Offenbar neuer Interessent für Hamburger Dauer-Leihspieler. Entscheidung bei Altintas naht. HSV siegt beim Testspiel in Flensburg.

HSV siegt souverän in Flensburg

Der Sieg war Pflicht: Und pflichtgemäß stand es nach 90 Minuten Spielzeit im Manfred-Werner-Stadion in Flensburg 1:7 für den HSV. Torschützen der Rothosen beim Testspiel gegen die Regionaligisten vom ETSV Weiche-Flensburg waren Michael Gregoritsch, Sven Schipplock (nach Vorlage von Neuzugang Luca Waldschmidt), Nabil Bahoui, Luca Waldschmidt, Batuhan Altintas, Nicolai Müller und Pierre-Michel Lasogga.

Bleibt Altintas ganz in der Nähe?

Batuhan Altintas trainierte am Donnerstag zwar mit der Mannschaft, bekam aber zwischendurch eine verbale Sonderbehandlung. Der türkische Stürmer unterhielt sich auf dem Platz lange mit Bruno Labbadia, Eddy Sözer und Bernhard Trares. Ergebnis: Alle Parteien sind sich einig, dass der 20-Jährige verliehen werden soll.

Entwicklungsgespräch auf Türkisch: Altintas (v.l.), Sözer und Labbadia
Entwicklungsgespräch auf Türkisch: Altintas (v.l.), Sözer und Labbadia © Witters

Wie bereits berichtet, gibt es dafür Optionen aus der Türkei. Dem HSV wäre es aber lieber, Altintas würde in der Nähe bleiben, zur Not auch in der dritten Liga. Möglicherweise sogar bei Holstein Kiel, deren Chefscout Carsten Wehlmann (Anfang der 2000er Jahre zweimal beim HSV als Torhüter unter Vertrag) schaute sich heute interessiert das Training am Volksparkstadion an.

"Wir sehen das Potenzial in ihm", sagte Sözer nach dem Gespräch über Altintas, "er hat ein Jahr super gearbeitet. Beide Seiten sind aber einer Meinung: Er braucht unbedingt Spielpraxis. Er muss in eine Mannschaft kommen, in der er auf 20 Einsätze kommt. Wir tendieren dazu, ihn in Deutschland zu lassen."

Porath bearbeitet Sakai

Zwei junge und ein
Zwei junge und ein "alter": Finn Porath (v.l.), Gotoku Saki und Mats Köhlert © Witters

Dass sich die Nachwuchskräfte in der Vorbereitung ordentlich ins Zeug legen, bekam heute Gotoku Sakai zu spüren. Nach einem Zweikampf mit Finn Porath setzte sich der Japaner auf den Hosenboden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das Schienbein.

Der 19-Jährige entschuldigte sich schuldbewusst bei seinem sechs Jahre älteren Mitspieler, und wenige Sekunden später konnte sich Sakai dann auch schon wieder aufrappeln.

Gar nicht dabei waren am Donnerstag Frank Ronstadt (Nasenoperation), Gideon Jung (Aufbautraining) und Ashton Götz (Reha). Torhüter Andreas Hirzel ist nach auskurierter Syndesmosebandverletzung wieder ins Torwarttraining zurückgekehrt.

Bei der Einheit am Nachmittag setzte dann Regisseur Aaron Hunt aus.

Tauschgeschäft Demirbay gegen Kostic?

Auch am Donnerstag war Kerem Demirbay mitten im Geschehen – und legte sich vor den Augen zahlreicher Trainingskiebitze trotz Abschiedsgedanken den zweiten Tag in Folge ordentlich ins Zeug.

Während Demirbay auf eine Einigung der Vereine über einen Wechsel nach Hoffenheim wartet, hat mit dem VfB Stuttgart offenbar ein weiterer Club Interesse an dem Deutsch-Türken angemeldet.

Kerem Demirbay im HSV-Training am Donnerstag
Kerem Demirbay im HSV-Training am Donnerstag © Witters

Und die "Bild"-Zeitung berichtet dabei von einem durchaus interessanten Denkmodell: Würde der HSV Demirbay nach Stuttgart ziehen lassen, könnte der Bundesliga-Absteiger den Mittelfeldspieler mit Filip Kostic verrechnen.

Für den Serben, der unbedingt zum HSV möchte, bestanden die Schwaben bis zuletzt auf einer Ablösesumme von 17 Millionen Euro, das letzte Angebot aus Hamburg lag bei etwas mehr als zwölf Millionen Euro.

Für Demirbay wiederum hat der HSV zwei Millionen Euro aufgerufen, Hoffenheim bot zuletzt lediglich 1,5 Millionen Euro. Würde für einen Tausch Demirbay gegen Kostic bedeuten: Der HSV erhöht sein Kostic-Angebot auf etwas mehr als 14 Millionen Euro.

Ob sich Stuttgart auf das laut "Bild" vom HSV bereits kommunizierten Plan einlässt bleibt abzuwarten. Auch, ob Demirbay nach den Ausleihen nach Kaiserslautern und Düsseldorf ein weiteres Jahr in der zweiten Liga verbringen möchte.

Große Freude über van der Vaart

Komm in meine Arme: René Adler und Rafael van der Vaart am Mittwoch
Komm in meine Arme: René Adler und Rafael van der Vaart am Mittwoch © Imago/Oliver Ruhnke

Die Stippvisite in seiner alten Wahlheimat kam nicht nur bei den Fans um Kult-Anhänger "Helm Peter" überraschend gut an, auch die ehemaligen Kollegen freuten sich am Mittwoch über Rafael van der Vaart. Am herzlichsten fiel die Begegnung des Niederländers mit Torhüter René Adler aus, und auch mit Medienchef Jörn Wolf fachsimpelte der 33-Jährige am Rande des Trainingsplatzes ausgiebig.

"Es freut mich, dass er da ist", sagte Trainer Bruno Labbadia über van der Vaart, "so soll es sein, Spieler sollen immer wieder gerne zum HSV kommen."