Sporting-Stürmer Mané wird zum HSV wechseln. Olic könnte hingegen doch noch gehen, ein weiteres Sturm-Talent dafür kommen.

Hamburg. Es hatte sich schon die letzten Tage angedeutet: Wunschstürmer Carlos Mané wird zum HSV wechseln. Nach Abendblatt-Informationen sind sich die Hamburger mit Sporting Lissabon über einen Transfer einig. Der pfeilschnelle Außenstürmer soll für eineinhalb Jahre bis zum Sommer 2017 ausgeliehen werden. Zwischen beiden Vereinen herrscht lediglich noch Uneinigkeit über die anschließende Kaufoption. Allerdings dürfte diese bei einem Marktwert von acht Millionen Euro und einem Vertrag bis Sommer 2020 recht stattlich ausfallen. Sportchef Peter Knäbel weilte deshalb schon vor einigen Tagen in Portugal, um die Forderungen des Tabellenführers in der Liga NOS zu drücken. Laut L'Equipe soll die Kaufoption bei 9,5 Millionen liegen.

Erst vor wenigen Tagen bat Mané die Club-Bosse um eine Freigabe für einen Wechsel zum HSV. Sein Wunsch wird ihm nun offenbar erfüllt. Ob der 21-Jährige eine Soforthilfe wäre, darf allerdings bezweifelt werden. In gerade einmal sechs Liga-Einsätzen brachte er es auf einen Treffer für Sporting. Der portugiesische U-21-Nationalspieler will sich nun beim HSV für die A-Nationalmannschaft empfehlen, um doch noch auf den EM-Zug für das Turnier in Frankreich aufzuspringen. Bereits für das Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend in Stuttgart könnte Mané eine Option sein.

Doch mit dem Transfer von Mané sind die Bemühungen um Verstärkungen für die Offensive noch lange nicht abgeschlossen. Denn die Rothosen sind weiterhin an Bertrand Traoré vom FC Chelsea interessiert. Das Talent aus der zweiten Reihe beim englischen Meister kam diese Saison – ähnlich wie Mané – nur sporadisch zum Einsatz. In zwei Spielen der U-21-Premier League gelang dem 20-Jährigen aus Burkina Faso immerhin ein Treffer. Letzte Saison war Traoré an Vitesse Arnheim ausgeliehen, für die er in der niederländischen Eredivisie 20 Treffer in 51 Spielen erzielte. In dieser Zeit bestritt der Mittelstürmer auch mal ein Testspiel gegen den HSV während des Trainingslagers in Abu Dhabi. Das Endergebnis aus dem Jahr 2014: 0:0.

Nicht der schlechteste Mentor: Der damalige Chelsea-Trainer José Mourinho setzt sich im Oktober 2015 energisch für Traoré ein
Nicht der schlechteste Mentor: Der damalige Chelsea-Trainer José Mourinho setzt sich im Oktober 2015 energisch für Traoré ein © Imago/BPI

Traoré soll eine weitere Alternative zum aufgrund seiner labilen Schulter verletzungsanfälligen Pierre-Michel Lasogga sein. Allerdings sei der HSV noch weit entfernt von einem Abschluss des Transfers. Für eine Einigung hat Knäbel noch sieben Tage Zeit, wenn das Transferfenster am 31. Januar schließt. Die Chancen stehen wohl gar nicht so schlecht, da der HSV im Gegensatz zu anderen Interessenten auf eine Kaufoption verzichten soll.

Olic vor Wechsel?

Während ein neuer Stürmer kommt, könnte ein anderer doch noch gehen. Wie das türkische Aksam berichtet, hat der Tabellen-Neunte der Süper Lig Caykur Rizespor seine Fühler nach Ivica Olic ausgestreckt. Der 35 Jahre alte Kroate will eigentlich beim HSV bleiben, weil sich seine fünfköpfige Familie in Hamburg wohlfühlt.

Doch zum Rückrundenauftakt gegen den FC Bayern München (1:2) schaffte es Olic nach schwacher Vorbereitung nicht mal mehr in den Kader. Ob der hinter Lasogga, Rudnevs, Schipplock und Altintas in Bruno Labbadias Sturm-Hierarchie an Nummer fünf zurückgefallene Angreifer sich damit zufriedengibt, ein halbes Jahr zwischen Tribüne und Ersatzbank zu pendeln, darf bezweifelt werden. Vielleicht sucht Topverdiener Olic nun sein Glück in der Türkei. Mit seinem eingesparten Gehalt wäre der Traoré-Deal zu finanzieren.