoğlu angeblich nicht mehr als erste Wahl für seine Startelf sehen. Nachdem sich Chicharito die Hand gebrochen hat und mindestens zwei Wochen ausfallen wird, ist allerdings unsicher, ob Çalhanoğlu den Verein verlassen darf.

In jedem Fall dürfte sich der HSV im Falle eines Wechsels über eine Ausbildungsentschädigung freuen. Auch wenn Heung-Min Son Tottenham noch Richtung Wolfsburg verließe, wäre der HSV prozentual an der Ablöse beteiligt.

Holtby und Ekdal noch keine Option

Lewis Holtby schuftet noch immer für sein Comeback
Lewis Holtby schuftet noch immer für sein Comeback © Witters

Für Lewis Holtby und Albin Ekdal kommt der Saisonstart wohl zu früh. Beide Mittelfeldakteure arbeiten nach Verletzungen intensiv am Comeback, doch bis zum Heimspiel am Sonnabend (15.30 Uhr) gegen den FC Ingolstadt dürften sie kaum fit werden.

„Ekdal hat noch kein einziges Mal mit dem Team trainiert“, sagte Trainer Bruno Labbadia am Mittwoch über den am Sprunggelenk verletzten schwedischen Nationalspieler. Und bei Holtby (Folgen eines Schlüsselbeinbruchs) müsse man abwarten, wie er mit seinem Schutzpanzer zurechtkomme.

Dagegen ist Emir Spahic eine Option für das Ingolstadt-Match. Der 36 Jahre alte Abwehrchef, der nach dem Bruch seiner linken Augenhöhle beim Pokalsieg in Zwickau (1:0) bereits auf der Bank saß, könnte mit Gesichtsmaske spielen. Labbadia lässt aber offen, ob er mit Spahic gegen Ingolstadt plant. „Abwarten“, sagte der HSV-Coach. „Die Frage ist doch: Geht man das Risiko ein.“

Matthäus sieht den HSV schon in Europa

Da baut jemand ordentlich Druck auf: Lothar Matthäus traut dem HSV schon jetzt die Rückkehr auf die internationale Fußball-Bühne zu. „Ich sage: Die Seuchenzeit beim Hamburger SV ist endlich vorbei! Bruno Labbadia darf darum Europa als Ziel ausgeben“, schrieb der Rekord-Nationalspieler in seiner Experten-Kolumne für die "Sport Bild". Hinter seinem Meistertipp FC Bayern München sowie den Champions-League-Anwärtern Dortmund, Leverkusen, Gladbach und Schalke räumte der Weltmeister von 1990 neben Wolfsburg und Köln auch dem HSV Chancen auf die Europapokal-Einnahme ein.

Lothar Matthäus im Juli bei einem Fußballcamp in Kroatien
Lothar Matthäus im Juli bei einem Fußballcamp in Kroatien © Imago/Pixsell

Als Basis für den sportlichen Aufwärtstrend bei den Rothosen sieht Matthäus zum einen die Konstanz auf dem Trainerposten. Nachdem dort in der Vergangenheit ständige Wechsel vorgenommen wurden, ist Labbadia nun schon seit dem 15. April 2015 im Amt. "Ähnlich wie in Köln hat die neue Ruhe im Club den Traditionsverein wieder in die Spur gebracht“, urteilte Matthäus. Zum anderen glaubt der 150-malige Nationalspieler, dass sich der HSV in der Offensive gut verstärkt hat. Durch die Neuzugänge Bobby Wood und Filip Kostic habe Labbadia "endlich die Geschwindigkeit im Kader“, die in der vergangenen Spielzeit noch gefehlt habe.

HSV in der Hochschul-Relegation

Mal wieder der Relegationsplatz: Mehr als die Hälfte (63,5 Prozent) der HSV-Fans hat einen Hochschulabschluss, landen damit aber im Vergleich zu anderen Clubs auf dem 16. und drittletzten Platz: Das geht aus einer ungewöhnlichen Statistik des Netzwerks Xing hervor. Die Plattform hat dafür mehr als 45.000 Mitglieder-Profile von Fußballfans ausgewertet. Auf den letzten beiden Plätzen werden Anhänger von Mainz 05 (60,4) und des FC Augsburg 07 (54,3) aufgelistet. Rund zehn Prozent mehr Fans mit Hochschulzertifikat als der Hamburger SV hat - wen wundert's - der als "Studentenclub" verschrieene SC Freiburg und landet damit auf dem ersten Platz des Rankings.

In den weiteren Auswertungen lagen die HSV-Fans im Mittelfeld: Rund 11 Prozent der Profile hatten demnach einen Vorstandsposten hinterlegt. Jeder 14. Anhänger sucht derzeit neben dem Fußball-Hobby aktiv nach einem neuen Job.

Hrubesch bei Ehrung ganz bescheiden

Würdigung eines ehemaligen HSV-Trios: Sowohl Uwe Seeler (Spieler von 1946 bis 1972) als auch Horst Hrubesch (1978 bis 1983) und Ex-Manager Heribert Bruchhagen (1992 bis 1995) sind am Dienstagabend in Berlin mit dem Ehrenpreis der Bundesliga ausgezeichnet worden. Im Vorfeld der DFL-Tagung überreichte TV-Kommentator Marcel Reif die Preise.

