Hamburg/Belek. Der Trainer verlängert seinen Vertrag beim Dino bis zum 30. Juni 2017. Die relativ kurze Laufzeit hat für Labbadia einen Grund.

Der Vertragspoker, der offiziell nie wirklich einer war, ist beendet: Bruno Labbadia und der HSV setzen ihre Zusammenarbeit um ein weiteres Jahr fort. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten verlängerte während des Trainingslagers im türkischen Belek am Montag seinen Vertrag bis zum 30. Juni 2017. Ursprünglich wäre der Kontrakt des 49-Jährigen nach dieser Saison ausgelaufen. Mit Labbadia haben auch dessen Co-Trainer Eddy Sözer und Bernhard Trares ihre Verträge um jeweils ein Jahr verlängert.

Auch Eddy Sözer bleibt beim HSV
Auch Eddy Sözer bleibt beim HSV © Witters

"Wir haben stets betont, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis wir den Vertrag verlängern", zitierte hsv.de den Chefcoach. Zur relativ kurzen Laufzeit sagte er: "Wir leben unsere Partnerschaft in einem solchen Maße, dass wir dafür keine großen und komplizierten Vertragswerke benötigen. Wir möchten uns lieber auf unsere Arbeit konzentrieren und uns genau wie jetzt in einem Jahr wieder zusammensetzen und alles Weitere besprechen." Damit erspart der ehemalige Stürmer dem Club bei einer vorzeitigen Entlassung viel Geld. Bei den Vorgängern Bert van Marwijk und Mirko Slomka mussten die Hanseaten tief in die Schatulle greifen.

„Wir haben in aller Ruhe die Gespräche geführt und freuen uns sehr, dass wir den Vertrag mit Bruno und seinem Trainerteam verlängern konnten“, sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer in Belek: „Bruno geht unsere gemeinsame Aufgabe mit Begeisterung und Enthusiasmus an und besitzt eine unglaublich hohe Identifikation mit Hamburg und dem HSV. Bruno Labbadia lebt unseren Verein“, ergänzte er.

Labbadia schon zum zweiten Mal beim HSV

Labbadia hatte am 15. April vergangenen Jahres seine zweite Amtszeit als HSV-Trainer angetreten und den Dino mit einem starken Schlussspurt inklusive erfolgreicher Relegation vor dem erstmaligen Absturz in die Zweitklassigkeit bewahrt. In dieser Saison führte der Hesse die Hamburger in ruhigeres Fahrwasser, nach der Hinrunde steht der HSV mit sechs Siegen, vier Unentschieden und sieben Niederlagen mit sieben Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge auf dem 10. Tabellenplatz.

Labbadia ist der insgesamt 39. Trainer in der Bundesliga-Geschichte des HSV. Vom 1. Juli 2009 bis zum 26. April 2010 war der ehemalige Top-Torjäger schon einmal am Volkspark angestellt, musste den Verein aber trotz des Einzugs ins Halbfinale der Europa League drei Spieltage vor Saisonende vorzeitig verlassen. „Der Stachel saß lange tief", sagt Labbadia rückblickend noch immer über diese Entscheidung. Am Tag der Vertragsverlängerung klang das wieder deutlich optimistischer: "Ich habe unglaublich große Lust auf unsere gemeinsame Zeit und das Angehen unserer Ziele mit dem HSV", sagte Labbadia in Belek.

Alle Trainer des HSV:

Alle HSV-Trainer in der Bundesliga

Markus Gisdol (seit 25. September 2016)
Markus Gisdol (seit 25. September 2016) © Witters
Bruno Labbadia (15. April 2015 bis 25. September 2016)
Bruno Labbadia (15. April 2015 bis 25. September 2016) © Witters
Peter Knäbel (22. März bis 14. April 2015)
Peter Knäbel (22. März bis 14. April 2015) © Witters
Josef
Josef "Joe" Zinnbauer (16. September 2014 bis 22. März 2015) © Witters
Rodolfo Cardoso (17. bis 24. September 2013)
Rodolfo Cardoso (17. bis 24. September 2013) © WItters
Torsten Fink (17. Oktober 2011 bis 16. September 2013)
Torsten Fink (17. Oktober 2011 bis 16. September 2013) © WITTERS/Witters Sport-Presse-Fotos | WITTERS
Michael Oenning (13. März bis 19. September 2011)
Michael Oenning (13. März bis 19. September 2011) © REUTERS | REUTERS
Armin Veh (1. Juli 2010 bis 13. März 2011)
Armin Veh (1. Juli 2010 bis 13. März 2011) © Getty | Bongarts/Getty Images
Ricardo Moniz (26. April bis 30. Juni 2010)
Ricardo Moniz (26. April bis 30. Juni 2010) © Bongarts/Getty Images/Getty | Bongarts/Getty Images
Bruno Labbadia (1. Juli 2009 bis 26. April 2010)
Bruno Labbadia (1. Juli 2009 bis 26. April 2010) © Bongarts/Getty Images/Getty | Bongarts/Getty Images
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Nun ist Labbadia der erste Trainer seit Frank Pagelsdorf Ende der 90er Jahre, dessen Arbeitspapier beim HSV verlängert wird. Und er könnte zu einem der ganz Großen aufschließen: Sollte Labbadia den nun neuen Vertrag tatsächlich erfüllen, wäre er der damit der erste seit Ernst Happel. Unter der Regentschaft des Österreicher (1981 bis 1987) feierten die Rothosen 1983 mit dem Europapokal der Landesmeister den größten Erfolg ihrer Geschichte.

Grußbotschaft von Labbadia aus Belek: