Shitstorm gegen Holtby. Van der Vaart darf wegen Soto aufatmen. Knäbel an Israeli aus der Schweiz dran? Zitat des Tages über Drobny.

Ekdal fällt aus, Hoffnung bei Djourou

Der HSV muss gegen Werder mindestens den Ausfall Albin Ekdals verkraften. "Er wird es nicht schaffen bis Freitag", sagte Trainer Bruno Labbadia in der Pressekonferenz vor dem Spiel. Hoffnung bestehe dagegen bei den anderen Wackelkandidaten, von denen am Mittwoch alle bis auf Nicolai Müller am geheimen Mannschaftstraining im Stadion teilnehmen konnten. Der Mittelfeldspieler absolvierte nach seiner Zerrung ein individuelles Lauftraining, "weil er noch etwas spürt" (Labbadia).

Über einen Einsatz von Aaron Hunt, Pierre-Michel Lasogga (Knie), Dennis Diekmeier (Wade) und Kapitän Johan Djourou will das Trainerteam endgültig nach am Donnerstagabend entscheiden. "Wir müssen abwarten", sagte Labbadia, der Lasogga ("Die Chancen sind sehr groß") und Djourou ("Es sieht so aus, dass es möglich ist") eine Kader-Garantie gibt, sollten sie bei 100 Prozent sein. Damit dürfte Lasogga im Sturm wieder Artjoms Rudnevs verdrängen, bei dem Labbadia zuletzt einen "Spannungsabfall" beobachtet hat.

Soto nach Van-der-Vaart-Zweikampf zurück

Frohe Kunde gibt es für den HSV auch aus Mainz - denn in Hamburg hat man den Heilungsprozess von Elkin Soto ganz genau verfolgt. Jetzt stand der Kolumbianer in Diensten der 05er erstmals seit fast einem Jahr wieder auf dem Trainingsplatz. Soto hatte sich am 31. Spieltag der vergangenen Saison bei der 1:2-Heimniederlage gegen den HSV in einem Zweikampf mit dem damaligen Kapitän Rafael van der Vaart unglücklich am Knie verletzt.

Soto (l.) gegen van der Vaart - andere Aufnahmen der Szene ersparen wir Ihnen
Soto (l.) gegen van der Vaart - andere Aufnahmen der Szene ersparen wir Ihnen © Imago/MIS

Die Diagnose lautete vollständige Ausrenkung des linken Kniegelenks sowie Risse des vorderen Kreuzbands, des Innenbands und des Meniskus - der Verein sprach von einem "Totalschaden". Nun wird der 35-Jährige langsam wieder ans Mannschaftstraining herangeführt. "Ich freue mich total für ihn", sagte Bruno Labbadia am Mittwoch. "Das war ganz bitter für ihn, aber auch für uns als beteiligter Verein."

Labbadia will Galligkeit im Hexenkessel

Gegen Bremen erwartet Bruno Labbadia das ausverkaufte Volksparkstadion als "Hexenkessel". Dazu solle auch sein Team mit einer gehörigen Portion "Galligkeit" beitragen. Gegen die Bayern habe Werder ein sehr aggressives und laufstarkes Spiel gemacht. "Genauso erwarten wir sie und so werden wir ihnen begegnen", kündigte Labbadia an. Schlüssel zum Erfolg sein wie gehabt die mannschaftliche Geschlossenheit, die auch durch die Trainingseinheiten im Volksparkstadion ("Bringt Geschlossenheit und Ruhe", "Wir wollen den Rasen mal wieder spüren") gefördert werden soll. "Wir haben den Vorteil, dass wir etwas gewinnen können", sagte Labbadia. Und der Glaube daran müsse sein als die Angst davor, etwas zu verlieren.

Labbadia nennt Drobny "abgewichsten Hund"

Labbadia vertraut auf die Erfahrung des 36-jährigen Drobny
Labbadia vertraut auf die Erfahrung des 36-jährigen Drobny © Imago/Eibner

Das Zitat des Tages lieferte Bruno Labbadia zu Jaroslaw Drobny. "Drobo passt zum Derby, er ist ein abgewichster Hund", sagte der Trainer über den tschechischen Torhüter, der am Freitag den gesperrten René Adler zwischen den Pfosten vertreten wird.

Besonderer Derby-Walk am Freitag

So soll der Derby-Walk am Freitag aussehen
So soll der Derby-Walk am Freitag aussehen © obs/HSV Fußball AG

Die Fans haben bereits zwei größere Märsche zum Stadion angekündigt - und dabei erhalten sie ein besonders Schmankerl: Ein Sponsor bebildert den Weg von der S-Bahnstation Stellingen zum Volksparkstadion mit Szenen der größten Derby-Siege gegen Werder. Dabei sollen bis zu sechs Meter große Bilder auf dem sogenannten Derby-Walk auf das Spiel einstimmen. HSV-Boss Dietmar Beidersdorfer gefällt die Idee: "Ein Weg voller Emotionen, der unsere Fans gebührend empfängt."

