Hamburg. In einer grausigen Partie verliert der HSV gegen ebenfalls schwache Wolfsburger. Durch die übrigen Ergebnisse ist der HSV gerettet.
Der HSV muss nicht im dritten Jahr in Folge in die Relegation. Das ist das positive Fazit des 33. Spieltags. Der Klassenerhalt ist endgültig unter Dach und Fach dank der Stuttgarter Niederlage gegen Mainz . Denn: Der HSV verliert in einer schwachen Partie mit 0:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg im eigenen Stadion.
Auch der VfL behob letzte Zweifel. Der Treffer von Luis Gustavo (73.) reichte dem VfL zudem, um seinen Sinkflug nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Serie zu stoppen und den inoffiziellen Titel „Nummer eins im Norden“ zu sichern. Für eine Europacup-Qualifikation reichte es für den Pokal-Sieger 2015 aber nicht. „Uns hat der letzte Punch gefehlt“, monierte Trainer Bruno Labbadia, der sich gern mit einem Heimsieg von den Anhängern aus der Spielzeit verabschiedet hätte.
HSV schafft den Klassenerhalt nach Pleite gegen Wolfsburg
Nach einer Reihe schwacher Auftritte in den Vorwochen hatte sich der VfL Wolfsburg im Trainingslager in Grassau auf das Duell im Volksparkstadion vorbereitet. Hecking setzte ein Zeichen und schickte anstelle des langjährigen Stammkeepers Diego Benaglio dessen Kontrahenten Koen Casteels auf den Rasen.
Beim HSV stand Jaroslav Drobny im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volkspark erneut für den an der Hüfte verletzten HSV-Stammkeeper René Adler zwischen den Pfosten - womöglich sein letzter Heimauftritt für die Hanseaten. Gehandelt wird Darmstadts Keeper Christian Mathenia als möglicher Nachfolger des 36-jährigen Tschechen, der nicht so sicher wie zuletzt agierte.
HSV startete gut
Die Anfangsviertelstunde gehörte aber dem HSV, der im Zentrum mit Lewis Holtby und Gojko Kacar bissiger wirkte. Der VfL verhielt sich zu passiv in seiner defensiven Grundausrichtung, kleinere Torchancen wie beim Kopfball von Michael Gregoritsch (12.) waren die Folge.
Wolfsburg, mit Youngster Paul Seguin im defensiven Mittelfeld neben Luis Gustavo, brachte offensiv zunächst gar nichts zustande. Erst nach einer knappen halben Stunde hatten sich die Gäste etwas eingegroovt. Gefährlich wurde es erstmals, als Max Kruse nach scharfer Hereingabe nur knapp am Ball vorbeirutschte (29.).
Insgesamt blieb es bis zum Halbzeitpfiff ein enttäuschendes Spiel für die Zuschauer. Nur noch Wolfsburgs Abwehrchef Naldo sorgte mit einem abgefälschten Freistoß für etwas Aufregung (44.). Kurz nach Wiederanpfiff forderte Weltmeister André Schürrle einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Benjamin Brand (Bamberg) ließ korrekterweise weiterspielen.
Weil die Begegnung beim HSV ganz im Zeichen des noch nicht abgewendeten Abstiegskampfes stand, wurden vor Anpfiff keine Profis verabschiedet. Erst hinterher dankte der HSV den Stürmern Ivica Olic und Artjoms Rudnevs für ihre Zeit an der Elbe. Labbadia schenkte Olic sogar den ersten Rückrundeneinsatz, als er den Kroaten nach 64 Minuten für den schwachen Lasogga brachte. Olic traf bei seiner guten Chance (67.) aber nur das Außennetz. „Es war ein schöner Moment nach der schweren Zeit“, sagte der 36-Jährige, der für den HSV 52 Mal in 142 Partien traf. Wenig später gelang Gustavo der verdiente Siegtreffer nach Schäfer-Eckball. .
Beim HSV gehörten Emir Spahic und Lewis Holtby zu den bemühten Akteuren. Beim VfL zeigten Gustavo und Naldo ordentliche Leistungen.
Schema
Hamburg: Drobny - Gotoku Sakai, Djourou, Spahic, Ostrzolek - Kacar, Holtby (84. Cleber) - Gregoritsch (74. Bahoui), Hunt, Ilicevic - Lasogga (64. Olic). - Trainer: Labbadia
Wolfsburg: Casteels - Träsch (55. Caligiuri), Naldo, Dante, Schäfer (78. Guilavogui) - Luiz Gustavo - Vieirinha, Seguin, Arnold, Schürrle - Max Kruse (90. Dost). - Trainer: Hecking
Schiedsrichter: Benjamin Brand (Bamberg)
Tor: 0:1 Luiz Gustavo (73.)
Zuschauer: 57.000 (ausverkauft)
Beste Spieler: Spahic, Holtby - Naldo, Luiz Gustavo
Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):
Torschüsse: 5:11
Ecken: 5:4
Ballbesitz: 47:53 %