Ausgezeichnetes Trio: Horst Hrubesch (v.l.), Uwe Seeler und Heribert Bruchhagen
Ausgezeichnetes Trio: Horst Hrubesch (v.l.), Uwe Seeler und Heribert Bruchhagen © Witters

"Ich habe nichts Besonderes gemacht, ich habe nur Fußball gespielt", sagte Olympia-Held Hrubesch bescheiden. Der 65-Jährige werde auch nach seinem Abschied als Trainer der deutschen U21 aktiv bleiben: "Ich setze mich nicht aufs Sofa und warte darauf, nächste Woche zu sterben. Mir hat alles einen Riesenspaß gemacht, und ich bin glücklich über das Erlebte."

Kapitänsfrage noch immer offen

Wer wird Kapitän des neuen HSV? Als einziger Bundesligist hat der Dino seinen künftigen Spielführer noch immer nicht offiziell bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr hatte Bruno Labbadia erst unmittelbar vor dem ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal Johan Djourou zum Nachfolger Rafael van der Vaarts ernannt.

Wortgewaltig: Djourou (r.) mit Binde in Zwickau
Wortgewaltig: Djourou (r.) mit Binde in Zwickau © Witters

Djourou führte den HSV nun auch in Zwickau aufs Feld - allerdings noch inoffiziell. Es gilt aber als sicher, dass der Schweizer Nationalspieler auch 2016/17 Kapitän bleibt. Auch am bisherigen Stellvertreter René Adler wird wohl nicht gerüttelt. Definitv tun wird sich etwas bei der Zusammensetzung des Mannschaftsrats. Denn von den bisherigen Mitgliedern ist nur noch Lewis Holtby im Verein, Ivica Olic (1860 München) und Jaroslav Drobny (Werder Bremen) haben den HSV bekanntlich verlassen.

Pizza-Chips im HSV-Gewand

Der HSV hat einen neuen kulinarischen Partner: Wie der Verein am Mittwoch mitteilte, kommt in der nächsten Woche eine blau-weiß-schwarze Fan-Edition des Chipsherstellers "Pringles" in den regulären Handel. Schon jetzt sind die Dosen in den Fanshops erhältlich. Als Geschmacksrichtung haben sich die Partner ausgerechnet Pizza ausgesucht - gleichzeitig der Spitzname eines der größten HSV-Schreckgespenster der jüngeren Geschichte (Claudio Pizarro). auf den Markt. Zumindest Dino Hermann wird's freuen: Das Maskottchen (siehe auch Eintrag weiter unten) wirbt auf seinem Trikot zwar für einen Keksproduzenten, gibt als Lieblingsessen aber Pizza an.

Van der Vaart vor Debüt in Dänemark

Rafael van der Vaart steht bei seinem neuen Club FC Midtjylland vor dem Debüt. Im Auswärtsspiel in der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag beim türkischen Vertreter Osmanlispor wird der 33-Jährige erstmals im Kader des dänischen Ex-Meisters auftauchen.

"Rafael van der Vaart wird auf der Bank sitzen", sagte FCM-Trainer Jess Thorup der Zeitung Politiken, "und ich will nicht ausschließen, dass er in der 2. Halbzeit zum Einsatz kommt."

Ex-HSV-Kapitän van der Vaart war bereits vor knapp zwei Wochen vom spanischen Erstligisten Betis Sevilla nach Midtjylland gewechselt. Der 109-malige niederländische Nationalspieler wies zunächst noch einen Fitnessrückstand auf. Zuletzt habe van der Vaart jedoch "gut trainiert" und sei "auf dem Weg zurück zur Topform", so Thorup.

Dino Hermann darf nach Schmach wieder feiern

Ein Maskottchen zum Liebhaben: HSV-Verteidiger Cléber herzt Dino Hermann
Ein Maskottchen zum Liebhaben: HSV-Verteidiger Cléber herzt Dino Hermann © Imago/Michael Schwarz

Jubeltag für Dino Hermann: Das HSV-Maskottchen ist jetzt 13 Jahre alt. Zum Geburtstag konnte sich das Plüschtier vor Glückwünschen kaum retten. Neben der Mannschaft dachten sogar die Kollegen aus Dortmund (Emma), Freiburg (Füchsle), Wolfsburg (Wölfi) oder Hannover (Eddi) an den Jubilar. Nur von Kumpel Berni (Bayern München) ließen Glückwünsche zunächst auf sich warten.

Die Gratulationskur dürfte auch das passende Trostpflaster gewesen sein, um die Laune nach dem Auftritt im ZDF-Fernsehgarten wieder zu heben. Dort hatte Hermann am Sonntag wie in den vergangenen Jahren zwar eine gute Figur abgegeben, war aber dennoch bereits im Vorlauf des Hindernis-Parcours als letztes von 13 Maskottchen gescheitert.

Somit ging der 2,10 Meter große Dino im Fernsehgarten nach der Niederlage beim Maskottchen-Rennen 2011 und dem verpassten Finaleinzug beim Triathlon vor drei Jahren ein weiteres Mal leer aus. Das Abendblatt wünscht Hermann dennoch alles Gute und möglichst viel von seinem Lieblingsessen Pizza!