Shitstorm gegen Computerspieler Holtby

Dass die Anspannung auch in der Anhängerschaft im Bundesliga-Endspurt enorm ist und die Fans für das Verhalten der HSV-Profis hochsensibilisiert sind, zeigt auch dieser Umstand: Nachdem Lewis Holtby seine Socia-Media-Aktivitäten zuletzt merklich zurückgefahren hatte, nun aber via Facebook seine Freunde zu einem Computerspiel-Wettbewerb im Internetsender Rocket Beans TV für kommenden Montag aufgerufen hatte, musste der 25-Jährige einen "Shitstorm" über sich ergehen lassen. Dabei war folgende an Holtby gerichtete Frage eines Nutzers noch der harmloseren Natur: "Wie wäre es, wenn wir uns erstmal aufs Derby konzentrieren und die Bremer aus dem Stadion schießen?"

Erste Relegationswette auf den HSV

Als erster Buchmacher bietet das Internet-Portal „mybet“ eine Wette darauf an, dass der HSV zum dritten Mal in Folge in die Relegation muss. Sieben Euro bekommt man für einen Euro Einsatz, sollte dies erneut eintreten.

Fans werden bei der Anreise getrennt

Um die Fanlager beim Nordderby bereits bei der Anreise zu trennen, gibt es für die Anhänger am Freitag unterschiedliche Anfahrtswege mit dem öffentlichen Nahverkehr. Die Werder-Fans sollen über den S-Bahnhof Othmarschen anreisen und von dort die Shuttle-Busse nutzen, die HSV-Fans sollen über den S-Bahnhof Stellingen zum Stadion fahren. Das Spiel ist mit 57.000 Zuschauern ausverkauft.

Zinnbauer bleibt auch unter Druck locker

Joe Zinnbauer ist mit St. Gallen auf dem absteigenden Ast
Joe Zinnbauer ist mit St. Gallen auf dem absteigenden Ast © Imago/Geisser

Ex-Trainer Joe Zinnbauer steht in der Schweiz gehörig unter Druck. Seit sechs Ligaspielen ist sein FC St. Gallen ohne Sieg, zuletzt setzte es sogar eine 0:7-Heimniederlage gegen den FC Basel. Die Zeitung "Blick" fragte Zinnbauer nun sogar unverblümt, ob er "eine Wurst" sei. Doch der 45-Jährige (bis September 2015 beim HSV) nahm die Frage mit Humor und antwortete unter Verweis auf seine Nürnberger Herkunft: "Dort sind die Bratwürste für ihre Qualität bekannt. Und die Bratwürste aus St. Gallen sind die besten der Schweiz. Von daher nehme ich das als Kompliment." Auch, wenn sich Zinnbauer nicht aus der Ruhe bringen lässt: Die Tage als St.-Gallen-Coach könnten bei einer weiteren Niederlage in der Super League heute Abend beim FC Sion nach nur sieben Monaten schon wieder gezählt sein.

Knäbel an Israeli aus der Schweiz dran?

Apropos Schweiz: Sportdirektor Peter Knäbel soll sich erneut in seiner alten Wahl-Heimat umgesehen haben und dabei auf einen Stürmer aus Israel gestoßen sein. Munas Dabbur heißt das Objekt der angeblichen Hamburger Begierde, ist 23 Jahre alt und hat für Grashoppers Zürich bislang 16 Tore in 27 Spielen erzielt. Für das israelische Nationalteam lief Dabbur bsilang viermal auf. Über das Interesse haben Medien aus der Heimat des Spielers berichtet.

Adlers Rote-Karten-Dress unterm Hammer

René Adler hätte sich sicher einen besseren Zeitpunkt für die Charity-Aktion gewünscht. Nun kommt ausgerechnet das Trikot unter den Hammer, das der Torhüter bei seinem Platzverweis während der 0:3-Pleite in Dortmund trug. Dafür gibt es das Leibchen mit persönlicher Widmung. Geboten werden kann auf den Dress mit der Nummer eins beim Online-Autkionshaus unitedcharity.de, das am vergangenen Spieltag Trikots von Profis aller Erst- und Zweitligisten sammelte. Die Versteigerung endet am nächsten Dienstag, 26. April. Stand Mittwochvormittag lag das höchste Gebot bei mehr als 340 Euro. Der Erlös kommt der Förderung olympischer und paralympischer Nachwuchs- und Spitzensportlern zu Gute.

Djilobodji kehrt bei Werder zurück

Nach seiner Rotsperre für seine Kopf-Ab-Geste und ein weiteres Spiel Gelbsperre kehrt Bremens Innenverteidiger Papy Djilobodji rechtzeitig zum Nordderby zurück in die Abwehrzentrale.