Vor der Abreise ins Trainingslager sorgen einige Personalien für Wirbel. Beiersdorfer will ab nächstem Jahr schwarze Zahlen schreiben.
Jatta soll nach Trainingslager wieder mit Profis trainieren
Bakary Jatta hat offenbar Eindruck beim HSV hinterlassen und soll nach dem Trainingslager wieder mit den Profis trainieren. Der 17 Jahre alte Offensivspieler war vor sechs Monaten alleine von Gambia in Westafrika nach Deutschland geflüchtet. Zwei Tage lang hatte Jatta bei Bruno Labbadia vorgespielt – und der Trainer des Bundesligisten war von den Fähigkeiten des Flüchtlings sehr angetan. "Der Junge kann kicken", sagte Labbadia am Dienstag. Offenbar so gut, dass er nun wiederkommen darf. In die Türkei darf Jatta nicht mitreisen, weil er sich nur in Deutschland aufhalten darf.
Marcos vor Wechsel nach Fürth
HSV-Spieler Ronny Marcos steht HSV-Angaben zufolge vor einem Wechsel zu Greuther Fürth. Der Defensivspieler reist nicht mit ins Trainingslager in die Türkei. Das teilte der Verein via twitter mit. Marcos (22) kam bislang auf neun Bundesligaeinsätze. Der wechselwillige Zoltan Stieber ist dagegen mit zum Flughafen gefahren und reist mit der Mannschaft ins Trainingslager. Der quirlige Mittelfeldspieler wird mit Fortuna Düsseldorf in Verbindung gebracht.
Beiersdorfer will schwarze Zahlen schreiben
Nach dem Rekordminus von 16,9 Millionen Euro für 2014/15 will Vorstandschef Dietmar Beiersdorfer beim HSV von der kommenden Spielzeit an keine roten Zahlen mehr schreiben. „Ab der Saison 2016/17 sollten wir wieder ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren können“, sagte Beiersdorfer dem Magazin „Sport Bild“.
„Unser Ziel ist es, das Verhältnis von Gehältern zu Erfolgen in Einklang zu bringen. In dieser Saison haben wir da einen großen Schritt gemacht“, ergänzte der 52-Jährige. Obwohl die Gehälter im Sommer von 50 auf rund 45 Millionen Euro gesenkt wurden, wird aber auch für das laufende Spieljahr ein einstelliges Millionen-Minus erwartet.
Kaltstart für den HSV ins Jahr 2016
Damit würde der HSV zum sechsten Mal nacheinander einen Fehlbetrag präsentieren. 2010/11 lag das Defizit bei 4,9 Millionen Euro, 2011/12 bei 6,6 Millionen, 2012/13 bei 9,8 Millionen und 2013/14 bei 6,6 Millionen Euro.
Trotz der wirtschaftlichen Lage will Beiersdorfer den HSV, der nach zwei Jahren Abstiegskampf bis zur Relegation derzeit den zehnten Tabellenplatz belegt, sportlich weiter auf Vordermann bringen. Daher könne es sein, dass der HSV nach Klaus Michael Kühne (7,5 % Anteile), Helmut Bohnhorst (1,5 %) und Alexander Margaritoff (0,75 %) „weitere Investoren ins Boot“ holt. Im Wert von 37,9 Millionen Euro können Beiersdorfer & Co. noch Anteile verkaufen.
Abreise ins Trainingslager
Unterdessen reist die Mannschaft am Nachmittag in das zehntägige Trainingslager nach Belek an die türkische Riviera. „Wir nehmen mit Ausnahme von Marcelo Diaz, der weiterhin in Hamburg sein Reha-Training absolvieren wird, den kompletten Kader mit“, kündigte Bruno Labbadia an. Zuvor trifft sich die Mannschaft am Vormittag zur Dauerlaufeinheit durch den Volkspark.
Labbadia versprach jedem Mitglied des großen Kaders, sich ins Team spielen zu können. „Das haben wir zuletzt ja auch immer wieder betont, und ich freue mich auf einen lebendigen Konkurrenzkampf.“ Der 49-Jährige lobte die „super Bedingungen“ in Belek, „und auch unsere Testspielgegner sind passend“.
Der HSV testet am 9. Januar (19.00 Uhr) gegen den niederländischen Spitzenclub Ajax Amsterdam und am 15. Januar (16.00 Uhr) gegen den Schweizer Erstligisten Young Boys Bern. Eine dritte Partie ist geplant, aber noch nicht fix vereinbart. Am 16. Januar wird der HSV-Tross in der Hansestadt zurückerwartet.
Bereits sechs Tage später steht für den HSV der Rückrundenstart in der Bundesliga an. Dann empfängt der Tabellenzehnte in einem Freitagabendspiel (20.30 Uhr) im Volksparkstadion den deutschen Rekordmeister und aktuellen Tabellenführer FC Bayern München.