Leverkusen. Torwart René Adler machte eine starke Partie. Im Interview spricht er über die vergebenen HSV-Chancen und macht Rudnevs Hoffnung.
Es war eine Partie mit zwei starken Torhütern. Während René Adler nur durch Albin Ekdal zu überwinden war, glänzte Leverkusens Bernd Leno mehrfach mit Paraden gegen Artjoms Rudnevs. „Solche Spiele liebt man als Torwart“, sagte Adler zur Leistung seines Bayer-Kollegen.
Hamburger Abendblatt: Herr Adler, wie fällt Ihr Fazit aus?
René Adler: Heute hat auf jeden Fall nicht das bessere Team gewonnen. Sie können natürlich jetzt die Frage nach der Qualität stellen, nach der bei Leverkusen oder der fehlenden bei uns, weil wir die Dinger nicht reinmachen.
Lassen Sie uns beim HSV bleiben.
Adler: Wir haben auswärts bei einer Mannschaft, die den Anspruch hat, europäisch zu spielen, nicht nur mitgespielt, sondern waren in der zweiten Halbzeit drückend überlegen und haben den Gegner in der eigenen Hälfte festgehalten und uns eine Reihe von Großchancen herausspielt. Dies dann nicht zu nutzen und durch ein Eigentor zu verlieren, ist bitter und frustrierend. Natürlich ist es schön, dass wir eine ordentliche Leistung gezeigt haben, aber unterm Strich fehlen die Punkte und die Tore.
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Wie erleben Sie das als Torwart, wenn ein Stürmer wie Artjoms Rudnevs so viele Chancen auslässt?
Adler: Das ist das Los eines Stürmers. Er arbeitet richtig viel, holt Chancen heraus, aber da spielt ja immer noch ein Gegner mit. So ist der Sport. Vielleicht läuft es in der kommenden Woche wieder genau anders: Rudi schießt, der Ball wird abgefälscht und landet im Tor. Aber wir können jetzt noch eine halbe Stunde reden: Wir haben null Tore und null Punkte mitgenommen.
Und das Gegentor...
Adler: ...war ein Eiertor. So etwas passiert Albin Ekdal wahrscheinlich nur einmal während seiner Karriere.
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Die Voraussetzungen waren vor dem Leverkusen-Spiel ähnlich wie vor dem Auftritt gegen Schalke.
Adler: Diese Spiele kann man nicht vergleichen. Heute hätten wir mindestens einen Punkt verdient gehabt, auf dieser Leistung kann man aufbauen. Heute hatten wir den absoluten Willen, den Dreier zu holen, das hat man gemerkt, das honorieren auch die Fans. Niederlagen tun immer weh, die Art und Weise war ganz anders als gegen Schalke und zu vergangenen Zeiten. Wir müssen jetzt intensiver an der Chancenverwertung arbeiten – und dann das Heimspiel gegen Hoffenheim gewinnen.