Es war fast schon Ruhe beim HSV eingekehrt. Und natürlich soll Mäzen Kühne den Scherbenhaufen mal wieder zusammenfegen.
Es ist noch gar nicht so lange her, da hatten einige HSV-Anhänger lediglich eine große Sorge: dass der HSV langweilig werden könnte. Diese Befürchtung, und das ist die gute Nachricht, stellte sich spätestens in dieser Woche als völlig absurd heraus. Der HSV ist noch immer der mit Abstand unterhaltsamste Bundesligaclub, was dummerweise in diesem besonderen Fall aber die schlechte Nachricht ist.
Sonnabend: Wolfsburg-Desaster. Sonntag: Sportchef-Spekulationen. Montag: Manager-Entlassung. Dienstag: Beiersdorfer-Erklärung. Mittwoch: Drobny-Rundumschlag. In fünf Tagen und noch vor dem letzten Saisonspiel schaffte es der HSV – nur der HSV! –, aus dem (zugegeben) diskutablen Erfolg Klassenerhalt einen indiskutablen Scherbenhaufen werden zu lassen.
Und wer soll diesen Scherbenhaufen nun wieder zusammenfegen? Natürlich: Edel-Fan, Mäzen und Investor in Personalunion Klaus-Michael Kühne. So brauchte der HSV tatsächlich eine Revolution (HSVPlus), ein viel diskutiertes Leitbild, ein paar Trainer hier und ein paar Sportchefs da, um zwei Jahre nach der Ausgliederung wieder einen altbekannten Lösungsweg für eine bessere Zukunft zu erarbeiten: Kühne macht das schon.
Auch vor der dritten Saison der neuen HSV AG ist der Hamburger Milliardär mit Schweizer Wohnsitz (neben einer erneuten Millionen-Anleihe) so ziemlich die einzige Idee der Verantwortlichen, wie der jährliche HSV-Umbruch diesmal zu bezahlen ist. Ein überzeugendes Konzept? Solide Finanzen? Personelle Kontinuität? Das alles wäre wohl doch zu langweilig.