Düsseldorf. HSV-Chef spricht sich für einen finanziellen Ausgleich im Abstiegsfall aus - und denkt dabei nicht nur an seinen eigenen Verein.

Dietmar Beiersdorfer hat beim „Sponsors Business Summit“ (SpoBiS) in Düsseldorf gefordert, dass über die Einführung eines finanziellen Ausgleichs für Absteiger aus der Bundesliga nachgedacht werden soll. Der Vorstandsvorsitzende des HSV sieht in der aktuellen Form die Existenz von Absteigern bedroht.

„Das Szenario, von der Bundesliga in die Zweite Liga abzusteigen, ist mit Blick auf die Erlöse dramatisch“, sagte Beiersdorfer auf der Hauptbühne des CCD Congress Center Düsseldorf. „Man sollte über ein Auffangjahr für Absteiger aus der Bundesliga nachdenken, da ein Abstieg beinahe existenzgefährdend sein und einen Club zerlegen kann“, sagte Beiersdorfer. „Ein solches Übergangsjahr wäre nicht nur für uns gedacht, weil wir in den vergangenen vier Jahren dreimal gegen den Abstieg gespielt haben, sondern wäre für alle Clubs der Bundesliga angemessen“, so der HSV-Chef weiter.

Zudem unterstrich Beiersdorfer, dass bei der Verteilung der TV-Gelder nicht allein sportliche Kriterien ausschlaggebend sein dürften. „Wir waren in der Zuschauergunst mit Blick auf die Zahlen bei ARD, ZDF und Sky die Nummer drei in der Bundesliga-Hinrunde und sind überzeugt, dass Kriterien geschaffen werden müssen, die uns hier besser stellen, unter anderem auch wegen der Anzahl an Fans und der höheren Nachfrage nach Auswärtstickets“, sagte der 52-Jährige.

Werders Bode stützt Beiersdorfer

Unterstützung erhielt Beiersdorfer dabei von Marco Bode. „Wir stellen uns vor, dass die TV-Gelder in der Bundesliga etwa zur Hälfte paritätisch ausgeschüttet werden. Innerhalb der zweiten Hälfte könnten sowohl sportliche als auch TV-relevante Komponenten bezüglich der Attraktivität der Clubs zum Tragen kommen“, sagte Werder Bremens Aufsichtsratsvorsitzender.

Die Bundesliga sei aus zwei Gründen attraktiv: Einerseits wegen einer gewissen Homogenität, denn die Ausgeglichenheit sei immer eine Stärke der Liga in Deutschland gewesen. Und andererseits aufgrund der Spitze, da die Bayern ja aus den ersten vier Plätzen in Europa nicht mehr wegzudenken seien. Diese beiden Komponenten gelte es im Auge zu behalten.

Zudem sprach sich Bode dafür aus, dass die TV-Gelder zwischen den beiden Bundesligen weiterhin im Verhältnis 80 zu 20 verteilt werden. „Ich finde den Solidaritätsgedanken sehr gut und würde die Zweite Liga so wie bisher mitnehmen wollen, weil es wichtig ist, die Durchlässigkeit zwischen den Ligen zu gewährleisten“, sagte der Werder-Aufsichtsrat. „Sonst werden immer die Aufsteiger in die Bundesliga wieder absteigen, und das würde uns viele spannende Inhalte und Themen nehmen“, so Bode weiter.