Hamburg. Der HSV knüpft die Verabschiedungen einiger Profis an eine Bedingung. Wolfsburg ruft gegen den HSV den Charaktertest aus.

Keine Blumen, keine Präsente, keine Dankesrede vor dem Anpfiff – es ist noch nicht vorbei. Es geht nicht um würdige Abschiede verdienter HSV-Profis. „Es geht nur ums Punkten“, sagt Trainer Bruno Labbadia zum Saison-Heimfinale gegen den VfL Wolfsburg, „wir müssen voll konzentriert ins Spiel gehen.“ Also erlaubte der Trainer Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer, erst nach dem Spiel lobende Worte auf Ivica Olic und Artjoms Rudnevs zu sagen. Und nur, wenn auch der 53. Klassenerhalt in der Bundesliga theoretisch feststeht.

Damit es nicht zu einer finalen Zitterpartie am letzten Spieltag beim FC Augsburg kommt, zieht Labbadia seine übliche Routine durch. Donnerstag und Freitag wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert, die Spieler wurden genau auf den VfL eingestellt, der seit neun Jahren nicht in Hamburg verloren hat. „Eine Mannschaft mit hoher Qualität, wir brauchen eine Top-Leistung“, sagt Labbadia.

HSV-Spiel ist Charaktertest für VfL

Nach sieben sieglosen Bundesligaspielen und dem endgültigen Verpassen des Europapokals hat die sportliche Leitung der Wolfsburger die beiden letzten Saisonspiele zu einem Charaktertest ausgerufen. Obwohl es sportlich für den VfL nun um genau gar nichts mehr geht, ist Trainer Dieter Hecking mit seinem Team von Mittwoch bis Freitag in ein Kurztrainingslager am Chiemsee gezogen. „Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie beim HSV und gegen Stuttgart ganz anders auftritt als zuletzt.“

Da könnte es also wieder ganz besonders auf Torwart Jaroslav Drobny ankommen, der nach dem Saison-Aus von René Adler nun die Spielzeit im HSV-Tor abschließt. Und möglicherweise ebenfalls sein letztes Heimspiel im HSV-Trikot bestreitet. Das Interesse an Darmstadts Schlussmann Christian Mathenia ist inzwischen bekannt. Bei einer Einigung würde einer der beiden HSV-Torhüter gehen müssen. Adler, für den man nur in diesem Jahr noch Ablöse kassieren kann, oder Drobny, dessen Vertrag ausläuft. Und eines ist sicher: Sollte es am Sonnabend mit dem ersehnten Klassenerhalt klappen, dann würden nicht nur Olic und Rudnevs gefeiert, sondern auch der beliebte „Drobo“. Der aber von den Fans und ohne Blumen.