Hamburg. Stürmer verlässt nun doch noch den HSV. Eine baldige Rückkehr des 27-Jährigen nach Hamburg ist allerdings nicht ausgeschlossen.
Kehrtwende bei Sven Schipplock: Der HSV wird seinen Transferflop doch noch los - zumindest temporär. Nachdem der Stürmer erst vor vier Tagen über seine Berater kommuniziert hatte, beim HSV zu bleiben, hat sich der 27-Jährige nun doch dazu entschlossen, Hamburg zu verlassen. Am Dienstag bestätigte Schipplocks Management via Twitter ein einjähriges Ausleihgeschäft mit Darmstadt 98. Nach erfolgreichem Medizincheck posierte der Angreifer bereits mit "Lilien"-Trikot und Darmstadts Sportlichem Leiter Holger Fach. "Ich bin froh und glücklich für Darmstadt zu spielen", wurde Schipplock in einer ersten Stellungnahme zitiert. "Alles Gute für dein Jahr in Darmstadt bei den Lilien, Schippo!“, twitterte der HSV.
Beim letztjährigen Aufsteiger soll Schipplock den nach Hoffenheim abgewanderten Sandro Wagner ersetzen. "Mit mehr als 100 Bundesligaspielen bringt Schipplock große Erfahrung mit. Er hat bereits bewiesen, dass er auf diesem Niveau Tore erzielen kann. Wir sind davon überzeugt, dass er mit seiner Spielweise sehr gut in unsere Mannschaft passen wird“, sagte Fach. Beim HSV war "Schippo" in der Vorbereitung mit elf Treffern noch der beste Torschütze. Im Liga-Alltag konnte der Schwabe seine Torjägerqualitäten allerdings nie unter Beweis stellen. Seit dem Wechsel aus Hoffenheim konnte Schipplock für den HSV in 20 Bundesligaeinsätzen lediglich vier Treffer vorbereiten, aber keinen einzigen selbst erzielen.
Schipplock rutschte in der Hierarchie ab
Hintergrund der Ausleihe ist, dass Schipplock unter Bruno Labbadia nur Angreifer Nummer drei in der internen Hierarchie ist. Neuzugang Bobby Wood und Kumpel Pierre-Michel Lasogga haben klar die Nase vorn. Bei der Generalprobe gegen den dänischen Erstligaauftsteiger Lyngby BK (3:1) kam Schipplock im dritten Spiel infolge nicht zum Einsatz. Der Torlos-Stürmer der Vorsaison scheint nun endgültig die Zeichen der Zeit erkannt zu haben, weshalb er sein Glück in Darmstadt versucht. Dort will er wieder zu seiner Torgefährlichkeit finden.
Allerdings können die Lilien Schipplocks Gehalt (knapp 1,2 Millionen Euro) nicht ansatzweise stemmen. Der HSV muss wohl mehr als die Hälfte seines Jahressalärs übernehmen. Ob darüberhinaus noch eine Kaufoption zwischen beiden Clubs ausgehandelt wird, ist derzeit noch unklar. In jedem Fall deutet sich ein dickes Minusgeschäft für den HSV an. Der Dino hatte Schipplock vor einem Jahr für 2,5 Millionen Euro aus Hoffenheim verpflichtet. Diese Summe würden die Hanseaten, wo Schipplock noch bis 2018 unter Vertrag steht, bei einem Verkauf wohl nicht mehr einnehmen.
HSV siegt mit 3:1 bei Generalprobe gegen Lyngby
Das Geld, das der HSV bei Schipplock einspart, soll prompt in einen so dringend gesuchten Defensiv-Allrounder investiert werden. Auch wenn Matthias Ginter erste Wahl bleibt, soll der HSV laut der belgischen Zeitung "Het Belang van Limburg" sein Angebot für Onyinye Ndidi auf zehn Millionen Euro aufgestockt haben. Nach Abendblatt-Informationen bleibt der HSV allerdings unverändert bei seinem bisherigen Acht-Millionen-Euro-Angebot. Ein Ende des Ablösepokers ist ohnehin noch lange nicht in Sicht. Zuletzt hatten die Verantwortlichen des KRC Genk erklärt, Ndidi nicht unter 15 Millionen Euro abgeben zu wollen.
HSV testet gegen Altona 93
Derweil testet der HSV am Nachmittag gegen den Hamburger Oberligisten Altona 93. Bruno Labbadia setzte sich für diesen Härtetest ein, damit sich nach der mutmaßlichen A-Elf am Vortag, heute auch die B-Elf präsentieren kann. Die Partie findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Volksparkstadion statt.
Für Lewis Holtby kommt das Spiel noch zu früh. Dennoch darf der Mittelfeldspieler nach einer weiteren CT-Untersuchung aufatmen. Sein Schlüsselbeinbruch ist gut verheilt, weshalb der 25-Jährige mit einem Schutzpanzer wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist. Im Pokal in Zwickau und beim Saisonstart gegen Ingolstadt dürfte Holtby allerdings noch nicht im Kader dabei sein. „Mal schauen, wie er ins Training reinkommt“, sagte Labbadia. „Ich freue mich aber, dass er endlich wieder mittrainieren kann.“