Holtby erfolgreich operiert. Adler bestätigt Besiktas-Interesse. Struth schickt ein Talent nach Hamburg und direkt wieder weg.
Holtby stürzt bei Fahrradtour
Die bestürzende Nachricht erreichte HSV-Trainer Bruno Labbadia am Freitagabend während des Fantreffens am Teamhotel. Lewis Holtby hat sich bei einem Sturz auf der gemeinsamen Radtour durch die Berge die Schulter gebrochen. Der Mittelfeldspieler geriet auf der Abfahrt kurz vor dem Ziel in eine Fahrrinne, flog über den Lenker und landete unglücklich auf der Schulter: Schulterbeinbruch. Holtby wurde sofort in ein Krankenhaus in Freiburg gebracht. Dort wurde er bereits am Sonnabend operiert. Laut des HSV ist der Eingriff gut verlaufen und der 25-Jährige darf am Montag bereits wieder nach Hause.
Der 25-Jährige fällt rund zehn Wochen aus. „Das ist bitter und für uns alle ein Schock", sagte Trainer Bruno Labbadia. „Wir hatten einen fantastischen Ausflug. Nun sind wir alle betrübt.“ Unmittelbar nach dem Unfall hatte Labbadia noch gehofft, Holtby könne mit einer Prellung davonkommen.
Für Holtby ist es bereits der zweite Schlüsselbeinbruch. Vor eineinhalb Jahren zog er sich im Trainingslager in Dubai beim Testspiel gegen Eintracht Frankfurt die selbe Verletzung zu. Damals war er in einem Testspiel unglücklich gestürzt. „Der Moment danach war das Schlimmste, was ich erlebt habe“, sagte Holtby hinterher. Auch diesmal äußerte sich der Mittelfeldkämpfer und sendete Grüße vom Krankenbett. Mit den Worten "ich lebe noch" begann er seine in den sozialen Netzwerken verbreitete Videobotschaft. "Ich kenne mich ja schon aus mit Schlüsselbeinbrüchen und werde wieder gut zurückkommen."
Den HSV bringt die erneute Verletzung in eine Not. Auf der Position im defensiven Mittelfeld war Holtby im Trainingslager der einzige gesunde Spieler. Albin Ekdal ist noch drei Wochen im Urlaub, Gideon Jung hat anhaltende Rückenprobleme, mit Gojko Kacar wurde nicht verlängert und Kerem Demirbay soll an Hoffenheim verkauft werden. Schon vor Holtbys Verletzung plante der HSV auf dieser Position mit einem Neuzugang. „Wir haben da im Moment ein Vakuum. Das ist ein Problem“, sagt Labbadia. Im Testspiel an diesem Sonnabend gegen US Schlein stehen auf der Doppelsechs nur noch Youngster Finn Porath und Rechtsverteidiger Gotoku Sakai zur Verfügung.
Möglicherweise wird jetzt das Werben um Frankreichs Mittelfeld-Stütze Moussa Sissoko noch intensiver. Der HSV soll seinem aktuellen Club Newscastle United bereits ein Angebot in Höhe von zwölf Millionen Euro unterbreitet haben, doch der Premier-League-Absteiger fordert mindestens 15 Millionen Euro.
Adler bestätigt Besiktas-Interesse
Dieser Transfer, sollte er denn zustande kommen, wäre ein echter Hammer: René Adler bestätigte im Trainingslager in Graubünden, dass Besiktas Istanbul ihn gerne verpflichten würde. Allerdings wolle die Nummer eins im Tor des HSV lieber in Hamburg bleiben und seinen Vertrag verlängern. Der Spieler selbst ist aber bekanntlich nicht der Einzige, der über einen Transfer entscheidet. Sollte der türkische Meister ernst machen und mit Millionen um sich werfen, müsste der HSV auch den wirtschaftlichen Faktor berücksichtigen.
Rein sportlich ist Adler zweifellos unantastbar. Der "kicker" wählte ihn mit einem Notenschnitt von 2,65 zum besten Torwart der Saison. Unter allen 214 benoteten Bundesliga-Spielern erreichte der er Rang drei. Einzig Dortmunds Kreativspieler Henrikh Mkhitaryan und Bayern-Torjäger Robert Lewandowski wurden noch besser bewertet. Dennoch zählt Adler intern zu den Topverdienern und ist mit 31 Jahren auch nicht mehr der Jüngste. Sein Vertrag läuft im Sommer 2017 aus, es wäre also die letzte Möglichkeit noch einmal Geld mit ihm zu verdienen.
Bei Besiktas könnte Adler Champions League spielen. Ob er in Istanbul auch auf Mario Gomez träfe, ist ungewiss. Der deutsche Nationalstürmer kehrt nach seinem Leihjahr erst mal wieder zum AC Florenz zurück – seine Zukunft ist völlig offen. Erst vor wenigen Wochen konterte Präsident Fikret Orman Gomez' Forderung nach Verstärkungen. "Allzu viele Transfers werden wir nicht machen", sagte er. Die Türken wollen sich nur gezielt auf wenigen Positionen verstärken. René Adler nimmt auf dem Wunschzettel offenbar einen der forderen Plätze ein.
HSV holt Ferati und gibt ihn wieder ab
Der HSV vermeldet seinen fünften Neuzugang: Vom VfB Stuttgart wechselt Arianit Ferati an die Elbe. Allerdings wird der 18-jährige Mittelfeldspieler direkt für ein Jahr an den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf verliehen. Ein probates Mittel, schließlich wurden vor Ferati auch schon die Talente Jonathan Tah und Kerem Demirbay erfolgreich bei den Rheinländern "geparkt".
