Die Anhänger trauen Trainer Labbadia etwas zu, was es beim HSV zuletzt vor knapp 30 Jahren gab. Nachwuchsarbeit bekommt ihr Fett weg.
Hamburg. Vor dem Beginn der Rückrunde kann der HSV recht entspannt auf das neue Jahr schauen. Mit 22 Punkten und Platz zehn in der Tabelle stehen die Hamburger so gut da wie seit drei Jahren nicht mehr. Doch die Meinungen über den aktuellen Zustand und die Zukunftsaussichten des Dinos gehen noch auseinander. In einer Abendblatt-Umfrage haben wir Ihnen zehn wichtige Fragen zum HSV gestellt – und so haben Sie geantwortet:
Das Winter-Transferfenster ist noch bis 31. Januar geöffnet, doch ohne Abgänge wird es wohl keine Neuzugänge geben. Sollten die wechselwilligen Ivica Olic und Zoltán Stieber oder auch Artjoms Rudnevs einen neuen Verein finden, wünschen sich die HSV-Fans vor allem einen weiteren Angreifer. 75 Prozent der insgesamt 1428 Abstimmenden bevorzugen eine Alternative für den verletzungsanfälligen Stoßstürmer Pierre-Michel Lasogga. Ein beachtliches Ergebnis bei insgesamt sechs Antwortmöglichkeiten.
Auf Platz zwei folgt der Wunsch nach einem offensiven Mittelfeldspieler (13 Prozent). Den geringsten Handlungsbedarf sehen die Anhänger der Rothosen auf der Torwartposition (ein Prozent, neun Stimmen). Das Geld für Neuzugänge könnte aber auch durch einen im Moment noch nicht zu erwartenden Geldsegen generiert werden. 53 Prozent ließen einen Stammspieler, der die Hanseaten unbedingt verlassen will, ziehen – sofern die Ablöse stimmt.
Definitiv bleiben soll allerdings Dauerläufer Lewis Holtby. 25 Prozent glauben, dass der aggressive Mittelfeldakteur Spieler der Rückrunde wird. Dicht dahinter folgt Torwart René Adler (21 Prozent), ehe schon eine kleine Lücke zum drittplatzierten Michael Gregoritsch (13 Prozent) klafft.
Labbadia erhält volles Vertrauen
Bei der Frage, ob der HSV auf der Suche nach neuen Spielern kräftig in die Tasche greifen oder sich einen strikten Sparkurs verordnen sollte, geht die Meinung auseinander. 53 Prozent plädieren für die Gesundung der Finanzen, 47 Prozent fordern weitere Investitionen in die Mannschaft. Einig sind sich die Fans wiederum, wo der HSV am Saisonende landet. Nach zwei Fast-Abstiegen gehen 62 Prozent der Befragten davon aus, dass die Elf von Bruno Labbadia sich zwischen Platz acht und elf einpendeln wird.
Überhaupt setzen die HSV-Fans große Stücke auf den Trainer, der seine Zukunft in den nächsten Tagen geklärt haben will. 70 Prozent gehen davon aus, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Kontrakt verlängert und diesen auch erfüllt. Das gelang zuletzt Ernst Happel, der von 1981 bis 1987 an der Seitenlinie des HSV Anweisungen gab und mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister dem Verein den größten Erfolg seiner Geschichte bescherte.
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Folglich ist es auch wenig überraschend, dass Labbadias Entscheidungen, Matthias Ostrzolek hinten links (44 Prozent) und Michael Gregoritsch im offensiven Mittelfeld (45 Prozent) spielen zu lassen, als richtig bewertet werden. Bei Abwehrspieler Cléber wünschen sich allerdings 64 Prozent, dass der Brasilianer dauerhaft in der Innenverteidigung zum Einsatz kommt und nicht wie so häufig auf der Bank schmoren muss.
Kritik an der Nachwuchsarbeit
Vom Vertrauen in Labbadia kann die Nachwuchsabteilung des HSV indes nur träumen. 39 Prozent bewerten die aktuelle Arbeit mit den Stars von morgen mit der Schulnote 4, 34 Prozent vergeben immerhin noch eine 3. Durch die Nominierungen der Talente Finn Porath (18), Kerim Carolus (21) und Dren Feka (18) für das Trainingslager im türkischen Belek könnte der HSV aber sein Image in dieser Kategorie aufpolieren.
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