HSV hat keine guten Erinnerungen an den unerfahrenen Schiri im Wolfsburg-Spiel. Uwe Seeler will seinen Verein “reinkloppen“ sehen.
Hat der HSV schon einen Drobny-Ersatz?
Ist möglicherweise schon eine Entscheidung über die Zukunft von Jaroslav Drobny beim HSV gefallen? Am Wochenende gegen Mainz hielt er seinen Kasten sauber, eine Woche zuvor sicherte er die drei Punkte gegen Werder Bremen nicht nur durch einen parierten Elfmeter. Doch offenbar planen die Hamburger ohne ihre Nummer zwei, der einmal mehr zum entscheidenden Trumpf im Abstiegskampf wurde. Sein auslaufender Vertrag soll nicht verlängert werden.
Stattdessen hat der HSV womöglich bereits einen Ersatz parat. Nach Matz-ab-Informationen ist der Dino an einer Verpflichtung Christian Mathenias vom Ligarivalen Darmstadt 98 interessiert. Der 24-jährige Stammtorwart bei den Lilien soll über eine Ausstiegsklausel verfügen, die deutlich unter seinem bei transfermarkt.de taxierten Marktwert von 2,5 Millionen Euro liegen soll. Möglicherweise hängt dieser Transfer aber auch vom Klassenerhalt des Aufsteigers ab, der momentan noch auf Platz 14 und damit über dem Strich steht.
Seeler will den HSV „reinkloppen“ sehen
Club-Ikone Uwe Seeler erwartet vom HSV im letzten Saison-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) eine couragierte Leistung. „Ich hoffe, dass sie es schaffen, uns nicht mehr Kummer zu machen. Ein Punkt muss noch her, da ist schon mal beißen und reinkloppen angesagt“, sagte der 79-Jährige.
Nachdem Seeler wegen akuter Rückenprobleme als Spätfolge eines Autounfalls vor sechs Jahren die letzten Partien im Volksparkstadion verpasste, will er zum Abschluss unbedingt dabei sein: „Es geht besser. Irgendwie werde ich schon hinkommen.“ Der WM-Zweite von 1966 nimmt Schmerzmittel und muss derzeit sogar auf Spaziergänge verzichten. Eine weitere Rückenoperation will er möglichst vermeiden.
Unerfahrener Schiri pfeift VfL-Spiel
Obwohl es im Saisonendspurt noch um viel geht, setzt die DFL einen unerfahrenen Schiedsrichter für das Wolfsburg-Spiel an. Der 26-jährige Benjamin Brand pfeift das Nordderby, das erst sein neuntes Bundesliga-Spiel sein wird. Unter seinen bisherigen acht Spielen war auch einmal der HSV vertreten. Die Hamburger haben allerdings keine guten Erinnerungen an den Bamberger, der erst seit dieser Saison Bundesliga-Partien pfeifen darf. Brand leitete in der Hinrunde das Heimspiel gegen Mainz, das 1:3 verloren ging.
Drobny will beim HSV verlängern
Trotz der Gerüchte um seinen Abschied (siehe oben), will Drobny noch mindestens ein weiteres Jahr bei den Rothosen spielen. „Der Verein hat die Option, meinen Vertrag als Profi bis zum 31. Mai um ein Jahr bis 2017 zu verlängern. Die Verantwortlichen wissen, dass ich bleiben möchte“, sagte der Tscheche in einem Interview der „Sport Bild“. Nun hängt es an den Verantwortlichen. „Ich warte jetzt auf die Entscheidung“, so Drobny weiter.
Der HSV, so heißt es, will in den kommenden Tagen Gespräche mit Drobny und einigen anderen Spielern über deren Zukunft führen. Wegen der hohen Gehaltskosten, die auf 1,2 Millionen Euro inklusive Prämien pro Saison geschätzt werden, ist eine Weiterverpflichtung der Nummer zwei im HSV-Tor hinter René Adler allerdings fraglich. Drobny wird voraussichtlich gegen Wolfsburg am Sonnabend erneut zwischen den Pfosten stehen, da René Adler derzeit noch mit Hüftproblemen zu kämpfen hat.
„Ich weiß, dass ich nicht den größten Vertrag beim HSV habe. Falls das Geld entscheiden würde, müsste ich lachen. Das wäre ein Alibi und nicht ehrlich. Wenn man sportlich nicht mit mir plant, soll man mir das einfach sagen“, betonte Drobny. Er wolle „noch ein, zwei Jahre“ spielen. „Ich bin 36 Jahre alt, aber trainiere jeden Tag wie ein Idiot, weil ich den Beruf so liebe.“
Auf die Frage, ob es andere Angebote gibt, antwortete Drobny der „Sport Bild“: „Ja, ich habe mit ein paar Erstligisten gesprochen und ihnen aber direkt gesagt, dass ich erst auf die Entscheidung des HSV warte. Meine Priorität ist klar der HSV, aber in einem Profi-Leben kann es schnell gehen. Ich muss auch an meine Familie denken und irgendwann planen.“
Altintas und Schipplock treffen im Training
Am Dienstag wurde nach einer Kraft- und Konditionseinheit auf dem kleinen Feld im Neun-gegen-Neun-Modus gespielt. Das Duell „jung“ gegen „alt“ hat die jüngere Auswahl durch Treffer von Batuhan Altintas (2) und Lewis Holtby gewonnen. Sven Schipplock traf für die älteren Neun.
Was passiert mit Demirbay, Gouaida und Stieber?
Kerem Demirbay, Mohamed Gouaid und Zoltan Stieber wurden verliehen. Wie es mit den Spielern weitergeht, lesen Sie hier.
Cleber vor dem Absprung?
Innenverteidiger Cléber Reis steht offenbar vor einem Wechsel. Nach „Bild“-Informationen will der Brasilianer den HSV verlassen, weil er zu wenig spiele. Cléber kommt in dieser Saison auf 22 Pflichtspieleinsätze, dabei erzielte er einen Treffer. Eine Saison zuvor waren es nur 13 Spiele. Cléber kommt in dieser Saison auf fast 62 Prozent gewonnene Zweikämpfe, 77 Prozent seiner 668 Pässe kamen beim Mitspieler an. Ein offizielles Angebot für den Innenverteidiger ging bislang aber noch nicht ein, verkündete der HSV.