Dietmar Beiersdorfer erhofft sich durch die Leihe bei Ferati einen ähnlichen Entwicklungsschritt. "Ich denke, dass das Modell eine sehr gute Wahl ist, perspektivisch gesehen", sagte der HSV-Boss im Trainingslager in Graubünden. Und Ferati selbst sagte: "Dass der HSV langfristig auf mich setzt, ist ein großer Vertrauensvorschuss. Zuvor freue ich mich auf eine tolle Zeit bei der Fortuna."
Beim HSV erhält Ferati einen Vertrag bis 2020. Beraten wird der 1,68 Meter große deutsche U-Nationalspieler kosovarischer Abstammung von Volker Struth. Der Manager ist auch Berater von Luca Waldschmidt und in Transferfragen Ratgeber des HSV-Mäzens Klaus-Michael Kühne. "Es werden auch andere Spieler kommen, die irgendwann einmal nicht von diesem Berater sind", sagte Beiersdorfer in Graubünden.
Ferati hat sieben Spiele für die deutsche U19-Nationalmannschaft bestritten und gehörte seit einem Jahr zum Profikader des VfB. In der vergangenen Bundesligasaison kam Ferati für Stuttgart zu drei Kurzeinsätzen und bereitete dabei einen Treffer vor. 17 Partien bestritt er für die Schwaben in der 3. Liga.
Hunt und Mathenia sind zurück
Erster kompletter Trainingstag in Graubünden - und Aaron Hunt ist dabei! Der 29-Jährige hat sich nach seiner Mandel-OP soweit berappelt und stand nach individueller Einheit am Vortag am Freitag erstmals wieder mit der Mannschaft auf dem Platz. Dort machte auch Neuzugang Christian Mathenia nach Handbruch seine ersten Fangübungen als HSV-Keeper. Auf Feldspielerseite zeigte sich vor allem Nicolai Müller schon morgens in Ballerlaune - wie dieses Video beweist:
Pink wird zur Auswärtsfarbe
In den Handel kommen soll erst Anfang August, aber schon jetzt steht das Telefon im HSV-Shop wegen des rosafarbenen Trikots nicht mehr still. Nachdem es von Vereinsseite bislang stets hieß, das Leibchen mit dem Produktnamen "Shock Pink" solle nur in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen, steht nun fest: Das grelle Shirt ist das offizielle Auswärtstrikot und könnte somit bereits im DFB-Pokal bei Drittligist FSV Zwickau (19. bis 22. August) zum ersten Pflichtspieleinsatz kommen.
Als Ausweichhemd hat der HSV dagegen die blaue Variante angegeben - die allerdings ebenfalls noch nicht erhältlich ist. Somit müssen sich die Fans bislang noch mit dem neuen weißen Heimtrikot begnügen, das im Handel bereits angeboten wird. Oder eben noch ein Weilchen warten...
Für Wiese bleibt der HSV unvergessen
Tim Wiese beschäftigt der HSV noch immer. In der "Bild"-Zeitung gab der 34-Jährige nun zwar zu, lieber Geld als Titel gezählt zu haben. Dennoch gebe es etwas, das er am Fußball vermisse. "Die Spiele gegen den HSV waren immer was Schönes", gestand der frühere Torhüter von Werder Bremen dem Blatt: "Diese Atmosphäre, von 60.000 ausgepfiffen zu werden. Das war ein geiler Kick!"
Auch seine besten Szenen hatte Wiese nach eigener Aussage gegen den Nordrivalen. "Es gab viele gute Spiele. Eines war das Pokalhalbfinale gegen den HSV, als ich drei Elfmeter gehalten habe", sagte Wiese. Das werden Jerome Boateng, Ivica Olic und Marcell Jansen wohl etwas anders sehen - diesen HSV-Schützen versagten im April 2009 nacheinander gegen Wiese die Nerven.
Demirbay bleibt weg
Kerem Demirbay wird nicht in die Schweiz nachreisen. Der HSV verhandelt weiter mit 1899 Hoffenheim über einen Wechsel des Defensivspielers. Einigt man sich bis Dienstag nicht auf die Ablöse, wird Demirbay in Hamburg erwartet.
Jung soll nachreisen
Gideon Jung ließ sich am Donnerstag wegen anhaltender Rückenprobleme in Deutschland medizinisch behandeln, wird aber heute im Trainingslager erwartet.
Magaths Fehlstart in China perfekt
Fehlstart für Felix Magath in sein chinesisches Abenteuer: Nach einem Remis und einer Niederlage in der Meisterschaft ist der ehemalige HSV-Trainer und -Spieler mit Shandong Luneng nun auch im Pokal ausgeschieden. Der Erstligist aus Jinan unterlag dem Liga-Rivalen Shanghai Shenhua mit 0:1. In der Super League steht der Verein nach nur zwei Siegen aus 14 Spielen mit nur zehn Punkten am Tabellenende. Magath sei jedoch zufrieden mit dem Kampfgeist seines Vereins, sagte der 62-Jährige in einer Pressekonferenz.
Magath hatte Anfang Juni beim ehemaligen chinesischen Meister den Posten von dem ehemaligen brasilianischen Nationaltrainer Mano Menezes übernommen. Shandong Luneng ist einer der erfolgreichsten Vereine Chinas und war mehrmals Meister und Pokalsieger.